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Microsoft Word - Atlan 033 - Die grausame Welt.rtf

Titel: Microsoft Word - Atlan 033 - Die grausame Welt.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DieterLederhosen
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Stunden
Standardzeit. Die Atmosphäre hat einen hohen Sauerstoffgehalt. Was wollen wir
mehr?”
Gelo Raztar nickte. Er zog sich zurück, als der Kommandant den Interkom
einschaltete.
“Hier spricht der Kommandant”, begann er. “In wenigen Minuten stürzt die
BISPALO in die Atmosphäre des Planeten, den wir soeben Porsto-Pans getauft haben.
Es sind alle Sicherheitsmaßnahmen für eine Notlandung zu treffen. Ausgenommen von
diesem Befehl sind die Ingenieure, die ihre Arbeit an den Hilfstriebwerken solange wie
möglich fortzusetzen haben.”
Er schaltete um. Ein Bildschirm erhellte sich, doch es dauerte noch fast eine
halbe Minute, bis das Gesicht des Chefingenieurs erschien.
“Ich muß Kurskorrekturen vornehmen”, erklärte Amoys.
“Wir sind noch nicht soweit.”
“Ich benötige eine Triebwerksleistung von mindestens 3 Prozent für wenigstens
drei Minuten. Danach hast du wieder etwa zwanzig Minuten Zeit—wenn die BISPALO
so reagiert, wie ich hoffe.”
“Gut”, nickte der Chief, “wir können es versuchen, aber wir werden dadurch um
fast die gesamte bisherige Leistung zurückgeworfen.”
Amoys erwiderte:
“Wenn wir es nicht versuchen, werden wir um alles zurückgeworfen”, sagte er, “dann wird sich nämlich zeigen, daß selbst ein Koloß wie die BISPALO in kürzester Zeit
verbrennen kann.”
Einige Lichter auf dem Kontrollpult flammten auf. Kosmonaut Captain Vant
Russo begann zu arbeiten. Er hatte eine Platzwunde auf der Stirn, die mittlerweile
verkrustet war. Seine Hände glitten wie suchend über die Instrumente. Ein kurzes
Lächeln glitt über sein Gesicht. In der Zentrale wurde es ruhig. Wer sich noch nicht
angeschnallt hatte, holte das Versäumte jetzt eilig nach. Das Raumschiff raste in die
obersten Luftschichten des Planeten. Ein deutlich spürbares Rütteln und Zittern
erschütterte die BISPALO.
Die Bildschirme zeigten nur noch verwaschene Bilder. Ab und zu konnten die
Männer in der Zentrale Glutfetzen vorbeihuschen sehen. Rasend schnell kam der
Planet näher. Unter ihnen dehnte sich ein blaues Meer, und weit voraus war die
landende HISTOMON zu erkennen. Sie verschwand hinter einer Hügelkette. Die
Abstrahlgase ihrer Triebwerke hatten auf einer Savanne einen ausgedehnten Brand
verursacht.
“Ich möchte soviel Informationen wie möglich über Porsto-Pana”, erklärte der
Kommandant Trant Amoys mit gelassener Stimme. “Die Ortungszentrale setzt die
Arbeit solange wie möglich fort. Wichtige Ergebnisse sind sofort an mich
durchzugeben.”
Plötzlich schien sich das Schiff aufzubäumen. Kosmonaut Russo stieß eine Serie
von Flüchen aus. Stärke Erschütterungen durchliefen den Kreuzer. In den
Waffenleitständen krachten einige Sicherungen durch, und ein elektronisches Gerät
ging in Flammen auf. Auf den Bildschirmen vor Amoys erschienen einige der Daten, die
von den Ortungsoffizieren ermittelt worden waren. Die ursprünglichen Fernmessungen
wurden noch etwas korrigiert, erfuhren aber keine wesentliche Änderung. Langsam verringerte sich die Geschwindigkeit, mit der das Schiff in die
Atmosphäre des Planeten hineinraste. Zugleich gelang es Russo, den Kurs leicht zu
ändern, so daß der Aufprallwinkel immer flacher wurde. Dennoch zeichnete sich ganz
klar ab, daß es nicht gelingen würde, eine stabile Umlaufbahn um den Planeten zu
erreichen.
Der Chief meldete sich wieder.
“Ich gebe euch noch eine Minute”, sagte er keuchend. “Danach muß das
Triebwerk-ausgeschaltet werden, sonst bricht es auseinander.”
“Zwei Minuten brauche ich noch”, rief Russo. “Das ist das Minimum.” Der Chief schüttelte den Kopf.
“Wir können nicht länger durchhalten, Trant. Es geht nicht.”
“Wir stürzen ab”, entgegnete Amoys. “Wir sind noch viel zu schnell.” “Gib uns eine Pause von einigen Minuten. Vielleicht können wir noch etwas
retten.”
“Okay—aber beeilt euch.”
Vant Russo drehte sich mit einem Ruck zu Amoys um, als das Triebwerk seine
Arbeit einstellte. Er setzte zu einer scharfen Kritik an der Entscheidung des
Kommandanten an, als er jedoch dessen hartes Gesicht sah, und den eisigen Augen
begegnete, preßte er die Lippen zusammen und schwieg.
Endlos langsam verstrichen die Sekunden. Die Schwerkraft des Planeten zerrte mit aller Macht an der BISPALO und ließ ihren Sturz in die Atmosphäre immer steiler werden. Die Sicherheitspositronik meldete alarmierende Außentemperaturen an der Schiffswand: Einige Bildschirme fielen aus, da die Aufnahmesysteme unter dem Hitzesturm wegschmolzen.

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