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Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende

Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende

Titel: Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todtsteltzers Ende
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zur Verfügung, damit Ihr uns in die Schlacht
führt. Wir alle sind jetzt Todtsteltzers.«
»Das ist mal Leidenschaft«, murmelte Jesamine.
»Nimmt er Drogen oder so was?«
»Still!«, mahnte Lewis. Er nickte du Bois zu.
»Euer Auftreten hat sich seit unserer letzten Begegnung sehr verändert«, sagte er vorsichtig.
»Die Welt hat sich verändert«, erwiderte du Bois,
ohne zu blinzeln. »Meine Loyalität gilt von jeher Virimonde. Das wisst Ihr. Finn hat sich als unwürdig
und als Feind erwiesen. Als Feigling und Tier.
Nehmt uns mit nach Logres, Sir Todtsteltzer, und wir
zerren ihn vom Thron und hängen ihn an der Mauer
des Palastes auf.« Er brach kurz ab und blickte an
Lewis vorbei auf die Burgruine. »Eine Tante von mir
war eine Todtsteltzer. Aus einem Seitenzweig, aber
sie trug den Namen mit Stolz. Sie starb hier mit dem
übrigen Clan. Sie war immer gut zu mir. Wir alle haben hier Menschen verloren, die uns nahe standen.«
»Ich wusste gar nicht, dass wir verwandt sind«,
sagte Lewis. »Ihr hattet es nie erwähnt.«
»Ich wollte aus eigener Kraft meinen Weg gehen,
meinen eigenen Wert beweisen, nicht über familiäre
Verbindungen«, erklärte du Bois. Einen Moment
lang wirkte er fast normal, aber dieser Augenblick
verging. »Wir haben geschworen, Todtsteltzers zu
sein, jeder Mann und jede Frau auf diesem Planeten,
und Eurer Führung zu folgen.«
Die riesige Menge reagierte mit zustimmendem
Gebrumm, ein fast tierhaftes Knurren des Zorns und
der Entschlossenheit.
»Wehe allen, die den Zorn Virimondes provozieren«, murmelte Lewis. »Sehr gut, Michel. Bringt diese Leute hier weg und organisiert sie. Ich möchte alle, die zum Aufbruch bereit sind, in zwei Stunden
startklar haben - in allem, was fliegt. Die Flotte wartet auf Euch, und sie wird jedem Platz bieten, der
mitkommen und kämpfen möchte, aber kein Schiff
hat. Auf wie viele können wir zählen?«
»Jeder Mann und jede Frau hat geschworen, Euch
zu folgen«, antwortete du Bois schlicht.
»Jetzt mal langsam!«, meldete sich Jesamine zu
Wort. »Jeder? Die ganze erwachsene Bevölkerung?«
»Was hier verübt wurde, hat alle berührt«, sagte
du Bois. »Jeder hier wurde in Owens Namen und zu
seiner Ehre als Krieger erzogen. Jetzt, da er zurückgekehrt ist, sollten wir ihn enttäuschen?«
Er stand auf, drehte sich um und gab Lewis' Anweisungen an die Menge weiter, und alle brüllten
zustimmend. Du Bois redete weiter und stachelte die
Menschen mit großartiger Rhetorik zum Kampf auf.
Lewis und Jesamine überließen ihm diese Aufgabe
und spazierten langsam durch den Innenhof dessen,
was einst eine mächtige Burg gewesen war.
»Warum haben sie nicht mal versucht, sie wiederaufzubauen?«, fragte Jesamine. »Das Grundgerüst
wirkt nach wie vor recht stabil. Sie hätten zumindest
einen Anfang machen können.«
»Es lag nicht an ihnen, etwas zu tun«, wandte Lewis ein. »Sie haben auf meine Entscheidung gewartet. Und außerdem ist die Ruine der Beweis für ein
Kriegsverbrechen. Ein Anblick, der die Menschen
zum Aufstand stimuliert. Ich gehe mal hinein und
sehe mir an, wie schlimm die Schäden ausgefallen
sind. Du brauchst nicht mitzukommen, Jes.«
»Natürlich komme ich mit, Süßer. Sogar Todtsteltzers brauchen zuzeiten jemanden, auf den sie
sich stützen können.«
Die erste üble Sache, auf die sie stießen, war ein
gewaltiger Müllhaufen vor dem eingeschlagenen
Frontportal. Finns Leute hatten hier sämtliche Habseligkeiten der Todtsteltzers aufgehäuft, die sich weder
zu plündern noch zu zerschlagen lohnten. Sie hatten
eindeutig versucht, den Müllhaufen in Brand zu stekken, aber es war ihnen nicht gelungen. Lewis näherte
sich langsam, fast vorsichtig. Er kannte einige Gegenstände, versuchte aber nicht, etwas anzufassen
oder zu bergen. Sein hässliches Gesicht wirkte immer starrer und härter. Letztlich wandte er dem Müllhaufen den Rücken zu wie einem Grab, und ging
zum offenen Frontportal. Jesamine folgte ihm und
wusste dabei nicht recht, ob er sich ihrer Anwesenheit überhaupt noch bewusst war.
Innerhalb der Burg erwiesen sich die Schäden als
noch schlimmer, falls das überhaupt möglich war. An
Schwachpunkten waren Sprengsätze gezündet worden,
um die Burg zum Einsturz zu bringen, aber die dicken,
massiven Mauern hatten ihnen standgehalten, auch
wenn sie teilweise durchlöchert und aufgesplittert waren, sodass überall Schutt herumlag. Böden und Decken
hingen durch und wiesen Lücken auf, hielten aber
noch.

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