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Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende

Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende

Titel: Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todtsteltzers Ende
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wichen zurück und stießen Schreckensschreie aus.
Noch mehr Schreckensschreie ertönten, als Rose den
abgerissenen Kopf erst küsste und dann lässig wegwarf. Sie beugte sich über die kopflose Leiche, stieß
die Hand durch den Rücken, zog das noch schlagende Herz heraus und machte sich daran, es zu verspeisen. Mehrere Personen erbrachen sich geräuschvoll, und noch viel mehr erweckten ganz den Anschein, sie würden es am liebsten auch tun.
»Sehr schön«, sagte Brett mit beinahe normaler
Stimme. »Aber vergiss nicht, dir heute Abend die
Zähne besonders energisch zu putzen. Können wir
sonst noch etwas für Euch tun, Leslie?«
»Nein ... vorläufig nicht«, sagte Leslie, der vielleicht doch nicht so stark war, wie er gern gewesen
wäre. »Wir haben einen sicheren Bordfunkkanal eingerichtet, sodass Ihr jederzeit offen mit uns reden
könnt, ohne dass es sich auf den Instrumenten des
Funkoffiziers zeigt. Wir können notfalls auch die
Verbindung zu anderen Schiffen herstellen. Aber zunächst haben wir jemand Besonderen, der Euch in
unseren Reihen begrüßen möchte.«
Ein Wandmonitor leuchtete auf, und Bretts Herz
führte einen schmerzhaften Sprung in der Brust auf,
als das klassisch schöne Gesicht des Imperators Finn
Durandal auftauchte und ein warmes Lächeln zeigte.
»Ah, mein lieber Brett!«, sagte der Imperator.
»Schön zu sehen, dass Ihr nach so vielen Abenteuern
sicher und wohlauf seid. Kommt nach Hause, mein
lieber Junge, und alles wird vergeben sein. Wir sind
dann wieder zusammen wie in den alten Zeiten. Wäre das nicht schön? Ihr wisst, dass wir zusammengehören. Wir sind vom selben Schlag und betrachten
die Welt auf die gleiche Weise. Warum habt Ihr mich
im Stich gelassen, Brett?«
»Weil ... ich glaubte, bessere Gelegenheiten zu sehen«, sagte Brett.
»Ah! Das hätte ich mir denken sollen. Kehrt heim,
und es wird Euch nie wieder an Geld fehlen. Ich
werde Euch nichts versagen! Und ... vergesst möglichst nicht, wie leicht es mir fiel, Euch zu finden und
diese kleine Plauderei zu arrangieren. Meine Leute
sind überall, loyal bis in den Tod und darüber hinaus.
Sagt, dass Ihr wieder mein sein werdet, lieber Brett!«
»Warum nicht?«, sagte Brett. »Nach allem, was
ich in Lewis' Gesellschaft durchgemacht habe, nach
allem, was ich für ihn getan habe, bin ich noch immer keinen Pfennig reicher als zuvor.«
»Bin ich auch willkommen?«, wollte Rose wissen.
»Aber selbstverständlich, liebe Rose!«, antwortete
Finn. »Ich habe Euren herrlichen Wahnsinn am meisten vermisst.«
»Erhalte ich Gelegenheit, jede Menge Leute umzubringen?«
»Aber wirklich jede Menge«, bestätigte Finn.
»Schön, wieder da zu sein«, sagte Rose.
    Admiral Johann Schwejksam saß kerzengerade auf
seinem Kommandostuhl auf der Brücke der Verwüstung. Es war ein schönes Gefühl, wieder Soldat zu
sein. Wieder mitzumachen, aktiv zuzupacken, statt
nur unter dem Namen Samuel Sparren aus dem
Schatten heraus an den Strippen zu ziehen. In seiner
Rolle als geheimer Beschützer der Menschheit hatte
er sich nie ganz wohl gefühlt. Von jeher freute es
ihn, wenn Dinge offen zutage traten. Er verstand sich
zwar auf Feinheiten, aber sie fielen ihm nicht gerade
von Natur aus zu. Und er genoss den offenen Respekt, den ihm die Besatzung der Verwüstung entgegenbrachte. Er war vielleicht keine Legendengestalt
vom gleichen Zuschnitt wie der selige Owen, aber
dafür betrachteten ihn die Menschen an Bord als einen der ihren: als eine soldatische Legende. Darum
war es ihnen auch lieber, dass er sie kommandierte
und nicht der Exchampion mit dem legendären Namen.
    Schwejksam wandte sich an den Funkoffizier.
»Überprüft die Aufstellung der Flotte. Achtet darauf,
dass sämtliche Schiffe von Nebelwelt und Virimonde
mithalten und ihre Positionen halten.«
»›Ja, Admiral.«
    Schwejksam brauchte eigentlich nicht danach zu
fragen. Er wusste es immer gleich, wenn Schiffe seiner Flotte vom Kurs abwichen. Die beiden Aufenthalte im Labyrinth des Wahnsinns hatten ihn verändert, größer gemacht, wenn auch nicht auf so protzige Art wie Owen und die anderen. Die Aufstellung
seiner Flotte war ihm so vertraut wie der eigene Körper. Er wusste auch, dass man unter den Besatzungen
unzuverlässige Elemente antraf. Wusste es schon,
ehe sich die Finntreuen Graffiti auf den unteren
Decks ausbreiteten. Er hatte Sicherheitsleute beauftragt, die Sache zu untersuchen, aber er bezweifelte,
dass dabei etwas herauskam. Wären die

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