Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Microsoft Word - Atlan 032 - Der galaktische Lockvogel.opd.rtf

Titel: Microsoft Word - Atlan 032 - Der galaktische Lockvogel.opd.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DieterLederhosen
Vom Netzwerk:
gekommen sind.”
“Vielleicht macht es ihnen einfach nur Spaß”, erklärte Ronald und schnallte sich los. Er zwinkerte mir zu, aber ich hätte auch so gewußt, daß seine Bemerkung nicht ernst gemeint war. “Kommen Sie, Lordadmiral! Es wird Zeit.”
Wir schüttelten uns die Hände. Ich winkte Ikarus zu, und er winkte mit beiden Händen zurück. Dann schoben Atlan und Tek die Plattform zum Antigravschacht.
Wenige Minuten später tauchte die Space-Jet in die höchste Schicht der Atmosphäre ein. Eigentlich besaß Spoonerman, gar keine Atmosphäre im Sinne eines Gasmantels. Sie mußte vor vielen Jahrmillionen durch die Reduzierung der Sonnenstrahlung abgeregnet und gefroren sein, wie die Eisfelder auf der Oberfläche bewiesen. Dennoch hielt sich eine sehr dünne Atmosphäre, vergleichbar der des Erdmondes, und hier wie dort war sie in achtzig Kilometer Höhe dichter als in vergleichbarer Höhe über der Erde.
Ich blickte auf den Zielschirm der Automatik und richtete das Elektronenteleskop danach ein. Deutlich wurde der Orientierungspunkt, ein obeliskförmiger Berggipfel von neuntausend Metern Höhe, erkennbar.
Die Space-Jet ging rasch tiefer. Wir brauchten den Prallschirm nicht, denn die Geschwindigkeit war so gering, daß sich die Außenhülle durch die Reibung mit den wenigen Gasteilchen nur unwesentlich erwärmte.
In zwanzig Kilometern Höhe übernahm ich das Diskusschiff in Manuellsteuerung, drückte es bis auf zehntausend Meter und hielt auf den Orientierungsberg zu.
Eine Minute, bevor wir den Gipfel überflogen, schaltete ich den Telekom auf die Helmfrequenz der Anzüge von Atlan und Tek um.
“Wir liegen genau auf Kurs”, erklärte ich. “Alles klar zum Ausstieg?”
“Alles klar”, meldete Atlan. “Halsund Beinbruch, Kennon!”
“Danke, gleichfalls”, gab ich zurück. “Dir auch, Tek!”
“Ich halte dir die Daumen, Ken!” rief Ronald.
Dann war es soweit.
Ich gab das vereinbarte Signal, und Sekunden später zeigten die Reflextaster an, daß sich drei Objekte von der Space-Jet gelöst hatten.
Durch einen Gehirnimpuls aktivierte ich den kabelgebundenen Sprechfunk meiner Vollprothese und sagte, ohne daß ich außerhalb der Vollprothese gehört werden konnte:
“Kennon an Romo! Ist alles in Ordnung bei Ihnen?”
Ich erhielt nicht sofort Antwort, deshalb rief ich den Siganesen noch einmal. Kamla Romo befand sich in einem speziell für diesen Einsatz präparierten Hohlraum der Vollprothese, und zwar im Unterbauchsektor.
“Hier Romo”, ertönte das Stimmchen des Siganesen. Er sprach ohne Verstärker, aber ich konnte ihn auch so gut verstehen. “Entschuldigen Sie, Major, ich muß versehentlich eingenickt sein.”
“Das ist nicht zu fassen!” entfuhr es mir. Im nächsten Augenblick bedauerte ich meine unüberlegte Bemerkung. Kamla Romo hatte während der letzten Wochen intensiv an der Vorbereitung des Einsatzes gearbeitet und wahrscheinlich wenig Schlaf bekommen. “Es war nicht so gemeint”, sagte ich schnell. Um ihn zu versöhnen, erkundigte ich mich danach, wie der Halbraumspürer an Bord der BISPALO funktionierte.
“Ich hoffe, daß er überhaupt arbeitet”, antwortete der Siganese bedrückt. “Es handelt sich, wie Sie wissen, um einen der ersten Prototypen. Das Gerät steckt voller Fehlerquellen.”
Ich lachte, obwohl mir gar nicht danach zumute war. Von einem halbwegs einwandfreien Funktionieren des Geräts an Bord der BISPALO würde es nämlich abhängen, ob die USO meine Spur aufnehmen konnte, sobald ich erst einmal entführt worden war.
“Seien Sie nicht so bescheiden, Kamla”, widersprach ich. “Allein die Entwicklung eines Halbraumspürprinzips ist ein großartiger Erfolg der siganesischen Wissenschaft. Grundlos ist die Condos Vasac nicht dem Phantom eines Halbraumspürer-Absorbers nachgejagt. Diese Leute fürchten den Halbraumspürer, weil sie wissen, daß sie, käme er erst massenhaft in den Einsatz, keine ruhige Minute mehr hätten.”
Wie jeder Siganese, so war auch Kamla Romo Schmeicheleien gegenüber sehr empfänglich.
“Nun, ja”, ließ er verlauten, “eine großartige Erfindung ist es schon. Ich denke, daß Oberst Amoys und seine Männer es irgendwie fertigbringen, mit den Tücken ihres Geräts fertig zu werden.”
“Aber sicher”, erwiderte ich.
Damit war die Harmonie wiederhergestellt, und ich konnte mich ganz auf den Landeanflug konzentrieren. Wir flogen über erstarrte Gletscherströme und gewaltige Eisbarrieren hinweg, über Täler, in denen unberührte Schneemassen

Weitere Kostenlose Bücher