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Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf

Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf

Titel: Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allgemein
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Hethiter das von den Göttern geliebte Land zu überziehen gedachten.
    Ramses fühlte sich als Verkörperung aller Herrschergeschlechter, all jener Pharaonen, die Ägypten nach dem Bild des Weltalls geformt hatten.
    Einen Augenblick lang wankte der junge Herrscher unter dieser Bürde, aber dann wandelte sich diese Last in eine neue Kraft. In diesem Tempel, der die Zeiten überdauern würde, wiesen all jene, die vorangegangen waren, ihm den Weg.
    Raia lieferte seine Vasen in die vornehmen Häuser von Memphis. Bei Befragung seiner Angestellten würden die Spürhunde nur erfahren, der syrische Kaufmann sei darauf bedacht, weiterhin seine Kundschaft zufriedenzustellen und in den adligen Familien seine Käufer zu behalten. Daher behielt Raia auch sein übliches Verfahren bei: er suchte seine Kunden auf, man plauderte, tauschte Schmeicheleien aus, und der Kauf war getätigt.
    Dann verließ er die Stadt und begab sich zum großen Harim Mer-Our, wo er seit zwei Jahren nicht gewesen war. Er war überzeugt, dadurch Amenis und Serramannas Spürhunde in die Irre zu führen, denn sie mußten ja zu dem Schluß kommen, der Spion habe selbst in dieser alten und ehrwürdigen Stätte seine Mittelsmänner. Sie würden diese falsche Fährte in alle Richtungen verfolgen und dabei Zeit und Kraft verlieren.
    Eine weitere falsche Fährte legte er, als er in einem Dorf, nicht weit vom Harim, verweilte und mit den Bauern, die er gar nicht kannte, längere Gespräche führte. Aus der Sicht der ägyptischen Fahnder konnten das ja auch nur Komplizen sein.
    Er überließ sie ihrer Verblüffung und kehrte nach Memphis zurück, um das Verladen und die Beförderung der haltbaren «Gaumenfreuden» zu überwachen, die er nach Pi-Ramses und Theben zu liefern hatte.
    Serramanna wütete.
    «Dieser Kerl führt uns an der Nase herum! Er weiß, daß wir ihm auf den Fersen sind, und macht sich einen Spaß daraus, uns zum Narren zu halten!»
    «Beruhige dich», riet Ameni. «Er wird bestimmt einen Fehler machen.»
    «Was für einen Fehler denn?»
    «Die Botschaften, die er aus Hatti empfängt, sind bestimmt unter den Lebensmitteln oder in den kostbaren Vasen versteckt. Ich glaube eher, in letzteren, da sie zum großen Teil aus dem südlichen Syrien und den Ostländern stammen.»
    «Dann wollen wir sie uns einmal vornehmen!»
    «Das wäre ein Schlag ins Wasser. Wichtig für uns ist, wie er seine Botschaften weiterleitet und auf welchen Wegen. So wie es jetzt für ihn aussieht, muß er den Hethitern mitteilen, daß er nicht weitermachen kann wie bisher. Warten wir den Augenblick ab, wo er irgendeine Lieferung nach Syrien abschickt.»
    «Ich habe noch eine andere Idee», bekannte Serramanna.
    «Im Rahmen des Gesetzes, wie ich hoffe.»
    «Wenn ich keinerlei Aufsehen errege und dir die Möglichkeit verschaffe, Raia nach den Buchstaben des Gesetzes festzunehmen, läßt du mir dann freie Hand?»
    Ameni nagte an seiner Schreibbinse.
    «Wieviel Zeit muß ich dir dafür lassen?»
    «Morgen werde ich es erledigt haben.»

    SECHSUNDDREISSIG
    IN BUBASTIS FEIERTE man das Fest der Trunkenheit. Unter dem wohlwollenden Blick der katzenköpfigen Göttin Bastet durften sich junge Mädchen und junge Männer selbstvergessen dem ersten Taumel der Liebe hingeben, denn Bastet verkörperte das süße Leben. Auf dem Land fanden Wettkämpfe statt, wo die Knaben ihre Kraft zeigen und die hübschen Zuschauerinnen durch ihren Kampfeifer betören konnten.
    Raias Angestellten bescherte dieses Fest zwei freie Tage. Der Lageraufseher, ein hagerer Syrer mit gekrümmtem Rücken, hatte die Tür des Schuppens verriegelt, in dem sich etwa ein Dutzend Vasen durchschnittlicher Güte befanden. Es war ihm nicht unlieb, sich unters Volk zu mischen und bei einem dieser netten Mäuschen, das zwar schon etwas älter war, sein Glück zu versuchen. Raia war ein gestrenger Herr, und die Gelegenheit, sich ein wenig Spaß zu machen, durfte man nicht versäumen.
    Allein schon beim Gedanken an dieses Vergnügen lief ihm das Wasser im Munde zusammen. Trällernd bog er in eine Gasse ein, die zu einem kleinen Platz führte, wo die Vergnügungssüchtigen sich bereits sammelten.
    Eine Pranke packte ihn an den Haaren und riß ihn zurück. Eine Hand preßte sich auf seine Lippen und erstickte seinen Schrei.
    «Halt still, oder ich erwürge dich!» befahl Serramanna.
    Der vor Schreck gelähmte Syrer ließ sich in einen Schuppen schleifen, wo Korbwaren gestapelt waren.
    «Seit wann arbeitest du für Raia?» fragte der

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