Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende

Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende

Titel: Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todtsteltzers Ende
Vom Netzwerk:
Owen Todtsteltzers und seiner
Bundesgenossen. Und jetzt ist die Zeit gekommen,
Euch ihrer würdig zu erweisen. Wartet nicht darauf,
dass der Durandal seine Fanatiker hierherschickt, um
den Slum zu säubern; seid die Rebellen, als die Ihr
geboren wurdet. Erhebt Euch!«
Und Ohnesorgs Bastarde brüllten zustimmend und
jubelten ihm zu, bis der Raum förmlich widerhallte
von der Wucht des Ereignisses. Stuart und Nina
konnten es einfach nicht glauben. Hartgesottene
Kriminelle, die jederzeit ihren schlafenden Großmüttern die Goldzähne rauben würden, die schon jeden
der Menschheit bekannten Betrug verübt hatten,
stampften jetzt mit den Füßen und klatschten in die
Hände, bis es wehtat. Wahrscheinlich half dabei,
dass die meisten pleite und gelangweilt und mehr als
bereit für ein bisschen Aktivität waren, aber Douglas
hatte in ihnen auch wieder ihren Stolz geweckt. Vielleicht, nur vielleicht, steckte doch etwas von Jakob
Ohnesorg in ihnen.
Douglas stieg vom Tisch und stellte der Menge
Stuart Lennox und Nina Malapert vor. Die Bastarde
verbeugten sich respektvoll vor dem Exparagon und
Ninas Knarre, aber im Grunde hatten sie nur Augen
für Douglas. Er redete noch lange an diesem Abend
und mischte dabei Inspirierendes und Praktisches.
Eine Rebellion auszurufen war ja gut und schön, aber
dazu musste man auch Einzelheiten ausarbeiten.
Zum Glück teilten sich die Bastarde umfassende
Kenntnisse vom Slum oder zumindest von jedem, der
hier eine Rolle spielte. Sie konnten Douglas genau
sagen, wohin er sich als Nächstes wenden sollte, um
die Botschaft am wirkungsvollsten außerhalb der Drei Krüppel zu verbreiten. Alle beeilten sie sich,
ihm zu versichern, dass eine Menge Leute im Slum
den Stand der Dinge verabscheuten und nur auf einen
Brennpunkt und einen Anführer warteten. Sie
wünschten sich ihr verschlagenes Dasein von einst
zurück und waren bereit, dafür zu kämpfen. Der
Slum war von jeher voll von Kämpfern. Sie würden
Douglas folgen, weil sie ihn kannten - als Paragon
und als König und als einen von ihnen, gestürzt vom
verhassten Finn Durandal.
Weitere Treffen folgten an sorgfältig ausgesuchten
Orten im ganzen Slum, gefolgt von offenen Zusammenkünften, an denen zuerst Hunderte, später Tausende eifriger Zuhörer teilnahmen. Alle Welt wollte
Douglas reden hören, wenn er sie mit donnernden
Worten und der Kraft einer schlichten Wahrheit zusammenrief und inspirierte: sie hätten das Potenzial,
ihr Leben zu ändern, falls sie sich nur dazu aufrafften. Douglas erinnerte sie daran, wie tief sie unter
Imperator Finn gesunken waren, und die Leute tobten vor Wut. Ihre Wut war nur deshalb so lange lautlos und diffus geblieben, weil niemand gewagt halte,
aufzustehen und sie in Worte zu fassen. Douglas gab
ihnen den Stolz zurück, und dafür liebten sie ihn.
Und irgendwann stand er auf einer schlichten Bühne
auf einem offenen Platz, blickte in die Gesichter
Hunderttausender interessierter Zuhörer und wusste,
dass der Zeitpunkt gekommen war.
»Verkündet es überall!«, rief er, und seine Stimme
hallte in der Stille hingebungsvoller Aufmerksamkeit
wider. »Von jetzt an ist der Slum für alle Kreaturen
Finns verbotenes Gelände! Er übt hier keine Macht
aus. Seine anmaßende und ungerechte Herrschaft endet an unseren Grenzen. Sollte sich irgendeiner seiner
Leute hier blicken lassen, wird er nicht wieder hinauskommen. Keine Besteuerung mehr ohne parlamentarische Vertretung! Keine Hinrichtung mehr ohne Prozess! Keine Schläger der Militanten Kirche
mehr, die euch erklären, wie ihr zu leben habt! Kein
Imperator Finn mehr, der euch verhöhnt, weil er
denkt, er bräuchte euch nicht zu fürchten! Er denkt, er
hätte euren Willen gebrochen. Es ist an der Zeit, ihm
zu beweisen, dass er sich irrt. Wir werfen seine Leute
hinaus und nehmen uns den Slum zurück! Dann die
Parade der Endlosen! Und letztlich ganz Logres!
Denn wenn wir es nicht tun, wer dann?«
Und der sich anschließende Jubel und das Gebrüll
der Zustimmung und Entschlossenheit fielen so laut
aus, dass Finn sie sogar im dunklen Herzen seines
usurpierten Palastes gehört haben musste
    Ganz besonders ein Mann spürte, wie sich sein Leben für immer veränderte, als er an jenem ersten
Abend in den Drei Krüppeln miterlebte, wie Douglas
Feldglöck seine wahre Identität zeigte. Tel Markham
war es, einst Abgeordneter im Parlament und eine
führende Gestalt in unüberschaubar vielen Geheimorganisationen, der aber

Weitere Kostenlose Bücher