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Michael - der Beschützer

Michael - der Beschützer

Titel: Michael - der Beschützer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JoAnn Ross
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du mir ruhig zutrauen.”
    “Dann wirst du also nicht eifersüchtig sein?”
    Sein Lachen vertrieb die Spannung, die wie eine Gewitterwolke über ihren Köpfen hing. “Ich bin Detektiv, Schatz, kein Heiliger. Natürlich werde ich schrecklich eifersüchtig sein. Und ich werde jeden Mann in diesem Club verwarnen.”
    “Verwarnen?”
    “Sie dürfen dich ansehen, aber nicht berühren. Wenn einer von ihnen mein Mädchen auch nur antippt, schieße ich ihn über den Haufen.”
    Mein Mädchen. Wieder kam sie sich wie eine Sechzehnjährige vor. “Das würdest du nicht tun.”
    “Willst du wetten?” Er lächelte nicht, aber Lorelei war sicher, dass er nur scherzte. Es konnte nur ein Scherz sein … oder?
    Während sie sich noch den Kopf zerbrach, küsste Michael sie.
    Die Flammen von früher waren nicht erloschen und flackerten sofort hoch. Lorelei konnte nicht mehr denken, so sehr riss Michaels Kuss sie mit. Er schob die Hand unter ihren Pullover und berührte sie. Seit Tagen hatte sie sich danach gesehnt.
    Mit der Zunge erkundete er ihren Mund und entlockte ihr ein lautes Stöhnen. Der Kuss war köstlicher als aller Champagner, stieg mehr zu Kopf als echter Cognac und war gefährlicher als der Schnaps, den sein Onkel Claude draußen im Bayou selbst brannte.
    Lorelei raubte ihm den Verstand, und er wollte, dass dieser süße Sinnenrausch niemals aufhörte. Er wollte ihr den Pullover und die Jeans ausziehen, wollte sie zu seiner Geliebten machen. Schon vor Jahren hätte er das tun sollen, bevor sie das Flugzeug bestieg. Doch er beherrschte sich.
    “Wenn wir so weitermachen, werden wir verhaftet”, murmelte er und hauchte prickelnde Küsse auf ihren Hals.
    “Was sollte uns schon geschehen”, flüsterte sie. “Du hast bestimmt Freunde bei der Polizei.”
    “Freunde, die sich einen Spaß daraus machen würden, mich für einen Verstoß gegen Paragraph 288 einzubuchten.”
    Sie drückte die Lippen an seinen Hals. “Was ist das für ein Paragraph?”
    “Unsittliches Verhalten.” Er seufzte auf unter ihren Küssen. Wusste sie, dass sie ihn zum Wahnsinn trieb? “Ganz zu schweigen von dem beliebten Paragraphen 311 … sittenwidriges Entblößen in der Öffentlichkeit.”
    Sie spürte, wie er erschauerte. Noch nie hatte sie sich als Frau so stark gefühlt. “Keiner von uns beiden macht etwas Sittenwidriges.”
    “Noch nicht.” Er schob sie ein Stück von sich. “Aber wenn du mich weiter so küsst, kann ich für nichts mehr garantieren.”
    “Ach was”, wehrte sie lächelnd ab. “Du bist der verantwortungsvollste Mann, den ich je kennen gelernt habe, Michael.”
    Das hörte er gar nicht gern. Es klang so langweilig und uninteressant. Aber vielleicht war er das auch, wenn man ihn mit den interessanten Männern verglich, mit denen sie sich in Los Angeles traf. Sanft streichelte er ihr Haar. “Wir sollten hineingehen.”
    “Ja, das sollten wir.” Sie war in ihrer Laufbahn noch nie zu spät zu einem Drehtermin erschienen. Bisher hatte sie aber auch noch nie so wenig Elan gezeigt.
    Michael führte sie in die Bar und redete sich ein, dass hier keine erwartungsvolle Stimmung herrschte. Doch die Blicke aller Männer folgten Lorelei, während sie im Waschraum der Damen verschwand, der zur Garderobe umfunktioniert worden war. Michael hatte ihn bereits überprüft und für sicher befunden. Jetzt warteten sämtliche Männer im Lokal darauf, dass Lorelei sich auszog.
    Der Gedanke baute ihn nicht gerade auf. Michael unterdrückte seine Eifersucht und konzentrierte sich darauf, Loreleis Verfolger aufzuspüren. Leider war die Liste der Verdächtigen lang.
    “So, Leute!” rief Eric endlich. “Wir drehen! Ruhe!”
    “Ruhe!” wiederholte der Regieassistent. “Szene sechsunddreißig, die erste. Kamera läuft!”
    Michael hatte das Drehbuch gelesen und sich dabei geradezu masochistisch vorgestellt, wie Lorelei in die Rolle der aufregenden Kriminalromanautorin schlüpfte, die als Stripperin arbeitete. Trotzdem war er nicht darauf vorbereitet, was ihn erwartete.
    Hinter der Bühne hörte man das Dröhnen eines Motorrads. Jeder Mann im Raum wirkte angespannt wie Elvis, Michaels alter Jagdhund, wenn er eine Witterung aufgenommen hatte.
    Der Motor wurde lauter. Lorelei rollte auf einem Polizeimotorrad herein, bekleidet mit schwarzer Lederjacke, hautengen Ledershorts und über die Knie reichenden Stiefeln. Der Schauspieler, der den Ansager des Clubs darstellte, rief: “Und hier ist Officer Offenherzig!”
    Allein schon der Anblick

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