Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende
Kontakt zum Imperator persönlich bringen.
Ja, ich dachte mir schon, dass Euch das interessieren
würde. Kommt, Brett; Ihr gehört nicht zu dem Verräter Todtsteltzer und dieser Schlampe. Sie werden
verlieren, katastrophal verlieren, und Ihr wisst es.
Vor allem deshalb, weil die loyalen Besatzungsmitglieder das Kommando über sämtliche Sternenkreuzer
der Flotte an sich reißen werden, lange bevor wir
auch nur in die Nähe von Logres kommen. Wir haben nicht vor, für Ketzer zu kämpfen und zu sterben.
Und vergesst nicht: eine verdammt große Belohnung
erwartet jeden, der dem Imperator die Köpfe von
Todtsteltzer und Blume überbringt. Fünfzehn Millionen Kredits das Stück.«
»Was möchtet Ihr Typen von mir?«, wollte Brett
wissen.
»Nicht dass ich mich zu irgendwas verpflichten
würde. Ich ... höre nur zu.«
Leslie zuckte die Achseln. »Zunächst Informationen. Vor allem über den Todtsteltzer und die Blume.
Wann sie am schwächsten und am unaufmerksamsten sind.«
»Was ist mit Johann Schwejksam?«, mischte sich
Rose auf einmal ein, und beide Männer zuckten
leicht zusammen. »Er ist eine Legende.«
»Ach was, ist er das?«, fragte Leslie und kräuselte
die Lippen. »Er ist ein alter Handelsmann, der sich Illusionen über seine Bedeutung macht. Den Weihnachtsmann bei der Krönung zu spielen, das reichte ja
für Samuel Sparren nicht, oh nein, er muss sich einfach
als Johann der verdammte Schwejksam ausgeben! Ihr
werdet bemerkt haben, dass er es sorgsam vermieden
hat, auf Nebelwelt oder Virimonde an Land zu gehen,
wo man den alten Schwejksam kannte und einen
Hochstapler hätte demaskieren können. Nein, der ursprüngliche Johann Schwejksam war ein guter Soldat
und stand in unerschütterlicher Treue zum Thron.«
»Fünfzehn Millionen Kredits das Stück«, sagte
Brett. »Ich muss schon sagen ... ich fühle mich versucht! Was denkst du, Rose?«
»Du triffst die Entscheidung für uns beide, Brett,
wie du es immer machst. Ich habe mich nie dafür
interessiert, auf wessen Seite ich stand, solange ich
nur Gelegenheit erhalte, einen ganzen Haufen Leute
umzubringen.«
»Vorhersagbar«, stellte Brett fest, »aber trotzdem
beunruhigend.«
»Außerdem«, fügte Rose nachdenklich hinzu,
»wollte ich schon immer wissen, ob ich es mit dem
Todtsteltzer aufnehmen kann.«
»Schließt Euch uns an«, sagte Leslie. »Bald
kommt es an Bord sämtlicher Sternenkreuzer dieser
Flotte zur Meuterei. Loyale Crewleute werden Stellung beziehen, um jeden Offizier zu erledigen, der
nicht auf unserer Seite steht; dann besetzen wir die
entsprechenden Posten mit unseren Leuten. Wir
übernehmen so die Flotte und töten alle illoyalen
Elemente.«
»Einfach so«, sagte Brett und bemühte sich nicht
mal, die Zweifel aus seinem Tonfall herauszuhalten.
»Nein. Wir wissen, dass es ein harter und grausamer Kampf wird. Aber wir sind mehr Leute, als Ihr
denkt, und wir haben Gott und den Imperator auf unserer Seite.«
»Rose und ich müssen kurz darüber sprechen«,
sagte Brett, und Leslie zog sich höflich zurück, damit
Brett und Rose unter sich waren. Brett machte ein
finsteres Gesicht. »Ich dachte mir gleich, dass die
Flotte viel zu leicht vor Owen kapituliert hat. Falls
man wirklich so viele Fanatiker antrifft, wie dieser
Bursche behauptet, könnten sie ihr Programm glatt
durchziehen! Der Todtsteltzer ist ein mörderischer
Kämpfer, aber nicht mal er würde allein mit der ganzen Flotte fertig. Und diese bunt zusammengewürfelte Ansammlung Schiffe von Nebelwelt und Virimonde hätte auch keine Chance. Die Rebellion wäre
vorüber, ehe sie richtig begonnen hätte ... und auf
einmal habe ich keinen Schimmer, was jetzt zu tun
ist. Deswegen ist es mir zuwider, auf einem Raumschiff zu sein! Man kann nicht flüchten! Warum
mussten sie mir die Chance geben, mich für eine Seite zu entscheiden? Finn ist ein Mistkerl und ein
Monster, aber ich will verdammt sein, wenn ich auf
der Seite des Verlierers stehen möchte ... Würde er
uns wirklich wieder aufnehmen? Möglich; er hat sich
nie für etwas anderes interessiert, als zu siegen. Oh
Gott, ich habe Bauchschmerzen! Das Problem hatte
ich nie, solange ich zu Lewis gehörte. Ich denke, ein
paar seiner moralischen Gewissheiten haben auf
mich abgefärbt.«
»Können wir uns darauf verlassen, dass Finn anschließend sein Wort hält?«, fragte Rose und drang
damit wie immer gleich zum Kern des Problems vor.
»Können wir ihm trauen, was die Belohnung und
unsere Sicherheit
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