Microsoft Word - Atlan 034 - Die grünen Götter von Markolan.rtf
führte.
“Weiter unten haben wir unsere Stallungen”, erklärte Aksamee, während er mit den Siganesen durch den Gang schritt. “Dort stehen unsere Truugooz. Mit ihnen transportieren wir häufig unsere Tauschwaren zu anderen Burgen. Ich werde euch in den Tragtaschen verbergen, so daß ihr ungesehen aus der Burg kommt. Die lärmenden Götter werden sehr überrascht sein, wenn sie euch nicht finden.”
Er lächelte geheimnisvoll.
Gelo Raztar, der neben Amoys stand, sagte: “Wir sollten aufpassen, Trant. Ich habe das Gefühl, daß Aksamee etwas im Schilde führt.”
Ela Merlo nickte.
“Aksamee hat vor den Akonen mehr Angst als vor uns”, erklärte er, “wir sollten ihm nicht blind vertrauen.”
Sie erreichten einen der Ställe. Die Erkyloter hatten eine Höhle in den Fels geschlagen und hier drei lamaähnliche Tiere untergebracht. Die porösen Steinwände ließen nur sehr wenig Luft durch, und die Erkyloter legten hier auf Reinlichkeit keinen besonderen Wert. Die Luft in den Stallräumen war heiß und stickig. Die Tiere verbreiteten einen Geruch, den die Siganesen als außerordentlich unangenehm empfanden.
“Hoffentlich beeilen die Burschen sich ein wenig”, stöhnte Ela Merlo. “Hier halte ich es nicht lange aus. Mir ist jetzt schon schlecht.”
Einer der Stalljungen warf einem Tragtier einen einfachen Sattel über, der zwei große Ledertaschen an den Seiten hatte. Die Taschen waren mit Bronzeplatten beschlagen worden.
“Die Voolgats können die Panzerung nicht durchstechen”, bemerkte Aksamee. “Ihr seid völlig sicher in den Taschen.”
Behutsam hob er einen Siganesen nach dem anderen in die Taschen, bis er alle vierzehn darin untergebracht hatte. Mit einem verlegenen Lächeln nahm er Abschied von den “grünen Göttern”.
Wieder begann der Gleiter über der Burg zu lärmen. Die Aggregate dröhnten auf. Und wenig später kam abermals die drohende Stimme eines Akonen über die Lautsprecher. Sie forderte die sofortige Auslieferung der grünen Männer.
Zwei Erkyloter schlossen die Ledertaschen. Trant Amoys bemerkte, daß sie rote Einstichwunden an den Armen hatten. Das bedeutete, daß sie vorläufig von den Voolgats nicht angegriffen werden würden. Auch das lamaähnliche Tier hatte eine solche Markierung gehabt. Falls die Saugstachler angreifen sollten, würden sie sich auf die Satteltaschen konzentrieren, aber an der Panzerung scheitern. Aksamee schien an alles gedacht zu haben.
“Schnell, beeilt euch”, rief der Markol den Stalljungen zu.
Das Tragtier begann, sich zu bewegen. Es trabte den Gang entlang. Wenig später hörten die Siganesen das Kreischen der Steine am Ausgang, als dieser geöffnet wurde. Der Akone sprach noch immer. Seine Stimme schwoll zu einem donnernden Getöse an, als die Siganesen, das Tier und die beiden Erkyloter die Burg verließen. Er vernahm das Hämmern der Hufe auf dem Boden und das Keuchen der beiden Männer, die neben ihnen herliefen.
“Gelo”, rief Amoys. “Wir haben einen Fehler gemacht. Wir müssen hier ‘raus. Schnell, wir haben keine Zeit zu verlieren.”
“So aber geschah es, daß das Volk der Uklahat versuchte, die Götter zu täuschen. In ihrem Übermut hielten sie sich für klüger als die Götter, und sie fügten sich dem Bösen.”
Aus dem Buch des Ukla,
Kapitel 7, Vers 9
4.
“Da—sie kommen”, rief Armt Polk. Er deutete auf den Haupteingang, der sich langsam öffnete.
Ran Koun schaltete die Außenlautsprecher ab. Er ließ den Gleiter absinken, bis er dicht vor dem Tor schwebte. Ein korpulenter Erkyloter trat durch die Öffnung heraus. Das Haar reichte ihm bis zu den Hüften herab. Den Bart hatte er sich zu fünf Zöpfen geflochten.
Furchtsam näherte er sich dem Fluggerät der Akonen. Seine Tunika leuchtete rot im Licht der Sonne. Seine gelbe Hose war mit grünen Farbflecken übersät, und seine weißen Pantoffeln, die an den Hacken mit zahlreichen Bändern verziert waren, zeigten Spuren von Schmutz.
Ran Koun verließ den Gleiter. Er sprang auf die Steine hinab und ging auf den Erkyloter zu.
“Wer bist du?” herrschte er ihn an.
“Ich bin Aksamee, der Markol von Markolan”, antwortete der Burgbewohner. “Wo sind die grünen Männer?”
Aksamee drehte sich zur Seite und deutete auf den Urwald hinab.
“Ich habe die Forderung der Feuergötter erfüllt”, erklärte Aksamee. Seine Hände zitterten heftig, “aber wir durften den Zorn der grünen Götter nicht erregen, denn sie drohten ebenfalls, Markolan zu vernichten.”
“Wo sind sie?”
Weitere Kostenlose Bücher