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Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf

Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf

Titel: Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allgemein
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geboren war und hohe Ämter bekleidet hatte.
    «Wird er wohl dorthin zurückkehren?» fragte ihn die Tochter besorgt.
    «Ich glaube nicht.»
    «Warum hat er sich hierher geflüchtet?»
    «Ich weiß es nicht und will es auch fürderhin lieber nicht wissen. Moses ist ein ehrenwerter und strebsamer Mann, was will man mehr?»
    «Mein Mann scheint mir immer so abwesend, er ist so verschwiegen…»
    «Nimm ihn, wie er ist, meine Tochter, dann wirst du glücklich sein.»
    «Falls er zurückkehrt, Vater.»
    «Vertraue auf ihn und sorge für den Kleinen.»
    Moses kehrte zurück, doch sein Gesicht hatte sich verändert. Falten hatten sich eingegraben, und sein Haar war weiß geworden.
    Seine Frau fiel ihm um den Hals.
    «Was ist geschehen, Moses?»
    «Ich sah eine Flamme aus einem Busch hervorlodern. Der ganze Busch loderte, brannte aber nicht nieder. Und aus dem Busch heraus hat Gott zu mir gesprochen. Er hat Seinen Namen genannt und mir einen Auftrag erteilt. Gott ist Derjenige, der ist, und ich habe Ihm zu gehorchen.»
    «Ihm zu gehorchen… Bedeutet das, daß du uns verlassen wirst, mich und mein Kind?»
    «Ich werde meinen Auftrag ausführen, denn niemand darf Gott den Gehorsam verweigern. Seine Gebote übersteigen unser Fassungsvermögen, deines und meines. Was sind wir denn anderes als der Stab im Dienste Seines Willens?»
    «Wie lautet dieser Auftrag, Moses?»
    «Das wirst du erfahren, wenn die Zeit gekommen ist.»
    Der Hebräer zog sich unter sein Zelt zurück und durchlebte noch einmal seine Begegnung mit Jahwe, dem Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs.
    Schreie störten seine innere Einkehr. Ein Reiter war im Lager aufgetaucht und berichtete überstürzt und hastig von einer gewaltigen Heeresmacht, die unter dem Befehl des Pharaos gen Norden zog, um die Hethiter zu bekämpfen.
    Moses dachte an Ramses, an seinen Jugendfreund, und die ungeheure Kraft, die ihn beseelte. In diesem Augenblick wünschte er ihm den Sieg.

    EINUNDFÜNFZIG
    DIE HETHITISCHE ARMEE nahm Aufstellung vor den Zwingmauern der Hauptstadt. Von einem der Wachtürme herab blickte die Priesterin Puducheba auf die sich reihenden Kampfwagen, dann kamen die Bogenschützen, dann die Fußtruppen. In dieser tadellosen Ordnung verkörperten sie die Unbesiegbarkeit dieses Reiches, die das Ägypten von Ramses bald zu einer unterworfenen Provinz machen würde. Muwatalli hatte, wie es sich gehörte, auf die Kriegserklärung von Ramses mit einem gleichlautenden, in förmlichen Worten abgefaßten Schreiben geantwortet.
    Puducheba hätte ihren Gemahl lieber bei sich behalten, doch der Herrscher hatte die Anwesenheit seines engsten Beraters Hattuschili auf dem Schlachtfeld verlangt.
    Mit einer Fackel in der Hand schritt der Heerführer Uriteschup auf seine Soldaten zu. Er entzündete einen gewaltigen Scheiterhaufen und ließ einen Streitwagen heranrollen, der noch nie benutzt worden war. Den hieb er mit einer Axt in Stücke und warf diese ins Feuer.
    «So wird es jedem Soldaten ergehen, der vor dem Feind zurückweicht, der Wettergott wird ihn im Feuer vernichten!»
    Durch diese magische Handlung verlieh Uriteschup seinen Truppen einen Zusammenhalt, den auch der erbittertste Kampf nicht zu schwächen vermöchte.
    Nun hielt, als Zeichen seiner Unterwürfigkeit, der Sohn des Herrschers Muwatalli sein Schwert hin.
    Der Kampfwagen des Herrscherhauses gab die Richtung vor: Kadesch, das künftige Gräberfeld der ägyptischen Armee.
    An der Spitze eines Heeres, das mit seinen vier Kampfeinheiten von je fünftausend Mann dem Schütze der Gottheiten Amun, Re, Ptah und Seth anvertraut war, rollte der königliche Streitwagen mit Ramses, gezogen von seinen prachtvollen Pferden «Sieg in Theben» und «Göttin Mut ist zufrieden». Den Generälen der jeweiligen Einheiten unterstanden Truppenführer, hohe Offiziere und Feldzeichenträger. Die fünfhundert Kampfwagen waren in fünf Hundertschaften eingeteilt. Die Ausrüstung der Soldaten bestand aus Waffenrock, ledernen Beinschienen, Helmen, kleinen zweischneidigen Äxten und einer Vielzahl anderer Waffen, die die Schreiber der Versorgungseinheit von Fall zu Fall verteilen würden.
    Für Ramses’ Pferde war Menna zuständig, ein erfahrener Soldat, der sich in Syrien auskannte. Daß aber Schlächter, der riesige nubische Löwe, mit fliegender Mähne neben dem Wagen herlief, das gefiel ihm ganz und gar nicht.
    Obwohl Ramses sie gewarnt hatte, waren Setaou und Lotos nicht davon abzubringen gewesen, die Führung des Sanitätstrosses zu

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