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Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf

Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf

Titel: Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allgemein
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nicht zurückkehre, Nefertari, mußt du Pharaonin werden, regieren und dem Feinde trotzen. Bisher hat Muwatalli alle besiegten Völker zu Sklaven gemacht. Niemals dürfen die Bewohner der Beiden Länder derart erniedrigt werden.»
    «Was das Schicksal uns auch bringen mag, eines haben wir erlebt: das Glück, dieses Glück, das jeden Augenblick von neuem aufkeimt, das flüchtig ist wie der Duft oder das Wispern des Windes in den Blättern eines Baumes. Ich bin dein, Ramses, wie die Woge auf dem Meer, wie die erschlossene Blume auf dem von der Sonne beschienenen Feld.»
    Der linke Träger ihres Kleides glitt die Schulter hinab. Die Lippen des Königs küßten die warme und duftende Haut, während er den hingebungsvollen Körper der Königin allmählich ganz entblößte.
    Ein Schwärm Wildgänse überflog den Palastgarten, während Ramses und Nefertari sich in der Glut ihres Verlangens vereinten.
    Kurz vor Sonnenaufgang betrat Ramses den «reinen Platz» des Amun-Tempels und weihte die Speisen und Getränke, die für die Feier der Rituale bestimmt waren. Dann sah er der Geburt der Sonne zu, die die Himmelsgöttin beim Untergang verschlungen hätte, um sie, nach einem harten Kampf gegen die Mächte der Finsternis, neu zu gebären. Die Sonne war seine Schutzmacht, und war es nicht der gleiche Kampf, den Sethos’ Sohn jetzt gegen die Hethiter-Horden zu führen hatte? Das wiedergeborene Gestirn erschien zwischen den beiden Hügeln des Horizonts, auf denen, wie von alters her überliefert, zwei riesige Bäume wuchsen, die auseinandertraten, um das Licht hindurchzulassen.
    Wie alle seine Vorgänger sprach nun auch Ramses das Bekenntnis: «Anbetung dir, Licht, das aus den Urmeeren entsteht, das auf dem Rücken der Erde erscheint, das mit seiner Schönheit die Beiden Länder erhellt. Du bist der Lebenshauch, der aus sich selbst entsteht, ohne daß jemand seinen Ursprung kennt. Du fährst über den Himmel in Gestalt eines buntgefiederten Falken und wendest das Übel ab. Die Barke der Nacht zu deiner Rechten, die Barke des Tags zu deiner Linken, und alle, die in deiner Lichtbarke sind, jauchzen.»
    Vielleicht würde Ramses diese Botschaft nie mehr weiterreichen, falls ihn in Kadesch der Tod erwartete. Aber dann würde eine andere Stimme es ihm gleichtun, und die lichten Worte wären nicht verloren.
    In den vier Kasernen der Hauptstadt fanden die letzten Überprüfungen statt vor dem Abmarsch. Da der Herrscher in den vergangenen Wochen ständig anwesend war, herrschte trotz der Aussicht auf erbitterte Kämpfe Hochstimmung unter den Soldaten.
    Güte und Menge der Waffen beruhigten selbst die Ängstlichsten.
    Während die Truppen in Richtung auf das Haupttor der Stadt ausrückten, fuhr Ramses in seinem Wagen vom Amun-Tempel zum Tempel des Seth im ältesten Teil der Stadt, wo sich vor vielen, vielen Jahren die einfallenden Hyksos niedergelassen hatten.
    Um das Übel an der Wurzel zu packen, hatten die Pharaonen dort der mächtigsten Macht des Alls ein Heiligtum errichtet, das ständig gepflegt wurde. Sethos, der Mann des Gottes Seth, hatte diese Macht zu bändigen vermocht und seinem Sohn das Geheimnis vermacht.
    Heute kam Ramses nicht, um Gott Seth die Stirn zu bieten, sondern um einen magischen Akt zu vollziehen, bei dem er Seth dem Wettergott der Syrer und Hethiter gleichsetzte, um sich die Kraft des Blitzes anzueignen und seine Feinde damit zu schlagen.
    Die Gegenüberstellung war schnell und heftig.
    Ramses bohrte seinen Blick in die roten Augen des Standbildes, das einen aufrechten Mann mit einer Art Hundekopf mit langer Schnauze und langen Ohren darstellte.
    Der Sockel erbebte, die Beine des Gottes schienen voranzuschreiten.
    «Seth, du, der du die Kraft bist, laß mich teilhaben an deinem Ka und verleihe mir deine Kraft.»
    Das Funkeln in den roten Augen wurde schwächer. Seth hatte dem Ansuchen des Pharaos entsprochen.
    Der Priester von Midian und seine Tochter waren besorgt. Moses, der die größte Schafherde des Stammes auf die Weiden führte, hätte seit zwei Tagen zurück sein müssen. Der scheue, sich häufig absondernde Schwiegersohn des Greises pflegte in den Bergen seinen Gedanken nachzuhängen, sprach manchmal über merkwürdige Erscheinungen, weigerte sich jedoch, auf die Fragen zu antworten, die seine Gattin ihm stellte, spielte aber hingebungsvoll mit seinem Söhnchen, das er «Fremdling» getauft hatte.
    Der Priester wußte, daß Moses unaufhörlich an Ägypten dachte, an dieses wundervolle Land, in dem er

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