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Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende

Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende

Titel: Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todtsteltzers Ende
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arbeiteten,
aber die meiste Tech hier war abgeschaltet. Tierkäfige standen an einer Wand aufgestapelt, aber sie waren alle leer. Die Hälfte der Lampen war ausgeschaltet, sodass das halbe Labor im Dunkeln lag. Douglas
rückte langsam vor und atmete dabei durch den
Mund, damit ihm auch kein Geräusch entging; dann
erstarrte er, als er eine einzelne Silhouette an der
Rückseite des Labors entdeckte. Einen Augenblick
lang standen sie beide nur da und musterten einander; dann trat Anne Barclay vor ins Licht.
    Douglas schrie beinahe auf, als er sah, was man
mit ihr angestellt hatte. Sie hing regelrecht gebückt
an klobigen Apparaten, die aus ihrem Rücken ragten,
und noch mehr Geräte zeigten sich hier und dort unter der geröteten Haut. Ihre Muskeln waren verformt
von der Belastung durch implantierte Servomechanismen, und an der Seite des rasierten Schädels waren frische Narben zu sehen. Das Gesicht war nach
wie vor Annes eigenes Gesicht, aber die Augen verbreiteten im matten Licht einen goldenen Glanz. Altes, hervorstehendes Narbengewebe bildete hässliche
Muster auf dem nackten Körper. Sie trat schwankend
einen weiteren Schritt vor; der umgebaute Körper
verlieh ihr Kraft, aber keinerlei Eleganz. Anne entdeckte das Grauen in Douglas' Zügen und zeigte eine
Andeutung ihres früheren Lächelns.
    »Hallo Douglas. Falls du gekommen bist, um mich
zu retten, kommst du ein bisschen spät.«
»Was haben sie mit dir gemacht, Anne?«, fragte
Douglas leise.
»Oh, sie haben verflucht viel mit mir gemacht,
Douglas, und alles nur wegen dir. Du hast mir das
mit deinem dramatischen Ausbruch aus dem Gericht
angetan. Natürlich warst du so damit beschäftigt zu
entkommen, dass du keinen Blick zurück geworfen
hast, um zu sehen, was die einstürzenden Mauern aus
mir machten. Aber das war noch nicht das Schlimmste, was du getan hast. Du bist geflohen und hast
mich nicht mitgenommen. Und somit ist im Grunde
alles, was jetzt geschieht, deine Schuld.«
Sie hob eine Hand, und eine Disruptormündung
tauchte aus einem Schlitz unter dem Handgelenk auf.
Douglas warf sich zur Seite, und der Energiestrahl
streifte nur seine Rippen, verbrannte die Haut und
setzte den Umhang in Brand. Er schleuderte ihn weg
und duckte sich hinter eine schwere Apparatur.
»Anne, tu das nicht! Ich bin gekommen, um dich
herauszuholen!«
»Zu spät, Douglas. Zu wenig und zu spät.«
Sie schleuderte das schwere Gerät mit einem kräftigen Schub zur Seite und ging auf Douglas los, ein
Schwert in jeder Hand. Douglas zielte widerstrebend
mit dem Disruptor auf sie, aber im letzten Augenblick
schoss er auf ein Bein, wollte sie nur verletzen. Anne
wich dem Strahl mühelos aus. Und dann war sie auf
ihm. Die beiden Schwertklingen wirbelten so schnell,
dass ihnen ein menschliches Auge nicht mehr folgen
konnte, und Douglas musste Schritt für Schritt zurückweichen und seine ganze Geschicklichkeit und
Kraft nur zur Verteidigung aufbieten. Er war ein zehnmal besserer Schwertkämpfer als sie, aber sie war
zehnmal stärker und schneller.
Der Kampf tobte kreuz und quer durchs Labor,
und überall ging empfindliche Tech zu Bruch. Douglas setzte jeden Trick und jede Technik in seinem
Arsenal ein, nur um am Leben zu bleiben. Anne war
mit Tech und Medikamenten und dem Aufwind neu
aufgebaut worden und verfügte inzwischen über unmenschliche Fähigkeiten. Douglas kämpfte sich aus
einer Ecke frei, in der sie ihn festnageln wollte, aber
sein Atem ging schon schwer und rau, und der
Schwertarm schmerzte von der Abwehr bösartig harter Schläge. Er wusste jetzt, dass er Anne nur aufhalten konnte, indem er sie tötete, und er wusste nicht
recht, ob er das fertig brachte.
Also tat er das Einzige, was ihm einfiel. Er ließ
Schwert und Pistole fallen und stand mit leeren Händen vor ihr. Anne erstarrte völlig und prüfte die
Möglichkeit einer Falle oder List.
»Anne«, sagte Douglas. »Ich bin es! Erinnere dich
doch. Denk daran zurück, wie es einmal war. Wir
waren Freunde. Und von allen meinen Freunden
scheine ich dir am meisten wehgetan zu haben. Das
war nie meine Absicht. Ich werde dich nicht töten,
Anne. Du ... musst tun, was du tun musst.«
Anne senkte langsam die Schwerter. »Verdammt,
Douglas, das ist nicht fair! Ich muss dich einfach
umbringen!«
»Dann tu es.«
»Du wirst mich nicht töten? Du wirst mir nicht
mal diesen letzten Gefallen erweisen? Denkst du, ich
möchte so weiterleben?«
»Komm mit mir in den Slum, Anne. Dort

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