Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Microsoft Word - Atlan 032 - Der galaktische Lockvogel.opd.rtf

Titel: Microsoft Word - Atlan 032 - Der galaktische Lockvogel.opd.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DieterLederhosen
Vom Netzwerk:
und sagte:
“Ich danke für die Nachfrage, Lordadmiral. Mir geht es gut. Können Sie mir
sagen, ob die BISPALO ihr Versteck erreicht hat?”
“Sie ist vor einer halben Stunde gelandet und hat den Informationsimpuls
abgestrahlt.”
Atlan wich zurück, um Platz für Ikarus zu machen. Der Flugaffe landete mit
gekrümmten Schwingen auf dem Telekompult in Atlans Station, schnitt eine Grimasse
und schnatterte erfreut los.
“Es geht ihm gut’, sagte Ronald aus dem Hintergrund. “Er ist nur für meinen
Geschmack etwas zu neugierig. Überall stöbert er herum. Wir müssen ständig
aufpassen, daß er nicht irgendeinen Schalter betätigt.”
“Er ist ein lieber Kerl”, erwiderte ich. “Paß gut auf ihn auf, Tek.”
Atlan ergriff den Flugaffen und hob ihn zur Seite.
“Das wäre vorläufig alles, denke ich, Major. Melden Sie sich bitte in einer Stunde
wieder, es sei denn, die Aktion der Condos Vasac wäre inzwischen angelaufen. In dem
Fall herrscht Funkverbot.”
“So schnell werden die nicht komtuen”, entgegnete ich. “In einer Stunde also!” Ich schaltete den Telekom ab und wandte mich an Romo.
“Sie steigen bitte wieder in Ihr Versteck, Kamla: Wir wollen endlich mit dem
Scheinexperiment anfangen.”
Der Siganese winkte mir zu; dann schwebte er wieder zu der Öffnung im
Unterbauch meiner Vollprothese. Ich zog die Biomoplastschicht darüber und schloß
meinen Raumanzug bis zur Brust. Danach kehrte ich zu meinen Mitarbeitern zurück. Von der Fernschaltzentrale aus desaktivierte ich die Hochenergieglocke, so daß
das Unitransfer-Mobil freilag. -Es sah schon beeindruckend aus, und in mir erwachte
der Wunsch, es möchte tatsächlich funktionieren und uns ermöglichen, in andere
Universen zu reisen. Es mußte ein unbeschreibliches Erlebnis sein, in ein vollkommen
fremdes—Universum vorzustoßen und vielleicht Zeuge der Geburt zahlloser Galaxien
zu werden oder zu beobachten, wie alles der vollkommenen Entropie zutrieb. Gewaltsam riß ich mich von diesem Wunschtraum los. Ich würde seine Erfüllung
sicher nicht mehr erleben. Doch ich konnte durch meine Arbeit dafür sorgen, daß es
keinen irreparablen Bruch in der Weiterentwicklung der galaktischen Zivilisation gab. “Aktivieren Sie den Feldkrümmungsentzerrer!” sagte ich zu Chang Hu, “meinem”
Assistenten.
Chang beobachtete mich skeptisch aus den Augenwinkeln, dann setzte er ein
höfliches Lächeln auf. Wahrscheinlich beschäftigte ihn—wie meine anderen Mitarbeiter
auch—die Frage, warum sie mir zugeteilt worden waren, obwohl sie nicht zu meinem
Team gehörten. Ich hätte ihnen die Frage leicht beantworten können. Das Team von
LABO-T-4 wußte, daß ich niemals an der Entwicklung eines Unitransfer-Mobils
gearbeitet hatte; die neuen Mitarbeiter wußten es nicht. Dadurch konnte unser Plan
nicht entlarvt werden, falls einige Leute der Condos Vasac in die Hände fielen. Chang Hu drückte die Schaltplatte nieder, die den “Feldkrümmungsentzerrer”
des Unitransfer-Mobils aktivierte. Gespannt musterte er die Kontrollen. Mehrere
elektronische Leuchtbalken verschoben sich. Mehr geschah allerdings nicht, weil es
keinen Feldkrümmungsentzerrer gab.
Ich erhöhte die Energiezufuhr und schaltete nacheinander die Aggregate
innerhalb des Mobils ein. Das Gerät hüllte sich in ein fahles Licht; die hellgrauen
Stachel schienen zu glühen, alles Effekte, die unbefangene Menschen eine Zeitlang.
täuschen konnten, aber nicht sehr lange.
“Hoffentlich hat der letzte Hyperstrahlungsausbruch der Perno Castle keinen
Schaden angerichtet, Professor Weytchen”, sagte Hu bekümmert. Der Mann war mir
sympathisch; ich wünschte, ich brauchte ihn nicht zu täuschen.
“Ich werde nachsehen”, erwiderte ich. “Alle Systeme ausschalten!” “Soll ich Sie begleiten, Professor Weytchen?” fragte Chang Hu. Er sah mich so
bittend an, daß ich beinahe weich geworden wäre.
Anstatt ihm auf vernünftige Weise antworten zu können, mußte ich meiner Rolle
treu bleiben.
Ich kicherte und strich über meinen ekelhaften Bart.
“Das könnte Ihnen so passen, was!” sagte ich mit hoher Stimme. “Aber das
Unitransfer-Mobil ist meine Erfindung; da pfuscht mir keiner darin herum. Bleiben Sie
hier und testen Sie die Fernsteuerschalter durch. Wahrscheinlich liegt die Fehlerquelle
hier.”
Hu wandte sich schweigend ab.
Ich schloß meinen Raumanzug und begab mich in einen der Gleiterhangars. Dort
ging ich zu dem an der Wand befindlichen Interkom, schaltete ihn auf Rundruf und
sagte in anmaßendem

Weitere Kostenlose Bücher