Microsoft Word - Atlan 025 - Menschenjagd auf Lepso.rtf
der eiskalte Blick des CV-Chefs ließ ihn verstummen. “Gut, geben Sie der MARSQUEEN Starterlaubnis!” sagte er schließlich zu Tekener. Tekener ging an das Funkgerät und stellte die Verbindung zur MARSQUEEN her. Kurze Zeit später ertönte die Stimme des Epsalers aus dem Empfangslautsprecher.
“Hier Hyk Grato! Was gibt’s, Chef?”
“Ihr müßt sofort starten! In wenigen Minuten wird Start- und Landeverbot über Lepso verhängt!”
Kennon trat hinter seinen Freund und bestätigte die Dringlichkeit des Starts. “Ihr braucht keine Rücksicht auf diejenigen Besatzungsmitglieder zu nehmen, die sich noch in der Stadt befinden. Startet sofort!”
“In Ordnung! Wir starten und warten im Orbit eure Weisungen ab!”
“Ende!” Aufatmend erhob sich der Spezialist vom Sessel der Funkanlage. Die Sorge um die MARSQUEEN waren sie los.
“Sie halten sich wohl immer einen Fluchtweg offen”’ meinte Bahark ironisch. Er spielte auf das Gespräch in seiner Bergvilla an, als sie über ihre Geschäftsbeziehungen diskutiert hatten.
“Sie haben durchaus recht!” erwiderte Tekener. “Tradino und ich denken nicht daran, an einer vermeidbaren Situation zugrunde zu gehen!”
In diesem Augenblick ertönten mehrere Lautsprecher. Ehret Jammun verkündete das allgemeine Start- und Landeverbot. Alle Raumschiffe, die sich dem Befehl widersetzen würden, sollten abgeschossen werden.
“Schnell zum Raumhafen, meine Herren! Wir müssen versuchen, die Situation in den Griff zu bekommen!” Ehret Jammun streifte sich einen Funkhelm über den Kopf. Er mußte die Verbindung mit der Zentrale halten.
Die Freunde erhielten schwere Thermostrahler, um sich eventuell gegen die gefährlichen Seuchenträger wehren zu können. Insgeheim hatte Kennon bereits den Entschluß gefaßt, mit einem der Infizierten zusammenzutreffen. Die USO mußte unbedingt erfahren, wo die Viren hergestellt wurden. Jetzt, wo die Befürchtungen eingetroffen waren, daß es mehrere Zuchtstationen für biologische Kampfstoffe gab, mußten sie schnell arbeiten. Mit einmal erschien der Fall Cronot bedeutungslos zu werden.
“Wir nehmen den großen Schweber”, rief Tschen Bahark.
Eilig verließen sie die Zentrale des SWD und erreichten über den Antigravschacht das Dach.
Die Motoren des Fahrzeugs liefen bereits, als sie einstiegen. Sekunden später befanden sie sich über den dicht bevölkerten Straßenzügen. Auf den geschwungenen Hochbahnen staute sich der Verkehr. Tekener ahnte, daß sich die Nachricht vom Ausbruch der Metaseuche inzwischen herumgesprochen hatte. Die allgemeine Panik mußte kurz bevorstehen.
Plötzlich deutete Ehret Jammun auf die hellerleuchteten Häuserreihen, die kilometerweit durch das Dunkel zogen. Unzählige Lichtpünktchen flackerten und reihten sich wie Perlenschnüre aneinander.
“Was ist los?” fragte der Anti.
“Dort hinten—sehen Sie es nicht?”
In der Ferne brannte ein fünfzigstökkiges Gebäude. Die Flammen schlugen aus den Fenstern und waren jetzt meilenweit zu sehen.
“Eben kommt die Nachricht durch!” stieß Jammun hervor. “Zwei Springer haben ein Krankenhaus gestürmt und große Zerstörungen angerichtet, als man sie zur Vernunft bringen wollte. Sie sind kurz darauf an der Seuche gestorben!”
“Furchtbar!” sagte Kennon leise.”Wenn wir jetzt nicht systematisch vorgehen, ist Lepso verloren!”
*
Ihre Gesichter wurden von Energieschüssen beleuchtet. Mehrere Entladungen durchbrachen die Dunkelheit. Zwei Kilometer von ihnen entfernt strahlte eine regelmäßig angeordnete Batterie von Tiefstrahlern auf einen Bezirk, in dem die OLACA lag. Impulstreffer hatten mehrere Landestützen zerschmolzen und das Schiff auf die Seite kippen lassen. Der Ringwulst war total in das Schiff hineingepreßt worden.
Aus der offenstehenden Luke über der unteren Polschleuse wurde geschossen. Ein gutgezielter Treffer brachte einen Tiefstrahler zum Erlöschen. Ermutigt durch den erfolgreichen Schuß zielte der Schütze weiter auf die Lichter. Er hatte noch einmal Glück, bevor ein großes Teilstück der Schiffsfläche von den aufgefahrenen Energieprojektoren in Rotglut versetzt wurde.
“Ich sehe mich in der OLACA um”, flüsterte Kennon und zog sich leise zurück.
Die Männer starrten gespannt auf die schräg liegende Kugel.
“Legt einen Energieschirm um das Schiff!” schrie Ehret Jammun. Erschrocken wollte Tekener seinen Freund zurückhalten. So sehr er sich auch
umsah, er konnte ihn nicht mehr entdecken. Hoffentlich schafft er es, dachte der
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