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MicrDolly - 07 - Dolly hat Heimweh nach der Burg

MicrDolly - 07 - Dolly hat Heimweh nach der Burg

Titel: MicrDolly - 07 - Dolly hat Heimweh nach der Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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lag so viel Haß und Ablehnung, daß Felicitas erschrak und sich nicht zu rühren wagte. Plötzlich nahm Marja ihren Brief in beide Hände und zerriß ihn, einmal, zweimal, dann zerknüllte sie ihn und warf ihn in den nächsten Papierkorb. Felicitas sah ihr kopfschüttelnd nach. Was mochte das für ein Brief gewesen sein, den Marja da so zornig weggeworfen hatte? Felicitas näherte sich unschlüssig dem Papierkorb. Sie hatte nicht die Absicht, Marjas Post zu lesen. Trotzdem: Vielleicht lag hier der Schlüssel zu Marjas Verschlossenheit. Bis heute war noch niemand wirklich an sie herangekommen. Marja arbeitete verbissen, war zu allen höflich und zuvorkommend, aber sprach nie auch nur ein einziges Wort, das über das Notwendigste hinausgegangen wäre. Allen Fragen wich sie aus, sie tat, als höre sie sie einfach nicht.
Blitzschnell bückte sich Felicitas, ergriff das zerknüllte Papier, das leicht unter den anderen Abfällen herauszukennen war, und steckte es in die Tasche.
Nach dem Essen, als sie sicher war, unbeobachtet zu sein, glättete sie das Papier gerade so viel, daß sie den Absender lesen konnte. „Joseph Brosch“ stand darauf, und eine fremdländische Adresse. Das konnte doch nur Marjas Vater sein?! Aber warum weigerte sie sich, seinen Brief zu lesen?
Das ist doch sicher ein Brief von Marjas Vater!
    Felicitas sah unschlüssig auf die Papierfetzen in ihrer Hand. Sie hätte Marja so gern geholfen, aber sich in ihre Geheimnisse hineindrängen, das war unmöglich, nie hätte Felicitas so etwas fertiggebracht! Seufzend knüllte sie das Papier wieder zusammen, um es dorthin zu werfen, wo sie es hergeholt hatte, in den Papierkorb.
    Von nun an beobachtete Felicitas ständig, ob Marja einen Brief bekam und ob sie ihn las.
Es kamen viele Briefe für Marja. Immer mit der gleichen Handschrift auf dem Kuvert. Und jedesmal zerriß Marja die Briefe ungelesen.
Der Besuchstag kam heran, und die Mädchen machten eifrig Pläne, was sie mit den Eltern unternehmen wollten. Diesmal waren es nur wenige, die nicht wenigstens einen Besuch bekamen, und die wenigen wurden von den Eltern ihrer besten Freundinnen eingeladen, sie zu begleiten.
Ingrid gehörte zu ihnen und war schon von Irmgard eingeladen worden, mit Irmgards Eltern einen Ausflug in die nächste Stadt zu machen.
„Kommen deine Eltern auch, Marja?“ fragte Felicitas vor dem Zubettgehen.
„Nein.“ Marja sagte es fast böse.
„Auch nicht dein Onkel und deine Tante?“
„Nein, niemand.“
„Hast du nicht Lust, mit uns mitzugehen? Meine Mutter und meine Schwester würden sich sehr freuen!“
„Das ist sehr nett von euch“, sagte Marja steif. „Aber bitte entschuldigt mich. Ich möchte lieber allein bleiben. Ich hoffe, du verstehst das nicht falsch, es hat nichts mit euch zu tun.“
„Aber nein, mach es ganz wie du möchtest. Ich versteh dich schon.“
Gar nichts verstand Felicitas. Und das Gefühl, dieser zarten kleinen Marja helfen zu wollen, die da wie ein trauriger aus dem Nest gefallener Vogel auf ihrem Bett hockte, wurde übermächtig. Aber Marja ließ sich nicht helfen, sie lebte wie unter einer Glasglocke – unerreichbar. Felicitas beschloß, am nächsten Tag etwas ganz Außerordentliches zu tun: Sie wollte mit Frau Greiling über Marja reden.
Am nächsten Tag klopfte sie zaghaft an die Tür der Direktorin. Auch wenn Frau Greiling Güte und Verständnis ausstrahlte, ein bißchen Herzklopfen hatte Felicitas jedesmal, wenn sie dieser ungewöhnlichen Frau gegenüberstand, und sei es nur deshalb, weil sie den Wunsch hatte, einen möglichst guten Eindruck zu hinterlassen.
Stockend berichtete Felicitas, was sie auf dem Herzen hatte. Frau Greiling hörte ihr aufmerksam zu.
„Hast du darüber schon mit eurer Klassensprecherin gesprochen?“ fragte sie schließlich.
„Nein, ich…“
„Sprich nur!“
„Ich hatte das Gefühl, ich dürfe die Sache nicht so vor der ganzen Klasse breittreten. Und Johanna ist ein Mädchen, die glaubt, wenn man ein Problem im großen Kreis erörtert, ist es schon halb gelöst. Ich… nun, ich wollte Marja nicht verletzen.“
Frau Greilings Augen bekamen einen warmen Glanz, sie spürte die echte Sorge um die Mitschülerin, die Felicitas zu ihr geführt hatte.
„Nun, ich glaube, ich kann dir einen Teil des Rätsels offenbaren. Ob dir das helfen wird, bezweifle ich.
Marja kam mit ihren Eltern und ihrem Bruder vor zwei Jahren aus einem östlichen Land hierher. Die Familie versuchte, sich eine neue Existenz aufzubauen. Marjas Mutter

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