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Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf

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Autoren: Allgemein
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verlassen?»

    VIERUNDFÜNFZIG
    MUWATALLI, HATTUSCHILI UND die verbündeten Fürsten bewunderten das Verhalten des Pharaos.
    «Er wird als Krieger sterben», sagte Muwatalli. «Ein Herrscher seines Schlages hätte es verdient, Hethiter zu sein. Unseren Sieg verdanken wir in erster Linie dir, Hattuschili.»
    «Die beiden Beduinen haben ihre Rolle hervorragend gespielt. Ihre Lügen haben Ramses überzeugt, daß unsere Truppen fern von Kadesch seien.»
    «Uriteschup war unklug, sich deinem Plan zu widersetzen und für eine Schlacht auf dem Gelände vor der Festungsanlage einzutreten. Ich werde mir diesen Fehler merken.»
    «Ist das wichtigste nicht der Triumph des Bündnisses? Die Eroberung Ägyptens wird unserem Lande über Jahrhunderte hinweg den Wohlstand sichern.»
    «Sehen wir uns das Ende von Ramses an, verraten von seinen eigenen Truppen.»
    Plötzlich wurde die Sonne gleißend, sie blendete die Hethiter und ihre Verbündeten.
    Am blauen Himmel grollte der Donner.
    Jedermann glaubte sich Opfer eines Trugbildes… Erklang da aus dem Blau nicht eine Stimme, weit wie das All? Eine Stimme, deren Botschaft nur Ramses vernahm:
    «Ich bin dein Vater Amun, meine Hand ist in der deinen, ich bin dein Vater, ich, der Herr des Sieges.»
    Ein Lichtstrahl umhüllte den Pharao, ließ seinen Leib funkeln wie von der Sonne beschienenes Gold. Ramses, der Sohn des Re, erhielt die Kraft des Taggestirns und warf sich den mit Blindheit geschlagenen Angreifern entgegen.
    Das war kein besiegter und vereinsamter Heerführer mehr, der seinen letzten Kampf focht, das war ein König von unvergleichlicher Kraft und mit unermüdlichem Arm, eine verheerende Flamme, ein funkelnder Stern, ein stürmender Wind, ein wilder Stier mit spitzen Hörnern, ein Falke, der mit seinen Krallen jeden Gegner zerfetzte. Ramses schoß Pfeil um Pfeil und tötete die hethitischen Wagenlenker. Die führerlosen Pferde stiegen und stürzten übereinander, die Wagen kippten und verursachten ein heilloses Durcheinander.
    Schlächter, der nubische Löwe, veranstaltete ein Gemetzel. Er warf sein massiges Gewicht in die Schlacht, zerfetzte mit seinen Krallen jeden Gegner, bohrte seine mehr als fingerlangen Zähne in Hälse und Schädel, seine prachtvolle Mähne funkelte, und jeder Prankenhieb kam mit voller Wucht und war genau gezielt.
    So brachen Ramses und Schlächter den Schwung des Gegners und schlugen eine Bresche in die feindlichen Linien. Der Anführer der hethitischen Fußtruppen schwang noch seine Lanze, doch es blieb ihm keine Zeit mehr, den Schlag zu führen: Der Pfeil des Pharaos bohrte sich ihm ins linke Auge. Im gleichen Augenblick umschlossen die Kinnbacken des Löwen das entsetzte Gesicht des Anführers der gegnerischen Streitwagentruppen.
    Trotz ihrer Zahl wichen die Verbündeten zurück und stolperten den Hang hinunter auf die Ebene zu.
    Muwatalli erbleichte.
    «Das ist kein Mensch, das ist Gott Seth persönlich», rief er aus, «das einzige Wesen, das die Macht besitzt, Tausende von Kriegern zu besiegen! Seht nur, wer ihn angreifen will, dessen Hand erschlafft, dessen Körper erstarrt, unfähig, Lanze oder Bogen zu benutzen!»
    Selbst Hattuschili, der unerschütterlich Kaltblütige, war wie vom Donner gelähmt.
    Er hätte schwören können, daß aus Ramses Feuer schlug, das jeden, der ihn zu erreichen suchte, verbrannte.
    Einem hethitischen Koloß gelang es, den Führerstand des Kampfwagens in den Griff zu kriegen und einen langen Dolch zu schwingen, aber sein Waffenrock schien Feuer zu fangen, er brüllte unter den Brandwunden und starb. Weder Ramses noch der Löwe ermatteten, der Pharao spürte, daß Amun seine Hand führte, daß der Gott der Siege ihm Rückendeckung gab und ihm mehr Schlagkraft verlieh als einer ganzen Armee.
    Wie ein Sturm fegte der König von Ägypten seine Gegner hinweg, als wären sie nichts als Strohhalme.
    «Man muß ihm Einhalt gebieten!» brüllte Hattuschili.
    «Das Entsetzen hat unsere Männer gepackt», echote der Fürst von Aleppo.
    «Du mußt sie wieder in den Griff kriegen», befahl Muwatalli.
    «Ramses ist ein Gott…»
    «Er ist auch nur ein Mensch, selbst wenn sein Mut übermenschlich scheint. Tu etwas, Fürst, flöße unseren Soldaten wieder Vertrauen ein, dann wird diese Schlacht bald vorbei sein.»
    Zaudernd gab der Fürst von Aleppo seinem Pferd die Sporen und ritt die Anhöhe hinab, auf der die Befehlshaber der Bündnistruppen standen. Man hatte beschlossen, dem wahnsinnigen Wüten von Ramses und seinem Löwen

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