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Microsoft Word - Atlan 031 - Panik in Quinto-Center.rtf

Titel: Microsoft Word - Atlan 031 - Panik in Quinto-Center.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DieterLederhosen
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zweihundertdreißig Millimeter kleiner.
Für viele andere Menschen war dies eine Kleinigkeit, aber für Kennon bedeutete es zweihundertdreißig Millimeter zuviel. Und Tekener hatte noch immer seine retrograde VierundzwanzigStunden-Amnesie.
Abwarten! sagte mein Logiksektor.
Blieb mir etwas anderes übrig?
    12.
    SINCLAIR M. KENNON: Langsam fühlte ich mich wie ein Kranker, der von einem geradezu wütenden Lebenswillen besessen war und nichts anderes tat, als seinen Arzt zu unterstützen. Aber er konnte dadurch zwar die Symptome der Krankheit bekämpfen und verschwinden lassen, nicht aber den Krankheitsherd selbst.
    Wir saßen in Teks gemütlichem großem Wohnraum, und ich rekapitulierte mit ihm die Ereignisse des letzten Tages und rief ihm die Bedeutung aller möglichen Fachausdrücke und Personen ins Gedächtnis zurück.
    Der Blinde half dem Lahmen beim Hindernislauf ...
Tek sagte:
“Und du fühlst dich inzwischen wieder klar, Ken?”
Ich nickte. Inzwischen konnte ich mich damit abfinden, daß mein Körper wie ein
    Skelett aussah. Ich hatte sogar über den Spitznamen stählerne Ahnfrau lachen können, aber nicht besonders herzlich.
    “Ja. Ich erinnere mich nicht mehr genau daran, daß ich durchgedreht habe. Aber ich weiß natürlich auch, daß mich nur ein neuer menschlicher Körper davor retten kann, wieder einen Wahnsinnsanfall zu bekommen.”
    Tek sah auf die Uhr.
“Das bringt mich darauf”, sagte er ruhig, “daß uns der Teamleiter der Maskenbildner gebeten hat, ihn zu besuchen. Dort sollen wichtige Veränderungen ausgemessen und vorgenommen werden. Wirst du es überstehen, daß dein Körper kurzfristig um einige Zentimeter kleiner wird?”
    “Kurzfristig schon”, sagte ich. “Wenn nicht während dieser Passage Dinge passieren, die mich dazu bringen, meine Beherrschung zu verlieren. Mich trennt nur noch ein messerscharfer Grat von dem nächsten Ausbruch.”
    Doktor Katras hatte versucht, mir klarzumachen, aus welchen Gründen ich so und nicht anders reagierte.
Aber fast alle Details dieser Analyse kannte ich bereits selbst—ich hatte mich selbst analysiert.
Ich weigerte mich auch nicht, die Erkenntnis dazu zu benützen, meine Unsicherheit und meinen Haß gegen die Robots abzubauen, ich konnte es nicht. Ich fühlte nur undeutlich—und auch hier war mein Heilungswille ungebrochen—, daß erst der versprochene neue Körper mit seinen neuen Möglichkeiten endgültig Abhilfe schaffen konnte.
Tek sagte beruhigend:
“Ich werde dir helfen. Denk daran—Weytchen will dich nicht beleidigen. Er ist zu jedem anderen Menschen ebenso ekelhaft.”
“Ich weiß”, sagte ich. “Warum ist er so?”
“Aus dem gleichen Grund, aus dem du so anfällig gegen Robots bist”, sagte Tek. “Gehen wir.”
“Einverstanden.”
Ich hatte mich, während ich in der Betäubung gelegen hatte, einer radikalen Kur unterziehen müssen. Sämtliche Vorräte und Nährstoffe waren aufgefüllt worden. Alle biologischen Abläufe, die funktionieren mußten, damit mein Hirn—und damit also ich!— nicht den Zelltod starben, waren neu eingestellt worden. Wir verließen das Apartment und stellten uns auf das Band, das uns, nachdem wir dreimal auf ein anderes Laufbandsystem umgewechselt waren, in die Labors der Maskenbildner bringen sollte.
Tekener sagte mit seiner tiefen, ruhigen Stimme, die so ähnlich war wie meine:
“Siehst du—nirgends sind Robots zu erblicken. Ganz Quinto-Center . macht sich um dich und deinen Zustand echte Sorgen. Das ist ein deutlicher Beweis dafür, daß sich jedermann um dich kümmert und dichpersönlich sehr schätzt. Das ist auch ein Grund, auf den du sehr’ stolz sein solltest:”
Ich nickte beschämt.
“Ich weiß. Ich werde Weytchens Unverschämtheiten ignorieren.”
Weytchen war nur aus dem einzigen Grund hier; er mußte unbedingt persönlich anwesend sein, um eine möglichst gute Vorlage zu geben. Schließlich sollte das Erscheinungsbild seines Körpers, in jedem Detail getreu, auf mein Körpergerüst übertragen werden. Haar um Haar, sogar die Poren seines Gesichtes und die Farbe der Augen, die unter schweren, fetten Lidern verborgen waren. Sie brauchten ihn—mit Bildern und dreidimensionalen Fotos allein ging es nicht.
Wir fuhren mit dem Band in die entsprechende Richtung.
Ich las die Hinweispfeile, aber dies war unnötig, weil ich natürlich hier fast jeden Winkel sehr genau kannte.
Eine Gruppe von Männern, die vermutlich gerade Arbeitspause machten und zum Essen fuhren, strömte uns aus dem einen

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