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Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende

Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende

Titel: Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todtsteltzers Ende
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wir Euch nicht trauen können!
Abschaum findet immer seinesgleichen.«
»Wir sind kein Abschaum!«, entgegnete Brett.
»Wir haben das Labyrinth des Wahnsinns durchschritten, erinnert Ihr Euch?«
»Das stimmt. Ihr seid Monster. Wir hätten Euch
im Laderaum bei all den Ausgeflippten von Shandrakor einschließen sollen!«
Rose zückte erneut das Messer, aber Brett hielt sie
auf. Er hatte die Nase voll davon, Leichen zu verstecken. Er bedachte den Crewmann mit einem hässlichen Lächeln und legte alles, was er an Esperzwang
draufhatte, in seine Stimme. »Ihr da! Ihr vergesst
dieses Gespräch. Dann scheißt Ihr Euch in die Hose.
Dann lauft Ihr weg.«
Der Crewmann tat all dies wie geheißen und erheiterte Brett damit sehr. »Ich hasse dieses Schiff wirklich«, verkündete Brett und scherte sich nicht darum,
ob ihn irgendjemand hörte. »Ich könnte es ja verkraften, wenn ich nur das Missfallen von Lewis und Jesamine fände, aber alle hier scheinen uns bestenfalls
als Helden zweiter Klasse zu betrachten.«
Rose sprach die Worte Helden zweiter Klasse im
Chor mit ihm aus, und Brett musterte sie nachdenklich. »Wir tun das in jüngster Zeit immer häufiger.
Führen die Gedanken des jeweils anderen zu Ende,
kommen auf die gleichen Ideen, drücken uns in der
gleichen Körpersprache aus. Mir fällt so was auf.
Wir ähneln einander zunehmend, und es gefällt mir
nicht. Das Imperium bietet nur einem Brett Ohnesorg
Platz.«
»Ich bin geil«, erklärte Rose erbarmungslos. »Suche mir jemanden, den ich umbringen kann. Sex mit
dir ist ja ganz nett, befriedigt aber nicht so gut wie
das Echte.«
»Warum ich?«, wandte sich Brett herzzereißend
an den Himmel. »Versuche dich zu beherrschen, Rose. Bitte, ja? Schon bald stehen wir Finn und seinen
ganzen Heerscharen gegenüber, und dann stehst du
hüfttief in allem Gemetzel, das du nur verkraften
kannst.«
»Ja«, sagte Rose. »Ich freue mich darauf. Aber ich
bin besorgt, dass ich wieder mit dem Durandal persönlich konfrontiert werden könnte. Er macht mir Angst.«
Sie sagte das in normalem, beiläufigem Ton, aber
man konnte nicht überhören, dass sie es ehrlich
meinte. Brett war richtig erschrocken. »Ich wusste
gar nicht, dass du dich vor irgendwas fürchtest!«
»Finn ist ein Sonderfall«, sagte Rose, und Brett
musste ihr beipflichten. Beim bloßen Gedanken, Finn
wiederzusehen, klopfte ihm das Herz heftig.
»Ich habe nachgedacht«, gab Rose bekannt, und
Brett zuckte zusammen. Es war immer gefährlich,
wenn Rose eigene Ideen ausbrütete. Sie betrachtete
Brett nachdenklich, und er spürte, wie ihm die ersten
Schweißperlen auf die Stirn traten.
»Oh ja?«, fragte er in beinahe normalem Tonfall.
»Ich sehe meine Vergangenheit heute in anderem
Licht, Brett. Weil wir miteinander verbunden sind,
beeinflusst dein Bewusstsein meines ebenso wie umgekehrt. Manchmal ... denke ich glatt an etwas anderes, als zu töten. Es wäre zwar falsch zu sagen, ich
würde ein Gewissen ausprägen; ich denke nicht, dass
man so etwas in dir oder mir findet. Aber ich bin
heute fähig, Leute anders zu betrachten. Als Menschen, weniger als Opfer. Das ... beunruhigt mich.«
»Empfindest du den Gedanken zu töten denn jetzt
anders?«, fragte Brett hoffnungsvoll.
Rose dachte darüber nach. »Ich denke ... es könnte
bedeuten, dass ich noch mehr Spaß daran habe.«
»Ich wechsle das Thema«, erklärte Brett lautstark
und sehr entschlossen. »Wir müssen eine Möglichkeit
finden, an gutes Geld zu kommen, ehe es richtig losgeht. Nebelwelt hat sich als totaler Reinfall erwiesen,
und Virimonde hat noch nie Besseres versprochen.
Wir könnten unsere Stories nach dem Krieg an die
Medien verkaufen, aber das setzt voraus, dass es ein
Nachher gibt. Außerdem sind die meisten unserer Stories nicht für die Massenmedien geeignet. Wie dem
auch sei, ich denke, ich habe meinen Beitrag zu dieser
Rebellion schon geleistet. Für mich ist Schluss damit,
zu kämpfen und mich in Gefahr zu bringen. Mir ist
egal, ob unsere Gedankenverbindung mich zu einem
besseren Kämpfer gemacht hat; so was entspricht einfach nicht meinem Wesen. Ich würde mir ja ein Schiff
schnappen und desertieren, bestünde nicht die wunderbare Möglichkeit, kräftig Beute zu machen, wenn
wir Parade der Endlosen endlich eingenommen haben.
Ich muss allerdings vorher noch etwas zu tun kriegen,
oder ich werde vor lauter Langeweile verrückt. Es
muss etwas sein, was meinen Talenten Ehre macht.
Also probieren wir es mal in der

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