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Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende

Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende

Titel: Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todtsteltzers Ende
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er jung
blieb, während alle Welt rings um ihn alterte. Alle
alten Freunde starben, und er hatte anscheinend nie
Gemeinsamkeiten mit den neuen Personen, die in
seiner Umgebung auftraten. Sogar seine Tochter
starb. Diana Vertue, auch als Johana Wahn bekannt.
Sie standen einander nie ... nahe, aber er vermisste
sie trotzdem. Er erblickte Geburt und Blüte eines
goldenen Zeitalters und entwickelte Stolz darauf, der
heimliche Hüter der Menschheit zu sein. Stets glaubte er, vielleicht mal wieder gebraucht zu werden;
stets hoffte er, sich darin zu irren. Und jetzt saß er
hier, erneut ein Soldat unterwegs in die Schlacht,
wohl wissend, dass diese neue Rebellion nur eine
Gewissheit kannte: gute Männer und Frauen würden
auf beiden Seiten umkommen.
Zu seiner großen Überraschung hatte man von
Logres vermeldet, dass Diana Vertue wieder unter
den Lebenden weilte und äußerst aktiv war. Endlich
aus dem kollektiven Bewusstsein der Überseele wiedergeboren. Schwejksam wusste nicht recht, was er
angesichts dessen empfand. Er hatte es gleich gespürt, als sie wieder in der materiellen Welt auftauchte gleich einem Licht, das plötzlich in der Finsternis
anging. Den jüngsten Meldungen zufolge hatte sie
sich Douglas Feldglöck im Slum angeschlossen. Typisch für seine Tochter: immer im dicksten Getümmel, wo sie auf destruktive Art und Weise ihr Bestes
tat. Er hätte auf telepathischem Weg mit ihr reden
können, aber selbst nach den langen Jahren war ihre
Beziehung noch von unbeholfener Natur. Zu viel
Schmerz und Schuldzuweisungen standen ihr im
Weg, zu viele böse Erinnerungen. Und so reichte es
ihm zu wissen, dass sie wieder da war und auf ihre
entsetzliche Art und Weise das Richtige tat. Er gedachte, mit ihr zu reden, sobald sie Logres dem Griff
Finns entrissen hatten. Bis dahin dürften sie auch genug Gesprächsstoff haben.
Er hätte auch mit ihr reden können, solange sie
noch dem Massenbewusstsein der Überseele angehörte, hatte es aber nie getan. Es wäre dem Gespräch
mit einem Gespenst zu ähnlich gewesen.
Erinnerungen führten seine Überlegungen in eine
neue Richtung. Er hatte schon mehrfach versucht,
mit seinem alten Freund Carrion auf dem Planeten
Unseeli Verbindung aufzunehmen, erhielt aber keinerlei Antwort auf irgendeinem Kanal. Schwejksam
war ziemlich sicher, dass Carrion ihn hörte, sich aber
stur gab. Bei ihrer letzten Begegnung hatte Carrion
seine vollständige Trennung von der Menschheit
verkündet und sich mit seiner neuen Ashraigestalt
vollkommen zufrieden gezeigt. Schwejksam war von
dieser Umwandlung nicht sonderlich überrascht. Carrion hatte schon immer die Seele eines Ashrai in sich
getragen, sogar als er noch ein Mensch namens Sean
gewesen war. Das hatte sie beide auch im Krieg auf
unterschiedliche Seiten geführt. Schwejksam entschied jetzt jedoch, dass sein Bedarf an einem Gespräch wichtiger war als Carrions Bedürfnis, seine
Eigenständigkeit zu demonstrieren, und so dehnte er
seinen labyrinthverstärkten Geist aus, und seine Gedanken flogen über all die vielen Lichtjahre hinweg
zum Planeten Unseeli.
Zweimal hatte Schwejksam das Labyrinth des
Wahnsinns betreten. Er hätte so groß werden können
wie die anderen, hielt es jedoch für wichtiger, ein
Mensch zu bleiben.
Komm schon, Sean, sei nicht so stur und rede mit
mir, oder ich haue dir ordentlich eine runter!
Ein Ashraigesicht, dessen markante Züge an einen
altertümlichen Wasserspeier mit Dämonenfratze
erinnerten, erschien plötzlich auf dem Brückenmonitor und erschreckte alle hier fürchterlich - besonders
den Funkoffizier, der mit Bestimmtheit wusste, dass
das Signal auf keinem seiner Kanäle einging. Mehrere Personen auf der Brücke erweckten ganz den Anschein, als wären sie am liebsten weggerannt, um
sich zu verstecken, aber sie drehten sich zu Schwejksam um und wurden durch seine gelassene Haltung
beruhigt. Der Geschützoffizier suchte verstohlen
nach einem Ziel außerhalb des Schiffs, und sie reagierte richtig nervös, als sie feststellte, dass dort
überhaupt nichts zu finden war. Der Ashrai musterte
Schwejksam derweil finster.
»Hallo Johann. Ich wusste einfach, dass du mich
irgendwann wieder belästigen würdest. Deine Gedanken fühlen sich ... anders an, aber andererseits
haben wir beide viele Veränderungen durchgemacht.
Ich bin mit meinen nur viel offener. Was möchtest du
von mir, Johann?«
»Hallo Sean, alter Freund, alter Feind. Existiert ein
passender Begriff für unsere

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