Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Microsoft Word - Atlan 032 - Der galaktische Lockvogel.opd.rtf

Titel: Microsoft Word - Atlan 032 - Der galaktische Lockvogel.opd.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DieterLederhosen
Vom Netzwerk:
Tierart Mangel an spezifischer Organanpassung erleidet, d. h. aufhört, seine natürliche Gestalt und Ausstattung der Umwelt dergestalt anzupassen, daß sie Teil dieser Umwelt bleibt, gelangt sie an einen Kreuzweg der Evolution. Von diesem Kreuzweg aus kann die betreffende Art zwei unterschiedliche Bahnen beschreiten: die eine führt zum Aussterben der Art, die andere zur Überkompensation ihrer konstitutionellen Organminderwertigkeit und damit zur allmählichen Loslösung von der Umwelt, die bis zur Beherrschung der Umwelt gehen kann. Der letztere Weg ist nur für Arten begehbar, deren Zentralnervensysteme genügend differenziert sind, um den Schritt über das ‘Gehirntier’ bis hin zum Menschen zu vollziehen. Dabei spielt es keine Rolle, welche innere und äußere Gestalt einer Art eigen ist; wichtig ist nur die potentielle Fähigkeit zum bewußten Denken.”
    Kors von Haynamir zeigte seine Befriedigung nicht, als er von einem der Suchschiffe die Meldung erhielt, daß die Scanne Perno Castle entdeckt worden sei. Er befahl, alle Suchschiffe sollten sich von der galaktischen Eastside zurückziehen, dann gab er dem Kommandanten der HISTOMON die Anweisung, Kurs auf die Perno Castle zu nehmen.
    Das 1500 Meter durchmessende Superschlachtschiff verließ seine Warteposition im Sektor Tridi Cholem, beschleunigte und ging in den Zwischenraum. Mit drei Linearetappen legte es die 7123 Lichtjahre zur Perno Castle zurück und stürzte in gefährlicher Nähe der Sonne in den Normalraum.
    Das Schiff bremste mit hohen Schubwerten ab und kam am äußeren Rand der Chromosphäre zum Stehen, durch ihre Energieschirme geschützt.
Oberst Traeka von Phuls saß mit ausdruckslosem Gesicht in seinem Kontursessel und wartete auf die Meßergebnisse. Kors saß neben ihm und blickte auf den Frontsektor der Panoramagalerie. Der größte Teil des Lichts wurde durch Spezialfilter ferngehalten, so daß man gefahrlos auf die Oberfläche der Sonne blicken konnte.
Kors von Hay namir sah von der Perno Castle nur eine körnig strukturierte weißgelbe Wand. Er wunderte sich darüber, daß die starken Gaseruptionen fehlten, die für Sonnen dieser Art charakteristisch waren.
Die Antwort darauf erhielt er wenige Minuten später. Die Besatzung der Ortungszentrale hatte die Sonne mit aller, verfügbaren Meß- und Ortungsgeräten abgetastet und die erhaltenen Werte von der Bordpositronik analysieren lassen.
Dabei war eine Umformungszone gefunden worden, in der die aufsteigenden Konvektionsströme akkumulierten und in gewissen Zeitabständen offenbar in eine andere Qualität umschlugen; so daß der Oberflächendruck soweit anstieg, daß es zu nennenswerten Eruptionen kam.
Traeka von Phuls schwitzte, als er die Analyse genau studiert hatte. Er wandte sich zu Kors um und sagte:
“Diese neue Qualität ist mit großer Wahrscheinlichkeit Hyperstrahlung, General.”
“Das war anzunehmen”, erwiderte Kors von Haynamir kühl. “Der Bericht Arkh Spihens enthält schließlich den Hinweis, daß die Perno Castle in gewissen Zeitabständen Hyperstrahlung ausstößt. Ich würde sagen, um einen Namen zu finden, diese Sonne ist ein Hyperpulsator.”
Traeka hielt sich die Hände an den Leib. Er hatte während der letzten Linearetappe ein opulentes Mahl zu sich genommen und litt an einem unangenehmen Völlegefühl.
“Wenn man bedenkt, welche Mengen an Energie in der Akkumulationszone aufgestaut werden, muß man befürchten, daß es zu gewaltigen Ausbrüchen von Hyperstrahlung kommt. Ich weiß nicht, welche Folgen das für unser Schiff haben könnte.”
Kors blickte auf seinen Chronographen und erwiderte in arrogantem Tonfall
“Wir haben doch unsere Energieschirme, Oberst. Seit wann fürchten Sie sich vor ein bißchen Hyperstrahlung ?”
“Seit ich vor sechs Jahren meine MEMALEM bei einem Hyperenergiesturm verlor, General”, antwortete Traeka trocken.
Kors von Haynamir wurde blaß, dennoch brachte er ein überhebliches Lächeln zustande.
“Das war im galaktischen Zentrum, soviel mir bekannt ist, Oberst. Dort herrschen ganz andere Verhältnisse als hier. Ich gehe jetzt mit Gugulja von Aletz und Barna von Tolan in ‘unser Spezialfahrzeug und gebe Ihnen Bescheid, wenn wir startbereit sind.”
Er schnallte sich los und verließ die Zentrale, ein Mann, der genau wußte, was er wollte. Nur wußte er eben nicht, daß er sich ausgerechnet mit Atlan auf ein Spiel eingelassen hatte.
Gugulja und Barna warteten bereits im Beiboothangar. Ihr Spezialfahrzeug befand sich im Laderaum

Weitere Kostenlose Bücher