Microsoft Word - Atlan 017 - Im Lande der Bestien.rtf
Belüftungsgitter zerschnitten hatte. Jetzt gab die Kamera ihn nicht mehr frei. Sie verfolgte ihn durch den ganzen Raum, zeigte den Angriff des Orhills und schwenkte auf diesen über, als Romo unsichtbar wurde. Wenig später erschien der Siganese wieder im Bild. Von jetzt an wurden seine Aktionen genau festgehalten.
Kamla Romo begann zu schwitzen. Das Band mußte unbedingt gelöscht werden, selbst auf die Gefahr hin, daß Kratso die zeitliche Lücke bemerkte.
Der Siganese suchte die gegenüberliegende Wand ab und fand die schwenkbare Kamera. Er flog zu ihr hinüber und untersuchte sie. Es war ein Gerät, das geringfügig größer war als er selbst, dennoch hatte Romo beträchtliche Mühe, die seitlichen Verschlüsse zu öffnen. Er benötigte fast eine halbe Stunde, bis die elektronischen Schaltungen frei vor ihm lagen. Mit dem Desintegrator trennte er zwei wichtige Verbindungen vorsichtig durch. Es entstand ein haarfeiner Spalt, der jedoch ausreichte, den Stromkreis wirksam zu unterbrechen. Der Bildschirm am Kontrollbord zeigte nur noch einheitliches Grau. Romo verschloß die Kamera wieder und bemühte sich, alle Spuren zu beseitigen. Dann flog er zum Bord zurück. Wieder ließ er das Aufzeichnungsband zurückfahren. Er hielt das Gerät an, als nur noch der Orhill auf dem Bildschirm zu sehen war.
Er warf sich gegen einen weißen Knopf und drückte ihn in die Verschalung, aber das Gerät begann noch nicht damit, die Aufzeichnung zu löschen. Der Siganese zog sich etwas weiter von den Tasten zurück, um sie besser überblicken zu können. Jetzt erkannte er, daß er zwei Tasten zugleich herunterdrücken mußte, um die elektronischen Bilder zu vernichten. Er schleuderte sich zunächst gegen den zweiten Knopf, aber als er ihn weit genug heruntergepreßt hatte, sprang der andere wieder heraus.
Der Kosmo-Ingenieur mußte erkennen, daß er keine Möglichkeit hatte, beide Knöpfe zugleich zu bedienen. Die Schaltungen lagen so weit auseinander, daß sie nicht zufällig zugleich heruntergestoßen werden konnten.
6.
Kratso leitete die Aufräumungsarbeiten in der Stadt mit erstaunlicher Übersieht. Jetzt zeigte sich, daß er seine Leute beherrschte. Ihnen gegenüber fällte er klare Entscheidungen. Er bekam die Situation mehr und mehr in der. Griff.
Mit großen Antigrav-Kränen ließ er die Tierkadaver weit auf den Raumhafen hinausschleppen, wo er sie den Aasfressern überlassen konnte, ohne die Stadt zu gefährden. Noch in Umshyra verbleibende Reste wurden mit Säuren vernichtet. Allmählich gelang es auch, die wuchernden Pflanzen wirksamer zu bekämpfen, so daß die Raumschiffswerft weitgehend von ihnen befreit wurde. Trotz aller Anstrengungen hatte der Springer den Angriff der unbekannten Intelligenzen jedoch noch nicht entscheidend zurückgeschlagen. Er hatte ihn gebremst, mehr nicht.
Ronald Tekener, Sinclair Marout Kennon und .der Ertruser, die sich für die Einrichtungen der Raumschiffswerft interessierten, hielten sich fast immer in der Nähe des Patriarchen auf. Da Kamla Romo sich noch immer nicht zurückgemeldet hatte, bemühten sich die Männer, Kratso vom Zentralgebäude fernzuhalten.
Dem Springer waren sie offensichtlich willkommen. Er gab sich ihnen gegenüber leutselig und aufgeräumt, nachdem sich die ersten Erfolge bei der Äufräumungsarbeit zeigten. Währenddessen waren mehrere Springer und ein Roboter damit beschäftigt, die Schäden an der Unterkunft des USO-Teams zu beheben.
Als Kratso bei einer großen Lagerhalle stand, in deren Seite ein riesiges Loch klaffte, sagte er: “Einer meiner Leute stellte die Behauptung auf, die Schwierigkeiten der letzten Tage seien auf einen geplanten Angriff zurückzuführen.”
Er stemmte die Hände in die Hüften und lachte dröhnend.
“Ich frage mich, von wem ein solcher Angriff kommen sollte. Die Currucs sind zu primitiv. Sie sind uns auch nicht feindlich gesinnt.”
“Gibt es keine intelligente Rasse außer den Currucs auf diesem Planeten?” fragte Tekener.
“Nein”, antwortete der Patriarch überzeugt. “Wir haben keine Spuren intelligenten Lebens auf Umshyr festgestellt.”
Er drehte sich um und blickte zum Zentralgebäude. Dann sah er Ronald Tekener an und grinste breit. Überraschend behauptete er, nun keine Zeit mehr für ihn zu haben und verabschiedete sich. Beunruhigt blieben die drei Männer zurück. Sinclair Marout Kennon warnte Tekener und Stuep davor, jetzt zu sprechen. Er ortete zwei Mikrospione. Sie waren als Vögel getarnt und saßen auf einer
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