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Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende

Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende

Titel: Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todtsteltzers Ende
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jeden sinnvollen
Versuch unternehmen sollten, Owen zu wecken«,
erklärte er gewichtig. »Und zwar, ehe jeder einzelne
Kapitän der Flotte über unseren Köpfen bei uns anklopft und nach Antworten verlangt.«
Jesamine warf ihm einen strengen Blick zu. »Warum unternehmt Ihr nicht irgendwas? Ihr gehört wie
Owen zu den ursprünglichen Überlebenden des Labyrinths. Solltet Ihr nicht alle untereinander in gedanklicher Verbindung stehen? Die Legenden sagen...«
»Die Legenden sagen eine Menge«, entgegnete
Schwejksam. »Und Owen und ich standen uns nie so
nahe.«
»Gestattet mir einen Versuch«, sagte Lewis. »Ich
habe das Labyrinth durchschritten. Und ich gehöre
zu Owens Familie.« Er blickte die Roboter an, die
Owen umstanden. Sie wichen zurück und machten
ihm Platz. Lewis kniete neben Owen nieder und hielt
den Kopf direkt neben den seines Ahnherrn. Die
schwebende Gestalt hob und senkte sich leicht, wie
von unsichtbaren und unerkannten Gezeiten bewegt.
»Owen, wach bitte auf. Wir brauchen dich hier.
Entscheidungen müssen getroffen werden, und ohne
dich können wir nichts tun. Owen? Hörst du mich?
Verflixt noch mal, Owen, ich habe dich nicht von
den verdammten Toten zurückgerufen, damit du dich
auf diese Weise vor deiner Verantwortung drückst!
Du bist ein Todtsteltzer! Eine legendäre Gestalt! Wir
brauchen dich!«
Nicht das geringste Aufflackern von Verstehen
rührte sich in Owens Gesicht. Jesamine zog Lewis
zurück, hielt den Mund direkt an Owens Ohr und
sang ihren lautesten, durchdringendsten Ton direkt
hinein. Sie legte ihre gesamte Opernausbildung und
Lungenkapazität in diesen Ton, so dass alle Anwesenden außer den Robotern zusammenzuckten und
sich die Ohren zuhielten. Doch Owen gab nicht mal
einen Mucks von sich. Jesamine richtete sich schwer
atmend auf und gab Owen kräftig einen an die Löffel. Zumindest teilweise geschah dies aus Verärgerung. Lewis zerrte sie weg, ehe es die Roboter taten,
und schirmte sie mit dem eigenen Körper ab - nur für
den Fall, dass von Owen eine Abwehrreaktion ausging. Brett versteckte sich schon hinter Rose. Nichts
jedoch geschah, abgesehen von Jesamines lauterstarker Wehklage, dass ihre Hand schmerzte.
Brett spähte vorsichtig hinter Rose hervor und versuchte, seine Esper-Zwingkraft auf Owen anzuwenden. Er runzelte kräftig die Stirn und wollte Owen
zwingen aufzuwachen.
Dabei gab er sich der vagen Hoffnung hin, dass die eigene kurze Zeit im Labyrinth seine Kraft verstärkt hatte.
Stattdessen prallte die Gedankensonde direkt auf ihn zurück und riss ihn von den Beinen. Er schrie auf, nicht
weniger vor Schreck als vor Schmerzen. Lewis musterte
ihn argwöhnisch.
»Brett, habt Ihr irgendwas Dummes angestellt?«
»Lasst ihn in Ruhe!«, verlangte Rose sofort und
zog Brett mit leichter Eleganz wieder auf die Beine.
»Er strengt sich wenigstens an.«
»Ja«, sagte Jesamine, »ich finde Brett von jeher
sehr anstrengend.«
Lewis gab sich Mühe, Brett mit dem strengsten
Blick, zu dem er fähig war, zu bedenken. »Eine Espersonde gegen einen Überlebenden des Labyrinths
einzusetzen, das ist so ähnlich, als stocherte man mit
einem Stock an einem Grendel herum und äußerte
sich dabei nachteilig über seine Mutter. Eine schlechte Nachricht für den Idioten, der so was tut, und
wahrscheinlich auch für alle Personen in seiner Nähe. Vielleicht solltet Ihr an die Oberfläche zurückkehren, Brett.«
»Oh nein, Ihr werdet mich nicht aus dieser Sache
ausschließen!«, verwahrte sich Brett sofort. »Zahlenmäßige Stärke bietet Sicherheit, und sei es auch
nur eine bessere Auswahl, wen man als Ziel vor sich
positioniert. Außerdem bietet die Rückkehr Owen
Todtsteltzers eine Chance, das ganz große Geld zu
machen, falls wir ihn nur wecken können. Ich lasse
mich nicht um meinen Anteil betrügen! Ich gehe
nicht, und Ihr könnt mich auch nicht zwingen!«
»Brett, sogar ich könnte Euch zwingen«, sagte Jesamine.
Brett verschränkte die Arme, lehnte sich an Rose
und zeigte eine selbstgefällige Miene. »Möchtet Ihr
es versuchen, Blondchen?«
Rose legte die Hand auf den Schwertgriff. Lewis'
Hand fuhr ebenfalls zum Schwert, und alles drohte,
sich ganz mies zu entwickeln. Da endlich hatte
Schwejksam die Nase voll. Er konzentrierte sich, rief
die alte Macht durch Stamm- und Mittelhirn auf und
lenkte sie an die Oberseite seiner Gedanken. Seine
Präsenz peitschte geradezu hinaus und erfüllte den
Stahlkorridor. Durch die schiere Wucht dieses

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