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Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf

Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf

Titel: Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allgemein
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wahr?»
    «Die Beweise waren niederschmetternd, allerdings…»
    «Allerdings?»
    «Ich habe alles nochmals überprüft.»
    «Wieso?»
    «Weil ich das Gefühl hatte, hintergangen worden zu sein. Und die berühmten Beweise gegen Serramanna erscheinen mir immer weniger überzeugend. Die, die ihn beschuldigte, ein leichtes Mädchen namens Nenofar, wurde ermordet. Und das Schriftstück, das seine Verschwörung mit den Hethitern beweisen soll, will ich so schnell wie möglich Acha zur Beurteilung vorlegen.»
    «Sollen wir ihn gleich wecken?»
    Der Verdacht Achas gegenüber Ameni war verflogen. Dieses Glücksgefühl behielt der König allerdings für sich.
    Frische Milch mit Honig machte Acha wach. Die Gefährtin der Nacht überließ er den geschulten Händen seines Masseurs und seines Friseurs.
    «Stünde nicht Seine Majestät höchstpersönlich vor mir, könnte ich mich noch gar nicht aufraffen, die Augen zu öffnen», bekannte der junge Gesandte.
    «Spitz auch die Ohren», riet Ramses.
    «Brauchen der König und sein Schreiber denn nie Schlaf?»
    «Wenn es um das Schicksal eines zu Unrecht Eingekerkerten geht, ist Wachrütteln erlaubt», bekräftigte Ameni.
    «Von wem sprichst du?»
    «Von Serramanna.»
    «Ja, aber… hast du den nicht…?»
    «Sieh dir mal diese Holztäfelchen an.»
    Acha rieb sich die Augen und las, was Serramanna seinem hethitischen Kumpan mitgeteilt hatte: bei kriegerischer Auseinandersetzung würde er seine Elitetruppen nicht einsetzen gegen den Feind.
    «Soll das ein Witz sein?»
    «Wieso glaubst du das?»
    «Weil jeder Hethiter, der bei Hofe eine hohe Stellung innehat, äußerst vorsichtig ist.
    Daß die Form gewahrt wird, selbst in Geheimschreiben, ist ihnen äußerst wichtig.
    Damit Briefe wie diese überhaupt bis Hattuscha gelangen, müssen Beobachtungen und Anfragen in einer Form abgefaßt sein, die Serramanna nicht kennt.»
    «Folglich hat man Serramannas Schrift nachgeahmt!»
    «Das ist ja auch kinderleicht: eine grobe Schrift. Und daß solche Sendschreiben nie abgeschickt wurden, davon bin ich überzeugt.»
    Nun besah sich auch Ramses die Täfelchen.
    «Da ist doch ein Merkmal, das euch hätte in die Augen springen müssen!»
    Acha und Ameni dachten nach.
    «Ehemalige Schüler des Kap, der hohen Schule von Memphis, hätten es eigentlich gleich finden müssen.»
    «So früh am Morgen», entschuldigte sich Acha. «Diesen Text kann natürlich nur ein Syrer verfaßt haben. Er spricht zwar unsere Sprache, aber zwei Redewendungen sind kennzeichnend für seine Muttersprache.»
    «Ein Syrer», wiederholte Ameni. «Ich bin überzeugt, daß es derselbe ist, der Nenofar, Serramannas Geliebte, bezahlt hat, damit sie eine Falschaussage macht, gegen ihn!
    Und da er befürchtete, daß sie es ausplaudern würde, beschloß er, sie umzubringen.»
    «Eine Frau umbringen! Ungeheuerlich!» empörte sich Acha.
    «Es gibt Tausende von Syrern in Ägypten», erinnerte Ramses.
    «Hoffen wir, daß er sich nur geirrt hat, ein schlichtes Versehen», gab Ameni zu bedenken. «Ich werde der Sache nachgehen, und vielleicht finde ich ja die richtige Spur.»

    «Dieser Mensch ist vielleicht nicht nur ein Mörder», wandte Ramses ein.
    «Was meinst du damit?» fragte Acha.
    «Ein Syrer im Bund mit den Hethitern… Vielleicht ein Spionagenetz innerhalb unseres Landes?»
    «Nichts läßt auf eine direkte Verbindung zwischen dem Mann, der versucht hat, Serramanna zu beschuldigen, und unserem Hauptfeind schließen.»
    «Diesen Einwand machst du nur, mein lieber Freund, weil du gekränkt bist», sagte Ameni und versetzte Acha einen empfindlichen Schlag. «Du, der Oberste unserer Kundschafterdienste, hast nämlich jetzt eine Entdeckung gemacht, die dir nicht gefallen kann!»
    «Dieser Tag beginnt schlecht», befand der Gesandte, «und die nun folgenden dürften auch recht stürmisch werden.»
    «Macht mir schleunigst diesen Syrer ausfindig!» befahl Ramses.
    Auch im Gefängnis kräftigte Serramanna seine Muskeln auf seine Art: Er brüllte, er sei unschuldig, und hämmerte mit Fausthieben gegen die Wände. Am Prozeßtag würde er seinen Anklägern den Schädel einschlagen, wer auch immer sie sein mochten. Dieser ehemalige Seeräuber war so bissig, daß die verschreckten Aufseher es vorzogen, ihm das Essen zwischen den hölzernen Gitterstäben hindurchzuschieben.
    Als das Gitter endlich aufging, wollte sich Serramanna schon auf den Mann stürzen, der so tollkühn war, ihm entgegenzutreten.
    «Majestät!»
    «Dieser unliebsame

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