Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf

Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf

Titel: Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allgemein
Vom Netzwerk:
der Beiden Länder geht? Trotz der seltsamen Gedanken, die ihn heimsuchten, würde er mit uns kämpfen, um das Land der Pharaonen zu retten, davon bin ich fest überzeugt.»
    Die Sonne war untergegangen, Nefertari fröstelte.
    «Mein alter Schal fehlt mir, er hielt mich so schön warm.»

    FÜNFUNDDREISSIG
    MIDIAN, ÖSTLICH DER Bucht von Akaba und südlich von Edom gelegen, begnügte sich mit einem Leben in Frieden und Abgeschiedenheit. Von Zeit zu Zeit hieß man wandernde Hirten willkommen, die mit ihren Herden über die Sinaihalbinsel zogen. Auch die Bewohner von Midian waren Hirten, aber seßhaft, sie hielten sich fern von den Kämpfen, die zwischen Stämmen in Moab immer wieder aufflammten.
    Ein alter Priester, Vater von sieben Töchtern, herrschte über das kleine Gemeinwesen, das weder über Armut noch über das rauhe Klima klagte.
    Während der Greis sich gerade mit dem verletzten Fuß eines Mutterschafs befaßte, drang ungewohnter Lärm an sein Ohr.
    Pferde!
    Pferde und Streitwagen, in gestrecktem Galopp!
    Die Vorhut des ägyptischen Heeres… Die waren noch nie nach Midian gekommen, hier besaß niemand eine Waffe oder hatte je gekämpft. Und weil das Dorf so arm war, zahlte man auch keine Abgaben, die Wüstenaufseher wußten zudem, daß Räuberbanden hier keinen Unterschlupf fanden, weil dem Ort sonst Zerstörung und den Bewohnern Verschleppung drohte.
    Als die ägyptischen Streitwagen in das Dorf eindrangen, flüchteten Männer, Frauen und Kinder unter ihre Zelte aus grober Leinwand. Der alte Priester erhob sich und trat den Ankömmlingen entgegen.
    «Wer bist du?» fragte ein junger Offizier von oben herab.
    «Der Priester von Midian.»
    «Bist du der Vorsteher dieses Lumpengesindels?»
    «Ich habe die Ehre.»
    «Wovon lebt ihr hier?»
    «Wir züchten Schafe, essen Datteln und trinken das Wasser unseres Brunnens. Unsere Gärtchen liefern uns etwas Gemüse.»
    «Besitzt ihr Waffen?»
    «Das ist bei uns nicht Brauch.»
    «Ich habe den Befehl, eure Zelte zu durchsuchen.»
    «Sie stehen euch offen, wir haben nichts zu verbergen.»
    «Es heißt, ihr beherbergt in der Wüste umherstreifende Verbrecher.»
    «Wer hält uns denn für so verrückt, den Zorn des Pharaos auf uns zu laden? Selbst wenn dieser Fleck Erde arm und abgelegen ist, er gehört uns und ist uns lieb. Das Gesetz zu brechen würde unseren Untergang bedeuten.»
    «Du bist ein Weiser, Alter, dennoch werde ich die Durchsuchung vornehmen.»
    «Ich sage nochmals, unsere Zelte stehen dir offen. Würdest du zuvor noch an einem bescheidenen Fest teilnehmen? Eine meiner Töchter hat soeben einen Knaben geboren.
    Es wird Lamm und Palmwein geben.»
    Der ägyptische Offizier zögerte.
    «Das entspricht nicht ganz den Regeln…»
    «Laß deine Soldaten ihre Pflicht tun und setz dich zu uns.»
    Die verschreckten Midianiter scharten sich wieder um ihren alten Priester, der sie beruhigte und ersuchte, den Ägyptern ihre Aufgabe zu erleichtern.

    Der Anführer willigte ein, sich zu ihnen zu setzen und am Festmahl teilzunehmen.
    Die Mutter lag noch im Kindbett, doch der Vater, bärtig und mit zerfurchtem Gesicht, hielt versunken sein Kind in den Armen und wiegte es.
    «Ein Hirte, er fürchtete, keine Kinder zeugen zu können, und dieses Kind wird das Licht seines Alters sein», erklärte der greise Priester.
    Die Soldaten entdeckten weder Waffen noch Gauner.
    «Sorge weiter für Recht und Ordnung, dann wird dein Volk unbehelligt bleiben», empfahl der Offizier dem Priester.
    Wagen und Pferde verschwanden in der Wüste.
    Als die Sandwolke sich gelegt hatte, erhob sich der Vater des Neugeborenen. Der Offizier wäre verwundert gewesen, hätte er mit ansehen können, wie ein gebeugter Hirte sich in einen breitschultrigen Riesen verwandelte.
    «Wir sind gerettet, Moses», sagte der greise Priester zu seinem Schwiegersohn. «Die kommen nicht mehr wieder.»
    Baumeister, Steinhauer und Steinmetze scheuten keine Anstrengung. Hier, am Ufer westlich von Theben, errichteten sie dem Sohn des Lichts seinen Tempel für die Ewigkeit, das Ramesseum. Gemäß der Regel war zuerst der Schrein für den verborgenen Gott gebaut worden, den kein Sterblicher jemals schauen würde. Eine riesige Menge von Sandsteinblöcken, grauem Granit und Basalt lagerte hier, und es herrschte strenge Ordnung. Die Mauern der Säulensäle, der zukünftige königliche Palast, waren bereits zu erkennen. Ramses hatte ein Wunderwerk verlangt, das die Zeiten überdauern sollte. Hier würde dem Andenken seines

Weitere Kostenlose Bücher