Microsoft Word - Atlan 034 - Die grünen Götter von Markolan.rtf
Händen stehen. In seinem Rücken war Unruhe entstanden. Mehrere Erkyloter versuchten, Aksamee durch Zurufe zu beeinflussen. Der Oberst hob seine Waffe und feuerte einen Schuß gegen die Decke ab. Der Energieblitz erhellte die Halle bis in den letzten Winkel, als er auf das Gestein schlug und dieses rötlich aufglühen ließ. Einige Steinsplitter regneten herab, aber sie richteten keinen Schaden an, weil Amoys diese Wirkung bei seinem Schuß berücksichtigt hatte. Sofort wurde es still. Ein Erkyloter, der schräg hinter Aksamee gestanden hatte; wich mit schlotternden Knien zurück. Der Markol war um noch eine Nuance bleicher geworden.
“Gibt es versteckte Ausgänge aus der Burg, Aksamee?” fragte Amoys.
Der Erkyloter nickte heftig.
“Natürlich”, antwortete er. “Es gibt mehrere unterirdische Ausgänge.”
Er atmete sichtlich auf. Seine gespannte Miene lockerte sich, und ein verschmitztes Lächeln machte sich auf seinem Gesicht breit.
“Ihr wollt Markolan verlassen?” fragte er rasch. “Wir werden euch helfen. Es gibt mehrere verborgene Gänge, die weit von der Stadt wegführen. Kommt.”
Er sprang auf. Einige Erkyloter lachten erleichtert auf. Der Heilende erhob sich. Er nickte Aksamee anerkennend zu. Lediglich Ukla, der Heilige, änderte seine Haltung und seinen Gesichtsausdruck nicht. Das alte Gesicht war völlig erstarrt. Nur die Augen schienen zu leben. Sie folgten jeder Bewegung Aksamees. Langsam verzogen sich die Lippen.
Oberst Amoys hatte ihn beobachtet. Er war auch der einzige Siganese, der ihn anblickte, als Ukla näher an den Tisch herantrat und den Kopf senkte. Der Heilige schien etwas sagen zu wollen, doch jetzt packte der Medizinmann seinen Arm und zog ihn weg.
“Was hältst du davon, Trant?” fragte Gelo Raztar leise.
“Wir sollten ihnen nicht trauen”, warf Ela Merlo, der medizinische Assistent, ein. “Sir, Aksamee meint es nicht ehrlich.”
Aksamee schob ein dickes Brett, das mit farbenprächtigen Mustern verziert war, auf den Tisch und bat die Siganesen mit einer einladenden Geste, es zu betreten.
Vant Russo griff nach dem Arm des Kommandanten.
“Sir, ich bin nach wie vor für den Angriff auf die Akonen. Wir sollten versuchen, den Gleiter abzuschießen.”
“Nach wie vor?” fragte Amoys. Er krauste die Stirn. “Ich entsinne mich. daß ich über diese Idee mit Ihnen gesprochen habe. Um Sie jedoch zu beruhigen, sagte ich Ihnen gleich, daß dieser Vorschlag abgelehnt worden ist. Und dabei bleibt es auch.”
“Sir, Sie machen einen Fehler”, sagte Russo eindringlich.
“So, mache ich das?”
Mit einer knappen Handbewegung befahl er den Captain auf das Brett. Russo folgte der Anweisung nur zögernd. Als Trant Amoys bei seinen Männern stand, blickte er zu Aksamee auf und nickte ihm zu. Der Markol nahm das Brett behutsam hoch und trug es vor sich her. Er durchquerte die Halle. Die versammelten Erkyloter beobachteten die “grünen Götter”. Die meisten der Burgbewohner schienen erleichtert zu sein. Manche aber machten auch einen betretenen und schuldbewußten Eindruck. Ihnen schien es nicht recht zu sein, daß Aksamee sich nicht klar auf die Seite der kleinen Götter stellte, daß er ihnen nicht vertraute, obwohl sie doch in den wenigen Stunden, die sie bei ihnen gewesen waren, ihre Macht mehrfach bewiesen hatten.
Ukla, der Heilige, stand direkt neben dem primitiven Fahrstuhl, den die Erkyloter bewegten, indem sie das Gegengewicht, ein Netz mit Steinen, mal erhöhten, mal senkten, je nachdem, in welche Richtung der Korb gezogen werden sollte. Der Priester der Uklahat blickte den Siganesen entgegen. Sein Gesicht war grau vor Furcht, aber er wagte nichts zu sagen, denn dicht hinter ihm stand der Heilende. Amoys vermutete, daß er ein Messer hinter dem Rücken des Alten verbarg, um ihn daran zu hindern, daß er sich gegen die Entscheidung Aksamees auflehnte.
Trant Amoys wandte sich ihm zu, als Aksamee vorsichtig in den Fahrstuhlkorb stieg. Er hob beide Hände und lächelte. Das Gesicht des Greises entspannte sich. Ukla verstand das Zeichen.
Drei Erkyloter zogen eine Steinplatte und zwei Holzbalken unter dem Fahrstuhlkorb heraus. Der Schacht nach den Räumen unter der Burg öffnete sich. Langsam sank der Lift nach unten. Zwei Erkyloter ließen sich an den Seilen herunter. Sie trugen Fackeln, die ein spärliches Licht abgaben. Als sie einige Rufe ausstießen, näherten sich ihnen einige Männer, die ebenfalls Fackeln trugen. Sie kamen aus einem Gang, der schräg in die Tiefe
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