Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Michelle Reid

Michelle Reid

Titel: Michelle Reid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glut in dunklen Augen
Vom Netzwerk:
gleichgültig.
    Natasha zwang sich, den Blick endlich abzuwenden und stattdessen das Chaos anzuschauen, das sie auf dem Bett angerichtet hatte. „Aber selbst für das Abendessen habe ich nichts anzuziehen.“
    Er folgte nur ihrem Blick. „Trag das cremefarbene Kostüm“, schlug er vor.
    „Ich hasse es.“
    Stirnrunzelnd sah er sie an. „Natasha, was …?“
    „Was ziehst du denn an?“, hörte sie sich fragen und hielt dann erschrocken den Atem an. In ihrem ganzen Leben hatte sie noch nie einem Mann eine so dumme Frage gestellt. Sein Blick verfinsterte sich. Fast meinte sie, fühlen zu können, wie er über eine Antwort nachdachte. Am liebsten hätte sie die Frage zurückgenommen. Und noch mehr wünschte sie, sie wäre überhaupt nicht hier!
    „Hör zu, Leo, ich …“
    Doch es war zu spät. Leo gab ihr schon die völlig unerwartete Antwort auf ihr Problem. Er löste das Handtuch von seinen Hüften. „Ziehen wir gar nichts an.“
    Die Ungeheuerlichkeit dieses Vorschlags raubte Natasha die Sprache. Dafür breitete sich rasend schnell glühende Hitze in ihrem Körper aus. Sie versuchte zu sprechen. Sie versuchte zu schlucken. Sie versuchte aufzuhören, ihn anzusehen. Nichts davon gelang ihr. Sie versuchte zurückzuweichen, als er die Hand nach ihr ausstreckte, doch ihre Beine gehorchten ihr nicht.
    Er griff nach ihrer Hand, mit der sie immer noch den Kragen des Morgenmantels gegen ihre Brust presste.
    „Leo, nein …“, protestierte sie. Ihr Herz klopfte wild, weil sie genau wusste, was als Nächstes kommen würde.
    „Leo … ja“, korrigierte er.
    Zwei Sekunden später lag der Morgenmantel auf dem Boden. Frisch geduschte Haut schmiegte sich an frisch geduschte Haut. Ihre Brüste pressten sich gegen seinen Oberkörper. Die Knospen richteten sich auf. Natashas Welt begann, sich um die eigene Achse zu drehen, als Leo ihre Lippen aufreizend langsam küsste.
    Wie immer, wenn er sie berührte, wollte sie nun nicht mehr, dass er aufhörte. Stattdessen überließ sie sich ihrer eigenen Sehnsucht. Mit den Händen streichelte sie über seine Arme, drängte sich enger an ihn und freute sich, die Beweise seines Verlangens an ihrem Bauch zu spüren.
    Ihr Verstand schaltete sich aus. Nur ihre sinnliche Wahrnehmung funktionierte noch. Voller Leidenschaft erwiderte sie seine feurigen Küsse.
    Plötzlich wurde die Schlafzimmertür mit solcher Wucht aufgestoßen, dass sie mit lautem Krachen gegen die Wand knallte. Natasha riss die Augen auf. Leo hatte sich bereits umgedreht.
    Auf der Türschwelle stand eine Frau. Groß, schlank und atemberaubend schön. Sie trug ein dramatisch kurzes Kleid aus rotem Satin. Ihre blitzenden Augen waren fest auf Leo gerichtet, ihr hübsches Gesicht kalkweiß.
    „Gianna“, begrüßte er sie. „Wie schön, dass du vorbeikommst, aber wie du siehst, bin ich gerade beschäftigt.“
    Seine Worte ließen Natasha zu Eis erstarren. Seine Frau, seine Exfrau, hingegen überschüttete sie mit einem Wortschwall auf Griechisch. Leo sagte nichts, solange die Tirade andauerte. Sein Atem ging ganz gleichmäßig. Er stand einfach ruhig da, hielt Natasha eng an sich gedrückt, als wolle er ihre Nacktheit hinter seiner eigenen verbergen.
    Es war grauenhaft. Natasha wünschte, sie könne in ein Loch im Boden versinken. Es war so offensichtlich demütigend, dass Gianna glaubte, sie besäße jedes Recht der Welt, Leo anzuschreien. Die Erinnerung an die furchtbare Situation, als sie Rico mit ihrer Schwester auf dem Schreibtisch ertappt hatte, wurde wieder wach. Natasha erschauerte vor Scham.
    Leo spürte ihr Zittern. Mit einer anmutigen Bewegung beugte er sich vor und hob ihren Morgenmantel vom Boden auf. Behutsam legte er ihn ihr um die Schultern. „Halt jetzt den Mund, Gianna“, befahl er. „Du klingst wie eine quakende Ente.“
    Zu Natashas Überraschung hörte das Geschrei auf. „Du solltest heute bei Boschetto’s sein“, wechselte Gianna ins Englische. „Ich habe gewartet und gewartet. Was glaubst du, wie ich mich gefühlt habe, als du nicht gekommen bist?“
    „Wir waren nicht verabredet“, entgegnete Leo, beugte sich ein zweites Mal vor und hob sein Handtuch auf, das er wieder um seine Hüften schlang. „Keine Ahnung, wie du dich gefühlt hast. Es ist auf jeden Fall deine eigene Schuld.“
    „Du wurdest erwartet …“
    „Nicht von dir“, berichtigte Leo. „Lass mich dir helfen …“
    Während Natasha noch mit den Ärmeln des Morgenmantels kämpfte, fasste Leo schon das Schulterteil und hielt

Weitere Kostenlose Bücher