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Microsoft Word - Atlan 025 - Menschenjagd auf Lepso.rtf

Titel: Microsoft Word - Atlan 025 - Menschenjagd auf Lepso.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DieterLederhosen
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Straßenzüge. Plötzlich knackte es in den Helmlautsprechern:
“Hier Leutnant Ontara von der SolAb! Kommen Sie schnellstens nach Planquadrat Orbana-5-Sub-sd! Wir haben drei Besatzungsmitglieder der OLACA ausfindig machen können. Nach unseren Informationen sind sie nur leicht verformt. Wir müssen das Kosmobiotikum unbedingt ausprobieren!”
“Schicken Sie uns einen Gleiter entgegen!”
“In Ordnung!” kam es aus den Lautsprechern. “Haben Sie bisher Erfolg gehabt?”
“Leider nicht!” antwortete Kennon. “Unser Mann war schon zu sehr in die Metamorphose übergegangen.”
Die Lautsprecher knackten, der Leutnant hatte die Verbindung unterbrochen.
“Orbana-5 befindet sich in südwestlicher Richtung. Los, wir haben keine Zeit mehr zu verlieren. Hoffentlich ist Olac Kretsta bei den Springern, die gefunden wurden!” meinte Kennon. Innerlich machte er sich schon mit dem Gedanken vertraut, daß sie den Patriarchen niemals finden würden. Der Blick aus tausend Meter Höhe auf die Stadt bestärkte diese Vermutung. Eine Person, die in diesem Dschungel aus Glasplastik, Stein und Metall untergetaucht war, glich der berühmten Stecknadel im Heuhaufen. Es gehörte mehr als nur Glück dazu, wenn sich der Gesuchte in den Händen der SolAb befand.
Am Horizont ging die Sonne auf. Das Licht Firings traf auf schwarze Qualmwolken, die aus mehreren Straßenschluchten aufstiegen. Über dem roten Ball des aufgehenden Zentralgestirns färbte sich der Himmel zartrosa.
Tekener kniff die Augen zusammen, als sich das Licht in seiner Helmscheibe spiegelte. Die Sonne würde auch aufgehen, wenn Lepso längst kein Leben mehr trug.
Wieder brach ein Tag an, der vielen Menschen und Nichthumanoiden den Tod bringen würde. Das Metamovirus hielt reiche Ernte!
    *
    Das KARZ-A-NOOHL war noch vor wenigen Stunden eine exklusive Rauschgifthölle gewesen, die dem Haushalt des THAKAN einen gewichtigen Steueranteil zugeführt hatte. Mehrzweckprojektoren erzeugten psychedelische Shows, die auf Wunsch in kleine Nischen übertragen werden konnten. Das technische Raffinement erlaubte den Besuchern die totale Flucht aus der Wirklichkeit.
    Kein Zweifel, die Springer hatten versucht, ihre tödliche Krankheit im Rausch zu vergessen.
    Der Topsider, der die Süchtigen des KARZ-A-NOOHL belieferte, hatte zuerst die Identität der Springer erkannt. Aus Angst um seine Ware hetzte er die Menge gegen die Hünen von der OLACA auf. Er mußte jedoch bald feststellen, daß er der Situation nicht gewachsen war. Aus Furcht vor einer Ansteckung hatte jeder versucht, so schnell wie möglich aus den Räumen zu entkommen. Einige hatten Waffen besessen und damit sinnlos in der Gegend tierumgeschossen. Als die ersten Brände entfacht worden waren, setzten sich auch die Springer zur Wehr. Sie kämpften wie die Berserker und rissen die dreidimensionalen Vexierbilder von den Wänden. Schließlich verschanzten sie sich im Lager, das wegen der Kühlanlagen angenehm frische Luft enthielt.
    Da niemand völlig bei Sinnen war, kam es zu seltsamen Verwicklungen. Die Berauschten bekämpften sich gegenseitig. Im Durcheinander wurden die noch intakten Psychoprojektoren an das Energiesystem angeschlossen. In diesem Augenblick erreichten die beiden Spezialisten mit dem SolAb-Leutnant den Schauplatz. Das Bild, das sich ihnen bot, mußte der Phantasie eines Wahnsinnigen entsprungen sein.
    Impulsentladungen zischten durch den Raum und verbrannten die Wände. Über allem geisterten die Fiktivprogramme, die noch größere Verwirrung schufen.
“Energieschirme an!” befahl Kennon.
Abenteuerliche Landschaften spiegelten sich in den Schirmfeldern der Männer. Geometrische Muster wechselten sich ab und erloschen blitzartig. Dann erschienen wieder geisterhafte Wesen, die noch furchtbarer als die Metamorphosekranken aussahen. Tausende kleiner Rüsselwesen schienen durch den Raum zu jagen und sich dann unter seltsamem Singen in violettfarbige Wolken aufzulösen.
Der Raum schien ohne Ende zu sein. Grelle Sonnen schossen ihre Protuberanzen durch das Dunkel, ließen sie in langen Tropfen enden und schließlich in Stalagmitenform ins Unendliche wachsen.
Tekener schloß die Augen. Das Zukken der Projektoren brach sogar durch seine geschlossenen Augenlider und schmerzte.
Plötzlich schien er in einer blauen Blase zu schweben, die ihn durch das Weltall trug. Rote Kugeln umkreisten ihn. Ein kraterübersähter Mond prallte gegen und löste sich unter einer grellen Leuchterscheinung im Schirmfeld seines Anzugs auf.

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