Microsoft Word - Atlan 034 - Die grünen Götter von Markolan.rtf
umgeworfen. Er fluchte heftig, aber Kennon kümmerte sich nicht um ihn.
“Das wurde ja wohl auch Zeit”, rief Lorb Weytchen. “Wenn Sie jetzt nicht endlich vernünftig geworden wären, hätte ich Ihnen die Fenster zertrümmert und wäre auf eigene Faust nach draußen gegangen.”
Der Terraner lachte anhaltend. Er schien ungeheuer belustigt zu sein.
“Verdammt, Professor, müssen Sie denn auf diese Weise durch die Gegend watscheln?” rief Romo empört. “Denken Sie doch mal an mich!”
Professor Weytchen blieb stehen. Der Siganese atmete auf, doch dann hickste der Wissenschaftler. Romo stürzte erneut zu Boden, und der Robotmensch eilte weiter.
“Besser so?” fragte er. Romo antwortete nicht. Er wartete, bis Kennon endlich ruhig stehenblieb. Dann aber begann er fieberhaft zu arbeiten. Er legte seinen Kampfanzug an und befestigte einen zweiten, der zu einem handlichen Bündel zusammengerollt war, an seinem Gürtel.
“Okay, verehrter Professor”, rief er, “gehen Sie ruhig weiter. Zu meinem Schutz habe ich nunmehr einen Kampfanzug angelegt. Selbst größte Erschütterungen können mir jetzt kaum noch etwas anhaben.”
“Mein lieber Freund”, antwortete Kennon im gleichen, spöttischen Ton, “glauben Sie nur nicht, ich hätte mich aus purer Freude an Ihren Leiden so tolpatschig bewegt. Meine Rolle zwingt mich zu dieser Bewegungsart.”
Die Schotte öffneten sich. Licht fiel in den Raum. Kamla Romo lächelte.
“Dieser Einladung kann ich kaum widerstehen”, sagte er und stolzierte hinaus. Er wußte, daß die Akonin den Wissenschaftler allein gelassen hatte, denn sonst hätte dieser ihn gewarnt.
“Beeilen Sie sich”, mahnte- der Robotmensch. “Die Männer der BISPALO haben vermutlich nur noch wenig Zeit.”
Der Siganese antwortete nicht. Er wußte selbst, daß er keine Minute verschenken durfte, wenn er noch rechtzeitig kommen wollte, um die Überle-benden der BISPALO zu unterstützen. Bis jetzt hatten weder er noch Kennon damit gerechnet, daß die—BISPALOBesatzung auf seine Hilfe angewiesen war.. Seine Mittel waren äußerst beschränkt, während Trant Amoys in der BISPALO auch schwerste Bodenkampfmittel mitgeführt hatte.
Kamla Romo stieg im Schutz eines Deflektorfeldes bis zu den Schultern des Robotmenschen auf. Wie er erwartet hatte, waren sie allein im Park. Kennon stand am Ufer eines kleinen Sees, in dem sich zahlreiche rotgoldene Fische bewegten.
“Die Entfernung zu der genannten Siedlung der Eingeborenen beträgt mehr als achttausend Kilometer”, sagte Kennon leise und ohne die Lippen zu bewegen. “Das ist auch für einen Mann im Kampfanzug eine beträchtliche Entfernung. Gehen Sie kein Risiko ein. Ich brauche Sie hier, Romo. Denken Sie daran.”
“Seit dem Absturz der BISPALO ist nicht viel Zeit vergangen”, antwortete der Siganese. Die Besatzung kann also auf gar keinen Fall schon jetzt in der Nähe von Humarra sein. Wenn keine unvorhergesehenen Schwierigkeiten aufgetreten wären, dann hätte Trant Amoys mit seinen. Leuten schon auf dem Wege nach hierher sein müssen. Er ist es nicht, und das beweist mir, daß er beträchtliche Schwierigkeiten hat. Er braucht meine Hilfe.”
“Okay, gewährt”,sagte Kennon, “denken Sie aber auch daran, :daß ich-ohne Ihre Unterstützung nur noch halb so wertvoll bin. Versuchen Sie nicht” mit aller Gewalt durchzukommen, sondern kehren Sie um, wenn Sie merken, daß es zu schwer wird. Notfalls müssen Sie Ihre Freunde aufgeben. Klar?”
“Überfressen Sie sich nicht, Professor, Sie sind schon dick genug”, rief Kamla Romo. “Wahren Sie vor allem auch dann einmal Disziplin, wenn ich nicht bei Ihnen bin, um auf Sie aufzupassen.”
Professor Lorb Weytchen lachte schrill.
“Ich sehe, daß Sie sich ausgezeichnet amüsieren, Professor”, sagte eine spöttische Stimme hinter ihm. Während Kamla Romo sich blitzschnell von seinen Schultern erhob und davonflog, drehte der Terraner sich langsam um. Aykala von Trokhu stand vor ihm. Wieder hatte sie die Arme vor der Brust gekreuzt, und wieder ließ ihre Haltung erkennen, daß sie Weytchen nur mit Widerwillen begegnete.
“Frische Luft bekommt mir immer gut”, antwortete der Robotmensch.
*
Der Erkyloter kam mit Vant Russo und den anderen Siganesen zurück. Er setzte sie auf Aksamees Tisch ab. Trant Amoys blickte die Männer der Reihe nach an. Mit Hilfe der Translatoren hatten alle die Worte der Akonen verstanden. Jeder wußte, vor welcher Entscheidung die Bewohner der Steinburg standen.
Oberst Trant Amoys
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