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Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende

Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende

Titel: Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todtsteltzers Ende
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Zusatzwetten ein Vermögen verdienen.
Geht und führt ein schönes Schwätzchen mit ihr, während ich versuche, meine Genitalien zu finden.«
    Finn machte einen weiten Bogen um Dr. Glücklich
und betrat den verstärkten Stahlbunker, der hinter
dem Labor als Wohnung für die neu gebaute Anne
Barclay diente. Finn sah sie reglos und lautlos mitten
im Raum stehen und ins Leere blicken. Sie schenkte
nicht mal dem Spiegel Beachtung. Durch den synthetischen Aufwind zusätzlich zu den vielen Techimplantaten war sie lange Zeit unruhig gewesen und hatte zu plötzlichen Gewaltausbrüchen geneigt, aber das
schien der Vergangenheit anzugehören. Zumindest
wiesen die Stahlwände anscheinend keine neuen Dellen auf. Finn näherte sich Anne vorsichtig.
    »Hallo Anne, wie geht es uns denn heute?«
»Ich weiß nicht, wie es Euch geht«, sagte Anne,
ohne sich umzudrehen, »aber ich kämpfe mit den
Stimmen in meinem Kopf. Dr. Glücklich hat Lektronen in mir installiert, um die verschiedenen Servomechanismen zu unterstützen, und ich kann sie im
Hinterkopf jaulen hören. Ich führe einen Bürgerkrieg
im eigenen Schädel, und ich fürchte, ich könnte ihn
verlieren. Warum habt Ihr mir das angetan, Finn?«
»Ich konnte Euch nicht sterben lassen.«
»Warum nicht? Ihr habt so viele Menschen sterben
lassen. Und in meinem Fall wäre es vielleicht wirklich die nettere Variante gewesen.«
»Ich konnte nicht auf Euch verzichten«, beharrte
Finn, »denn Ihr wart die Einzige, die das Monster in
mir erblickte und dabei nicht zusammenzuckte.«
Anne blickte ihn jetzt zum ersten Mal aus ihren
leuchtenden goldenen Augen an und lächelte kurz.
»Man braucht ein Monster, um ein anderes zu erkennen.«
»Ich möchte Euch helfen«, sagte Finn. »Erklärt
mir, wie.«
»Wisst Ihr denn nicht, was ich brauche, Finn?«
»Emotionelle Unterstützung. Darin war ich jedoch
nie sonderlich gut. Mir fehlt einfach das Talent dafür.«
»Dann seid Ihr für mich nutzlos. Ihr müsstet
Mensch sein, um zu begreifen, was ich durchmache,
und das habt Ihr schon vor langer Zeit hinter Euch
gelassen.«
Finn blickte sie an und fühlte sich hilflos. Er
mochte dieses Gefühl nicht. Er erkannte, was sie
brauchte, hatte aber keine richtige Vorstellung davon. Hatte er noch nie gehabt. Emotionen waren etwas, das er im Großen und Ganzen nur aus der Ferne
kannte. Aber er bemühte sich trotzdem, denn er musste einfach glauben können, dass selbst Monster
nicht ständig Monster zu sein brauchten.
»Ich könnte Euch immer noch zu meiner Königin
machen«, sagte er. »Euch neben mich auf den Thron
setzen. Niemand würde etwas dagegen sagen. Niemand würde es wagen.«
Anne lachte schroff. »Ich kann mir jemanden wie
mich wirklich auf dem Thron vorstellen! Ein perfektes Symbol für das Imperium, das Ihr geschaffen
habt, Finn. Nein. Ich wollte nie Königin werden. Ich
habe mir überhaupt nur so wenig gewünscht und
nicht mal das erhalten. Und jetzt... fühle ich mich
von dem verfolgt, zu dem ich mich hätte entwickeln
können: jemand, der stärker, besser, glücklicher ist.
Jetzt bin ich nur noch, was Ihr aus mir gemacht habt.
Nur ein weiteres armes, verdammtes Monster - wie
Ihr selbst.«
Finn dachte darüber nach und zuckte in Gedanken
die Achseln. Anne war für ihn verloren, saß in ihren
eigenen Begrenzungen gefangen. Was bedeutete,
dass er keine Verwendung mehr für sie hatte, außer
als Waffe, die er gegen seine Feinde einsetzen konnte. Also wandte er sich ab und ließ sie in ihrem
Zimmer zurück, ihrem Käfig, nickte dem beschäftigten Dr. Glücklich zum Abschied zu und machte sich
auf, den Plan umzusetzen, mit dem er Douglas Feldglöck in eine Falle zu locken und umzubringen gedachte.
    Zuerst gab er auf seinen handzahmen Nachrichtensendern die Bekanntmachung heraus, dass Anne
Barclay doch nicht tot war, sondern vielmehr in
strenger Abgeschiedenheit lebte, bis sie von ihren
vielen ernsten Verletzungen genesen war. Jetzt, da es
ihr wieder recht gut ginge, konnte sie endlich wegen
Verrats und Mordes an dem beliebten Paragon Emma Stahl vor Gericht gestellt werden. Ein Schauprozess würde stattfinden und auf allen Kanälen übertragen werden, alsbald gefolgt von einer in die Länge
gezogenen, schmerzhaften und blutigen Hinrichtung.
    Finn sah sich anschließend eine Aufzeichnung an
und gab sich selbst Punkte für eine ausgezeichnete
Darbietung. Er hatte genau den richtigen Ton verratenen Vertrauens und entrüsteter Ehre angeschlagen.
Noch immer

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