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Microsoft Word - Atlan 034 - Die grünen Götter von Markolan.rtf

Titel: Microsoft Word - Atlan 034 - Die grünen Götter von Markolan.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DieterLederhosen
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der Heilende schien nicht überrascht zu sein. Er blickte Trant Amoys mit verengten Augen an. Er kratzte sich am Arm, wo ein roter Fleck deutlich darauf hinwies, daß er von einem Voolgat gestochen worden war.
Trant Amoys entdeckte ein gefährliches Glitzern in den Augen des jungen Mannes. Der Heilende verbarg etwas vor ihm. Er fühlte sich überlegen. Er schien einen Triumph in der Hinterhand zu haben, der ihm das Gefühl absoluter Sicherheit gab.
Amoys mußte an seinen Freund Gelo Raztar denken.
    *
    Hyperdim-Ingenieur Raztar hatte jegliches Zeitgefühl verloren, als er wieder zu sich kam. Er wußte auch nicht, wo er war und was geschehen war. So blieb er zunächst ruhig auf dem Rücken liegen. Er verlagerte nur sein Gewicht ein wenig, weil sein rechtes Bein schmerzte. Absolute Ruhe umgab ihn. Irgendwo in der Ferne tropfte etwas.
    Raztar schob seine Hand zum Gürtel. Er erschrak. Sein Energiestrahler war verschwunden. Schlagartig fiel ihm wieder ein, was geschehen war. Er war von einem Fuß weggeschleudert worden. Dabei hatte er seine Waffe verloren. Wo war er jetzt?
    Er streckte die Arme aus und berührte eine rauhe Wand. Vorsichtig erhob er sich. Er mußte sich weit nach vorn lehnen, um sich aufzustützen. Langsam tastete er sich vor, und jetzt dauerte es nicht mehr lange, bis er begriff, daß er sich in einem runden Verlies befand. Raztar zog seinen Stiefel aus und hämmerte damit gegen die Wand. Seine Schläge hallten dumpf wider, ließen ihn jedoch klar erkennen, daß die Wand nicht sehr dick sein konnte. Er verstärkte seine Bemühungen, konnte das Gestein jedoch nicht zerschlagen. Sein Stiefel war zu weich. Sonst trug er nichts bei sich, was er als Werkzeug benutzen konnte.
    Raztar begann, sein Gefängnis zu untersuchen. Schon nach wenigen Sekunden stieß er auf sein Funkgerät. Jähe Hoffnung flackerte in ihm auf, doch sie erlosch sofort wieder, als er merkte, daß das Gerät nicht mehr funktionierte. Die Kontrollampe leuchtete zwar auf und zeigte damit an, daß die Batterie noch eine ausreichende Ladung hatte, aber das war auch alles.
    Enttäuscht schleuderte Raztar das Funkgerät gegen die Wand. Er konnte es nicht mehr gebrauchen.

    *
    Oberst Trant Amoys und Ela Merlo steckten in einer Tasche unter dem Brustpanzer Aksamees. Durch winzige Risse im Leder konnten sie nach draußen sehen. Mehrere Erkyloter waren dabei, den Hauptverschluß der Burg zu öffnen. Knirschend schoben sich die Steine auseinander. Ein rundes Loch entstand im Gemäuer. Es erweiterte sich immer mehr. Zwei Männer bewachten die Öffnung. Als einige Voolgats in die Burg zu kommen versuchten, fielen die Männer mit breiten Lederriemen über sie her und erschlugen sie.
    Aksamee verließ die Steinburg. Heiße Luft schlug ihm entgegen. Unter dem Lederpanzer wurde es sofort warm und feucht. Die beiden Siganesen begannen zu schwitzen. Langsam ging der Markol in den Wald. Die anderen Erkyloter folgten ihm. Amoys und Merlo hörten den Heilenden singen. Ab und zu stieß Ukla, der Heilige, einen Schrei aus, um danach mit monotoner Stimme einen seltsamen Text zu sprechen.
    Trant Amoys schaltete den Translatorein. Ihm kamen die Worte Uklas irgendwie bekannt vor. Jetzt wünschte er, er hätte sich draußen frei bewegen können, um den Trauerzug zu beobachten. Die Voolgats machten es ihm jedoch unmöglich, sein Versteck zu verlassen. Sie wären sofort über ihn hergefallen.
    “Das klingt arkonidisch”, sagte Ela Merlo. “Hören Sie doch, Sir, der Heilige spricht von einem Konverter!”
Amoys schüttelte verwundert den Kopf, als die ersten Übersetzungen aus dem Translator kamen. Ukla schien die Worte sinnlos aneinanderzureihen, Worte, die nicht zum Sprachschatz der Erkyloter paßten. Einige Male kam das Wort Konverter darin vor.
“Das hört sich an wie die Betriebsanleitung einer Konverteranlage, Sir. Natürlich ist vieles von dem, was Ukla sagt, völlig sinnlos, aber manches ...”
Trant Amoys unterbrach ihn. Er zog ihn vor einen Riß, durch den er hinaussehen konnte.
“Ich glaube Ihnen längst, daß die Erkyloter von gestrandeten Arkoniden abstammen”, sagte er. “Sehen Sie sich lieber das da draußen an.”
Ela Merlo blickte hinaus. Aksamee hatte den Wald bereits verlassen. Er blieb am Rande einer kreisrunden Sandfläche stehen, in deren Mitte sich zwei Öffnungen befanden. Die eine von ihnen war groß genug, um den Leichnam des verstorbenen Medizinmannes aufzunehmen. Das zweite Loch war kleiner. Es bildete den Ausgang eines Ameisenhügels.

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