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Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende

Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende

Titel: Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todtsteltzers Ende
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einen
weiten Weg zurückgelegt. Er fragte sich, ob der frühere Owen, der junge Gelehrte in seinem bequemen
Elfenbeinturm, den Mann überhaupt noch wiedererkannt hätte, zu dem er geworden war. Gern dachte er,
dass er in seinem kurzen, aber bemerkenswerten Leben Gutes vollbracht hatte, Ehrenhaftes ... aber er
musste sich zugleich fragen, ob es möglich oder auch
nur ratsam sein würde, dass jemand mit seiner jetzigen Macht jemals in die Gesellschaft der Menschen
zurückkehrte. Macht korrumpierte, wie er aus seinen
historischen Studien wusste, und er hatte sich zu
solch enormer Macht aufgeschwungen! Ob er jemals
wieder sein Zuhause erblickte, zusammen mit Hazel
oder ohne sie?
    Dieser Gedanke führte ganz natürlich, aber auch
ungemütlich zu einem weiteren. Was sollte er tun,
was konnte er überhaupt hoffen zu erreichen, wenn
er Hazel schließlich einholte? War es ihre Bestimmung aus einer unvorstellbaren Vergangenheit, dass
sie sich zum Schrecken entwickelte, oder konnte er
es irgendwie verhindern? Und falls das eherne Gesetz von Ursache und Wirkung bedeutete, dass sie
zum Schrecken werden und all diese entsetzlichen
Dinge vollbringen musste, war es ihm dann möglich,
sie wieder zu Verstand und Menschlichkeit zurückzuführen? Konnte sie jemals einfach nur wieder Hazel D'Ark sein? Konnte er jemals einfach nur wieder
Owen Todtsteltzer sein? Oder hatten sie beide zu tief
aus dem vergifteten Kelch getrunken, der das Labyrinth des Wahnsinns war?
    Ob sie nach all dem je wieder ein gemeinsames
Leben führen konnten, oder hatte er diesen ganzen
Weg nur zurückgelegt, um ein Monster zu erschlagen
und mit ihr zu sterben, anstatt selbst zum Monster zu
werden? So viele Fragen, und keinerlei Antworten.
Gewiss war für ihn lediglich die Tatsache, dass er
weitergehen musste. Hazel war seine Liebe, und er
war für sie verantwortlich, selbst wenn sie ihm das
nie zugestanden hatte. Er konnte sie nicht im Stich
lassen, konnte sie nicht verrückt und voller Kummer
im Dunkeln zurücklassen.
    Er näherte sich ... etwas. Er spürte es.
Er brach aus dem Regenbogenlauf aus und ließ
sich in den langsamen, stetigen Fluss der Zeit zurückfallen. Sterne und Planeten wurden rings um ihn
wieder erkennbar, ruhig und unbewegt in der endlosen Nacht. Owen wusste nicht recht, wie weit er in
die Vergangenheit vorgedrungen war, aber er
schwebte erneut im Orbit über dem gleichen altbekannten Planeten. Da er noch wusste, wie man ihn
vorher empfangen hatte, umgab er sich mit einem
starken Abwehr- und Tarnschirm, damit er sich vorsichtig umsehen konnte, ehe er in irgendwelche
Ereignisse verwickelt, beobachtet oder angegriffen
wurde.
Er fluchte kurz, als er feststellte, dass er Hazel erneut knapp verpasst hatte. Sie war vor kurzem hier
gewesen, vielleicht vor gerade mal ein paar Wochen,
aber sie war wieder fort und noch tiefer in die Frühgeschichte eingetaucht. Warum hatte sie hier angehalten, wie kurz auch immer, hier an diesem besonderen Punkt von Raum und Zeit? Owen suchte mit
seinen erweiterten Sinnen umher und entdeckte sofort dort unten auf dem Planeten etwas, das ihm seltsam und doch irgendwie bekannt vorkam. Es erinnerte ihn irgendwie an Hazel. Hatte sie dort etwas zurückgelassen? Es war eine starke Präsenz, machtvoll,
aber schwer zu greifen, und sie wies fließende Eigenschaften auf, die ihn an seine Zeit im Labyrinth des
Wahnsinns erinnerten. Es war eindeutig nicht Hazel,
aber ... war es möglich, dass ein anderer Überlebender des Labyrinths durch die Zeit reiste und dabei
Owen verfolgte wie dieser Hazel?
Owen verbannte die sich aufdrängenden Fragen,
damit er über seine eigene Lage nachdenken konnte.
Er lauschte den Tausenden von Sendern auf dem
Planeten unter ihm, der Logres war und Golgatha
und Herzwelt und derzeit anscheinend schlicht
Heimstatt der Menschheit. Er suchte die verschiedenen Frequenzen ab, um an die nötigen Informationen
über das zu kommen, was ihn da unten erwartete.
Wie es schien, war er in ferner Vergangenheit aufgetaucht, in den allerersten Tagen des Imperiums, als
die Menschheit gerade erst den Sternenantrieb entdeckt hatte und zur Erforschung der Sterne aufbrach,
um zu sehen, was es dort zu finden gab.
Dann hörte Owen nicht weiter zu, sondern blickte
sich um. Große, klotzige Satelliten kreisten bedächtig
an ihm vorbei, begleitet von allerlei Weltraumschrott, fast genug, um einen Ring um den Planeten
zu bilden. Owen sank langsam Richtung Heimstatt
hinab, gerade so

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