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Microsoft Word - Atlan 031 - Panik in Quinto-Center.rtf

Titel: Microsoft Word - Atlan 031 - Panik in Quinto-Center.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DieterLederhosen
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und suchte meine Halsschlagader, fand aber nur Stahl.
Ich krümmte mich zusammen, zog die Knie an und stieß mich dann ab, drehte mich zwischen splitternden Zweigen und Ästen herum und stand auf, das schwere Tier im Nacken. Rückwärts stolperte ich zum nächsten Baum und warf mich mit aller Kraft meiner stählernen Muskeln dagegen. Das Tier in meinem Rücken schrie auf, und vier seiner Pranken fuhren mit rasender Wut über meine stählernen Schulterblätter und die Armknochen.
Die Bestie war rasend vor Furcht und Wut.
Und vor Schmerz ...
Wieder krachte ein Donnerschlag, und ich krümmte mich nach vorn, fing den Sturz mit den Händen ab. Die schwere Last in meinem Rücken wurde durch die Luft geschleudert und überschlug sich. Dann, noch im Sprung, drehte sich dieses tigerähnliche Tier um, und ich sah im Licht eines langen, verästelten Blitzes zum erstenmal deutlich, mit wem ich kämpfte. Es war ein bizarrer Anblick.
    15.
    Das Tier duckte sich in das triefende Gras.
Zwischen uns befand sich eine freie Fläche, die aus zerstampften Gräsern und zerfetzten Büschen bestand. Der Regen schlug auf uns ein, und das Fell des Tieres war triefend naß. Ein etwa tigergroßes Raubtier mit vier Reißzähnen, die paarweise aus dem Oberkiefer und dem Unterkiefer hervorwuchsen.
Zwei riesige Augen sahen mich an; sie hatten senkrechte Schlitzpupillen. Die Stirn des wütend fauchenden Tieres besaß eine Art Hornkamm, der zahlreiche scharfe Querrillen trug. Auf den Schultern saßen lange, bewegliche Fühler, die an ihren Spitzen ebensolche Haarbüschel trugen wie die spitzen Luchsohren.
Das Tier fauchte und brüllte.
Es starrte mich an, den Hals und die Vorderpranken ganz flach am Boden. Die Hinterkeulen waren hochgezogen, unter dem nassen, blutroten Fell, in dem zwei lange Wunden glänzten, bewegten sich unruhig mächtige Muskelstränge.
Ich wich zurück, bog meinen linken Arm zurück und streckte den rechten wie ein Fechter nach vorn. Auch meine Klinge glänzte vor Nässe.
Dann sprang das Tier.
Ich wich aus, sprang zur Seite und rammte mit aller Kraft meinen Arm nach vorn. Als ich die Klinge zurückzog, war sie blutig. Das Raubtier warf sich herum, noch ehe die Hinterfüße den Boden berührt hatten, dann griff es ein zweites Mal an und lief direkt in meine linke Klinge hinein. Während ich meinen Körper abknickte, und der Angriff unter meiner linken Schulter ins Leere ging, schlug ich mit der Rechten zu.
Mein Arm fiel herunter, und der geschliffene Terkonitstahl schlug dem roten Tiger die Wirbelsäule entzwei. Das Tier zuckte noch ein paarmal mit den Pranken, dann verendete es.
Ich drehte mich um, aber ich sah nichts als Regen.
Dann ging ich weiter.
Langsamer als vorhin—und jener Teil meines Verstandes, der gesund geblieben war, und alles beobachten, alles registrieren konnte, merkte, daß dieser Kampf weiterhin zur Entkrampfung meines Aggressionsdranges beigetragen haben mußte. Ich lief geradeaus, und als ich weitere zehn Kilometer zurückgelegt hatte, hörte der Regen so plötzlich auf, wie er eingesetzt hatte.
Wenige Minuten später war die Sonne wieder da und brannte herunter.
Der Wald begann zu dampfen, Nebel zog zwischen den Stämmen hervor, und die Dunkelheit von vornhin verwandelte sich in eine gespenstische, nebelerfüllte Welt ohne Schatten und ohne feste Konturen.
“Ich muß weiter! Fort aus dieser Nebelwelt! Zum Strand und in die Wärme!” sagte ich.
Weiter ...
Weniger schnell, weniger rasend—und langsam begann ich zu spüren, daß mein gemarterter Verstand protestierte. Er wurde müde, ebenso, wie mein Hirn müde war und nach Schlaf schrie. Mein rasender Lauf wurde langsamer, und ich stolperte durch den Nebel, schläfriger und matter. Und als ich an den Rand des großen Moortümpels— kam, mich neu orientierte und versuchte, ihn zu umgehen, überfielen mich die Vögel.
Es waren Hunderte.
“Aber ich habe euch doch nichts getan!” rief ich protestierend.
Es waren viele schwarze Vögel, die aussahen, als bestünden sie aus zwei spitzwinkligen Dreiecken und einem riesigen, ebenfalls dreieckigen Schnabel. Sie erhoben sich in einer Wolke am Rand des Tümpels, aus dem platzende Blasen hochstiegen und einen fauligen Geruch verbreiteten. Der Nebel lag dicht über der schwarzen Oberfläche des Tümpels und verschluckte zum Teil das wahnsinnige Kreischen, das die Tiere ausstießen.
Als ob sie sich gegenseitig anfeuerten ...
Ich hob beide Arme über den Kopf und wehrte mich.
Sie kamen von allen Seiten, umflatterten

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