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Microsoft Word - Atlan 031 - Panik in Quinto-Center.rtf

Titel: Microsoft Word - Atlan 031 - Panik in Quinto-Center.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DieterLederhosen
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Seitenkorridor entgegen und stellte sich auf das Band, das wir benutzten. Ich wurde gegrüßt, grüßte zurück, und auf den Gesichtern der Männer war nicht eine Spur von Spott oder Mitleid zu sehen.
Etwa zweihundert Meter vor uns lag die Abteilung, die wir besuchen wollten.
Kurz vorher verließen uns die Kameraden und bogen in den Gang zu einer Messe ab. Ein weiteres Band näherte sich seitwärts, und als ich mich, halb herumgedreht, damit beschäftigte, den Männern nachzusehen und nachzuwinken, murmelte Tek:
“Verzeihung.”
Eine schrille Stimme unterbrach ihn.
“Können Sie nicht aufpassen! Schließlich bin ich groß und umfangreich genug. Und was will eigentlich dieser unausgereifte Roboter auf einem Band für Menschen? Scher dich an die Seite, Mistmaschine, und belästige uns nicht.”
Ich wirbelte herum und identifizierte Professor Weytchen.
“Sind Sie wahnsinnig, Mann!” schrie Tekener auf, um die Worte des fetten Forschers undeutlich werden zu lassen. Aber ich hörte es trotzdem.
Weytchen schrie:
“Dieses wandernde Stück Schrott soll sich aus meiner Nähe entfernen! Wer sind Sie eigentlich, daß Sie mich anbrüllen können, Sie? Herr?”
Dann sah Weytchen in mein Gesicht und wurde bleich. Er stammelte:
“Verdammt—das ist ja dieser Robotkrüppel! Kennon, entschuldigen Sie bitte! Ich habe Sie nicht erkannt! Ich dachte, Sie wären ein Prototyp!”
Das gab mir den Rest!
Panik!
Ich breitete die beiden Arme aus und stieß Tekener und Weytchen zurück. Ein Schwindelgefühl überkam mich.
Die Neurose brach aus wie ein Vulkan.
Plötzlich, unerwartet und mit einer Gewalt, die alle Dämme der Vernunft sprengte. Ich rannte davon, ziellos. Ich hatte völlig die Kontrolle über mich verloren, und nur meine motorischen Reflexe funktionierten. Ich konnte mein Handeln nicht mehr steuern, wohl aber beobachten.
“Rache!” schrie ich und raste auf dem laufenden Band weiter.
Aus der Abteilung stürzten einige Maskenbildner in ihren roten Mänteln, und ich fegte an ihnen vorbei wie ein Blitz.
“Haltet ihn fest!” schrie jemand.
Ein anderer rief gellend:
“Alarm! Kennon rast wieder.”
Wie eine Bandschleife wiederholte sich diese Wortfolge unablässig in meinen Gedanken. Kennon rast wieder kennon rast wieder kennon rast wieder ...
Ich senkte meinen Kopf, als eine Gruppe von Robots herankam. Sie befanden sich mindestens dreihundert Meter von den Werkstätten der Maskenbildner entfernt. Ich hatte diese Strekke in weniger als fünfzehn Sekunden zurückgelegt. Dann stießen die Robots und ich zusammen.
Ein Chaos aus wirbelnden Körpern, splitterndem Plastik, reißendem Glasfibergewebe und sprühenden Funken entstand. Ich riß einem großen, kräftigen Burschen ein Bein aus, drehte es herum und besaß jetzt eine prächtige Keule. Mit ihr konnte ich weitere Roboter zerstören. Sie waren identisch mit dem bösen Erbfeind in meinem Hirn, mit allen Kränkungen und Frustrationen, die ich im Laufe meines Lebens erlitten hatte. Ich rannte weiter.
Kennon rast wieder kennon rast wieder ...
“Wohin?” stöhnte ich.
Um mich herum waren die Geräusche des Vollalarms. Überall stürmten Menschen aus den Türen und stellten sich mir in den Weg. Aber als ich mich ihnen mit der drohend geschwungenen Keule näherte, wichen sie aus. Einige hielten Waffen in den Händen, aber sie wagten nicht, sie einzusetzen—vermutlich hatte ihnen der Arkonide verboten, einen solch kostbaren Robot wie mich zu vernichten.
Ich stürmte weiter.
“Weg! Hinaus! Hinaus aus dieser Felsenkugel, die voller Irrsinn steckt!” kreischte ich.
Wie konnte ich es anfangen, das Center zu verlassen?
Ein Schott in den Weltraum?
Unsinn!
Ein Raumschiff stehlen?
Unsinn! Auch dort waren Robots.
Ein Transmitter?
Ja!
Das war es! Ein Transmitter. Der brachte mich an eine Stelle, die ich vermutlich nicht kannte. Irgendwohin. Weg von den Männern, die mich kleiner machen wollten. Weg von diesem Lorb Weytchen!
Weg!
Hinaus aus Quinto-Center!
Ich warf mich herum und merkte, wie das Band unter meinen dahinrasenden Füßen seine Geschwindigkeit verlangsamte. Sie hatten es also abgeschaltet, um mich leichter fangen zu können. Ich war noch immer schneller als der Schnellste von ihnen. Ich würde ihnen entkommen. Ich rannte auf eine Gruppe von Robots zu, die irgendwo in der Nähe der riesigen Transmitterstationen standen. Dem ersten zertrümmerte ich mit dem Fuß seines vernichteten Bruders die Linsen und den Schädel, und dann schwang ich die Metallglieder wie eine Keule. Ich

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