Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende

Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende

Titel: Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todtsteltzers Ende
Vom Netzwerk:
Verlust an Menschenleben zu verhindern.
    Kapitän Vardalos saß zusammengesunken auf ihrem
Kommandostuhl. Der Hauptmonitor zeigte beide
Flotten, die zum Halten gekommen waren, umgeben
von den dahintreibenden Wracks beschädigter oder
zerstörter Schiffe. Owens Drachen zogen ungeschützt ihre Bahn durchs All. Wie hatte sie sich so
sehr irren können? Der selige Owen war tatsächlich
in der Stunde der größten Not für die Menschen zurückgekehrt, ganz wie es die Legenden immer versprochen hatten; und sie hatten ihn geleugnet. Ihr
Glaube hatte sich als zu schwach erwiesen. Verdammt sollten der Imperator und seine Lügen sein!
    Sie blickte langsam zur Stellvertreterin auf, die
unsicher neben ihr herumhing.
»Kapitän, sie sind da!«
»Wer ist da?« Vardalos bemühte sich um Konzentration. »Hat Schwejksam schon seine Vertreter
herübergeschickt?«
»Na ja, sozusagen. Lewis Todtsteltzer und Jesamine Blume haben ungeschützt den Weltraum
durchquert, eine Luftschleuse aufgerissen und sind
einfach hereinspaziert Jetzt stehen sie draußen vor
der Brücke und verlangen, mit Euch zu reden!«
Vardalos musste kurz die Augen schließen. Das
wurde ihr alles ein bisschen zu viel.
»Gewährt ihnen Zutritt, ehe sie die Tür eintreten.«
Fortuna ließ die beiden herein. Sie traten vor und
grüßten den Kapitän. Dabei musste man ihnen zugute
halten, dass sie gar nicht besonders selbstgefällig
wirkten. Sie hatten nach der Kapitulation keinerlei
Probleme mit der Besatzung der Erbe mehr gehabt.
Die Crew war schon völlig überwältigt von dem, was
der Todtsteltzer und die Diva vollbracht hatten, und
das Eintreffen der Ashrai erwies sich als Tropfen ins
übervolle Fass. Die Moral der Crewmitglieder war so
gründlich gebrochen, dass sie sich vor Lewis und
Jesamine regelrecht lang hinwarfen, während diese
ihrem Weg zur Brücke folgten. Ein paar geißelten
sich zur Buße, sogar mit improvisierten Peitschen.
Lewis und Jesamine wichen ihnen weiträumig aus.
Kapitän Vardalos musterte den Mann und die Frau
vor ihr gründlich. Sie sahen gar nicht nach etwas Besonderem aus, aber eine schreckliche Art von Größe
umgab sie wie eine Aura. »Glückwunsch zu Eurem
Sieg«, überwand sich Vardalos schließlich zu sagen.
»Der heutige Tag kennt keinen Sieger, Kapitän.«
Das berühmt hässliche Gesicht des Todtsteltzers
drückte keinen Triumph aus, nur Bedauern. »Zu viele tapfere Manner und Frauen sind ohne guten Grund
gefallen. Finn hat uns alle verraten. Ich war nie ein
Verräter, genauso wenig wie Douglas oder Jesamine
oder irgendeiner der anderen, die dafür angeprangert
wurden, dass sie sich Finns Übeltaten entgegenstellten. Und ja, es stimmt: mein Ahnherr Owen ist zurückgekehrt. Er ist losgezogen, um den Schrecken
aufzuhalten, sodass wir uns die Zeit nehmen können,
uns mit dem Imperator zu befassen. Werdet Ihr an
unserer Seite kämpfen, Kapitän?«
Vardalos war erleichtert. So viele Sorgen fielen
augenblicklich von ihr ab, dass es sich anfühlte, als
könnte sie eine entsetzlich schwere Last ablegen, die
sie viel zu lange getragen hatte. Sie lächelte den
Todtsteltzer an, der ihr jetzt gar nicht mehr so
schlimm vorkam.
»Natürlich«, sagte sie. »Unsere Flotte gehört
Euch. Falls Finn uns über etwas so Wichtiges belogen hat wie die Rückkehr des seligen Owen, dann
belügt er uns auch in allen anderen Dingen. Er ist für
das Amt des Imperators nicht geeignet. Führt uns,
Todtsteltzer! Wir werden Euch nicht noch einmal
enttäuschen.«
Und so machte sich die riesige, vereinigte Flotte
langsam auf den Weg nach Logres, erfüllt von Zorn
und Verlangen nach Gerechtigkeit - begleitet von
Carrion und der Armee seiner Ashrai sowie sämtlichen Schiffen von Nebelwelt und Virimonde.
Eine Armee der Rächer kehrte nach Hause zurück,
und nichts würde sie diesmal aufhalten.
KAPITEL SECHS

LETZTE CHANCEN
    Imperator Finn redete derzeit eher auf Joseph Wallace ein, als dass er mit ihm geredet hätte. Joseph Wallace seinerseits war klug genug, einfach dazusitzen
und zuzuhören und auch an den Stellen zu lächeln
und zu nicken, die ihm als die richtigen erschienen.
Joseph freute sich nie auf die seltenen Anlässe, zu
denen er in den Imperialen Palast zu einem dieser
kleinen Plauderstündchen zitiert wurde. Nur selten
bekam Joseph etwas zu hören, wobei er sich gut fühlte. Obwohl er technisch gesehen Oberhaupt der Militanten Kirche und der Reinen Menschheit war und
deshalb theoretisch der zweitmächtigste Mann

Weitere Kostenlose Bücher