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Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf

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Titel: Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allgemein
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Schreck übergeben. Er behalf sich, um seinen Mundgeruch zu übertünchen, mit den aufdringlichsten Duftölen, wobei das Rosenöl aus den Nordländern vorherrschte. Seit Chenars Festnahme, die man sich bei Hofe nicht zu erklären vermochte, rechnete er, der doch sein engster Mitarbeiter im Amt gewesen war, schon jeden Augenblick damit, ins Gefängnis geworfen zu werden. Eine Flucht wäre ein Eingeständnis der Mitwisserschaft, der Verstrickung in Chenars Machenschaften gewesen, und Ofir konnte er nicht einmal mehr verständigen, denn der war geflohen.
    Auf dem Weg zum Palast versuchte Meba seine Gedanken zu sammeln. Und wenn Ramses ihn gar nicht verdächtigte? Er galt allgemein nicht als Freund Chenars, der ihm ja seine Stellung streitig gemacht, ihn lange Zeit im Abseits hatte stehenlassen und, das war ja offensichtlich, ihn nur mit der Absicht, ihn zu demütigen, zurückgeholt hatte. So dachte man bei Hofe, und so dachte ja vielleicht auch Ramses. Erschien Meba nicht wie ein Opferlamm, dem das Schicksal nun Gerechtigkeit widerfahren ließ, indem es seinen Verfolger Chenar strafte?
    Meba mußte sich in Zurückhaltung üben und nicht das frei gewordene Amt für sich fordern. Das einzig Richtige war, Würde zu wahren, sich in Vergessenheit zu bringen und den Augenblick abzuwarten, da das Schicksal sich zugunsten von Ramses oder der Hethiter entscheiden würde. In letzterem Fall würde er die Lage für sich zu nutzen wissen.
    Sämtliche Generäle und höheren Offiziere wohnten der großen Ratsversammlung bei. Der Pharao und die Große königliche Gemahlin nahmen Seite an Seite auf dem Thron Platz.
    «Aufgrund von Mitteilungen, die uns erreicht haben», sagte Ramses, «erklärt Ägypten dem Land Hatti den Krieg. Unter meinem Oberbefehl werden unsere Truppen gleich morgen früh gen Norden ausrücken. Dem Herrscher Muwatalli haben wir ein Sendschreiben geschickt, daß die Feindseligkeiten hiermit eröffnet sind. Möge es uns gelingen, die Mächte der Finsternis zu besiegen und in unserem Land die Gesetze der Maat zu wahren.»
    Auf diese seit Ramses’ Regierungsantritt kürzeste Ratsversammlung folgte keinerlei Aussprache. Höflinge und Offiziere zogen sich schweigend zurück.
    Serramanna ging an Meba vorbei und schien ihn gar nicht wahrzunehmen.
    Als er wieder in seinem Amtszimmer war, trank der Gesandte erst einmal einen ganzen Krug Weißwein aus den Oasen.
    Ramses küßte seine Kinder Kha und Merit-Amun, die mit Wächter, dem Hund des Königs, herumtollten. Unter der Anleitung Nedjems, des ehemaligen Gärtners und jetzigen Obersten Verwalters der Felder und Haine, machten sie schöne Fortschritte im Hieroglyphenschreiben und spielten mit Vorliebe das Schlangenspiel, bei dem man die Kästchen der Finsternis vermeiden mußte, um ins Lichtland zu gelangen. Für den Jungen und das Mädchen war dieser Tag wie jeder andere. Fröhlich liefen sie hinter dem sanften Nedjem her, der ihnen wohl oder übel eine Geschichte vorlesen mußte.
    Ramses und Nefertari saßen im Gras, genossen diesen Augenblick der Zweisamkeit und betrachteten die Akazien, die Granatapfelbäume, die Tamarisken, die Weiden und Jujubenbäume, die die Beete voller Kornblumen, Iris und Rittersporn hoch überragten.
    Die Frühlingssonne erweckte die verborgenen Kräfte der Erde zu neuem Leben. Der König trug nur einen Schurz um die Hüften und die Königin ein kurzes Trägerkleid, das die Brust frei ließ.
    «Wie erträgst du den Verrat deines Bruders?»
    «Das Gegenteil hätte mich gewundert. Ich hoffe, das Ungeheuer geköpft zu haben, dank Achas Mut und Geschick, aber da sind auch noch dunkle Punkte. Den Magier haben wir noch nicht ausfindig gemacht, und Chenar hatte sicher auch noch andere Verbündete, Ägypter und Fremde. Sei äußerst wachsam, Nefertari.»
    «Ich werde nur an das Königreich, nicht an mich denken, während du dein Leben einsetzt, um es zu verteidigen.»
    «Ich habe Serramanna befohlen, in Pi-Ramses zu bleiben und für deinen Schutz zu sorgen. Er schnaubt vor Zorn, da er doch so gerne Hethiter abgeschlachtet hätte.»
    Nefertari lehnte ihren Kopf an seine Schulter, ihr offenes Haar liebkoste die Arme des Königs.
    «Kaum bin ich aus dem Abgrund heraus, begibst du dich in Gefahr… Werden uns wenigstens ein paar Jahre in Frieden und Glück beschert sein, wie deinem Vater und deiner Mutter?»
    «Vielleicht, sofern es uns gelingt, die Hethiter zu besiegen. Würden wir diesen Kampf nicht führen, wäre Ägypten dem Untergang geweiht. Wenn ich

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