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Microsklaven

Microsklaven

Titel: Microsklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Coupland
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dieser Hippie-Geek etwa von der NASA oder irgendeiner ähnlichen Organisation dazu verleitet worden, seine Gesinnungsgenossen reinzulegen? Was für eine Moral. Dann fing ich an, über die alten Time-Life-Bücher mit so allumfassenden Titeln wie Die Elemente oder Der Ozean nachzudenken und darüber, daß die Informationen darin niemals wirklich veralten, wohingegen die Bücher der Computer-Serie innerhalb von Minuten überholt sind: »Die meisten ›Personal Computer‹ sind jetzt mit sogenannten ›Festplatten‹ ausgerüstet, die maximal eine drei Universitäts-Lehrbüchern entsprechende Textmenge speichern können.«
    Fühlte mich ein bißchen ohne Sinn und Verstand.

~
    Spezielle
    Funktionen
    Erfassen
     
    Microsoft
    Navajo
     
    NASA
    Kristy McNichol
    Fleischfressende Bakterien
    Lance Kerwin
    Arthur Hiller
    Skateboard
    Studentenfutter
    Berufsbeschreibung
    PERL
    Toner-Kassette
    sehr
      viel
    wirklich
    mmmh...
    Martin-Marietta

FREITAG
    S usan und Karla kamen ins Wohnzimmer, als ich gerade das Handbuch des Highway-Baus las, und sie flippten beide aus. Sie waren total begeistert. Unter lauter »Oohs« und »Ahhhs« betrachteten wir die wunderschönen autofreien Zufahrtsrampen, Ausfahrtsrampen und Überführungen - »Wie sauber und rein und unbefahren!«
    Karla stellte fest, daß Freeway-Ingenieure ihre eigenen Techie-Codeworte hatten, ebenso dumpf und unverständlich wie die Geek-Terminologie. »Zum Beispiel: Packlagenoberflächen, partielle Kleeblatt-Autobahnkreuze und TBM (Tunnelbohrmaschinen) ...«
    »Sogar mit den Drei-Buchstaben-Akronymen haben sie's ein bißchen übertrieben«, sagte Karla, die außerdem sicher war, daß Rhoda Morgenstern in den 70ern einen Freeway-Ingenieur als Freund gehabt hätte. »Sein Name wäre Rex gewesen, und er hätte ausgesehen wie Jackson Browne und die Belastbarkeit von Schiefer, Dolomit und Quarzit bis aufs kleinste g/cm 2 x 10 1 berechnen können.«
    D rei Buchstaben-Akronyme kann ich mir ganz schlecht merken. Das ist echt eine tote Zone in meinem Gehirn. Ich weiß immer noch nicht genau, was RAM ist. Wo auch immer dieser Teil des Gehirns sitzt, genau da lege ich auch die Namen und Gesichter der Leute, die ich auf Partys treffe, falsch ab. Ich habe große Schwierigkeiten, Namen zu behalten. Mir wird langsam klar, daß Drei-Buchstaben-Akronyme jetzt richtige Wörter sind und nicht mehr nur Abkürzungen: Ram, Rom, Scuzzy, Gui, See-Pee-You ... Irgendwie müssen neue Wörter ja entstehen.
    K arla hat mir von ihrer Kindheit erzählt. Sie erinnerte sich, wie sie versuchte, »aus Resten eine Campbell-Gemüsesuppe zu machen - nein, nicht zu machen, zu konstruieren: Ich habe die Karotten und die Kartoffeln so klein geschnitten, daß sie aussahen wie maschinengeschnittene Würfel, und ich habe genauso viele Lima-Bohnen hineingetan, wie pro Dose drin sind (vier).
    Du weißt doch - ich bin mit dem Fließband aufgewachsen. Mein liebster Cartoon war immer der mit den kleinen Eichhörnchen, die in der Dosengemüsefabrik eingesperrt waren. Ich habe auch versucht, die richtigen Gewürze zusammenzukriegen. Aber das hat nie geklappt, weil ich keine Rindfleischbrühe und kein Glutamat genommen habe.«
    E in Tag ohne klare Linie. Mich eine Zeitlang von Magazinen ernährt. Radio. Anruf von Mom. Sie redete über Verkehr.

~
    Industrial Light & Magic
    Wir sind bloß Freunde
    Jump
    run
    hit
    Multi-User-Dungeon
     
    Ziggy Stardust
    Wells Fargo
    SkyTel-Paging
    Safeway
    FORTRAN
    Kolibri
    IKEA
    Ich bin ein Empath
     
     
    4x4
    Kung-Fu
    Todesstern
    Plattform
    Oligarchie
    Kraft-Scheibletten
    Highway 92
    schnurlos
    Deuteronomium
    hirntot
    Staples
    Silo
    Pearle Express
    Manager-Lebensstil
     
    Maybelline
    Implikator
    Insert
    Format
    Font
    Tools

SAMSTAG
    O Gott.
    Ich wußte, ich würde irgendwas anstellen. Karla ist auf dem Kriegspfad, weil ich unser einmonatiges Jubiläum vergessen habe. Auweia! Sie hat mir bis zum Zubettgehen Zeit gelassen, daran zu denken, aber ich habe es trotzdem vergessen, und jetzt redet sie nicht mehr mit mir. Ich habe versucht, ihr zu erklären, daß Zeit nicht unbedingt immer linear verläuft, sondern in unregelmäßigen Klumpen, Brocken und Gerinnseln fließt. »Naja, äh, hm - was genau ist schon ein Monat, Karla? Ha Ha Ha.«
    »Ich weiß ja nicht, wie du es damit hältst, Dan«, unterbrach sie mich, »aber ich habe meinen Desktop-Kalender darauf programmiert, mich daran zu erinnern. Gute Nacht.« (Hier einen eisigen Blick einfügen. Ein gelangweiltes Gähnen, eine mit kleinen

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