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Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende

Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende

Titel: Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todtsteltzers Ende
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sauber in die Brust.
Der Energiestoß riss ihn auseinander wie einen faulen Apfel. Noch während die verkohlten und rauchenden Fetzen durch die Luft flogen, stürmten
Douglas und Stuart vor, die Schwerter in der Hand,
und fielen über die Männer her, die den Hotelbesitzer
und seine Familie bewachten. Die Schläger und
Raufbolde versuchten nicht einmal, sich zum Kampf
zu stellen. Sie erkannten sofort, dass sie es mit professionellen Kämpfern zu tun hatten. Die meisten
drehten sich einfach um und liefen weg, verfolgt von
den Buhrufen und Pfiffen der Zuschauermenge.
Douglas und Stuart hieben diejenigen ruckzuck nieder, die nicht flüchteten. Und so schnell war alles
vorbei. Der Hotelbesitzer schüttelte Douglas und
Stuart in einem fort die Hände und brachte plappernd
seine Erleichterung und seinen Dank zum Ausdruck.
Seine Frau und die Kinder betrachteten die beiden
Desperados mit großen, andächtigen Augen. Die
Menge applaudierte laut.
Manche jubelten sogar. In dem Applaus drückte
sich auch unverkennbar ein Element der Überraschung aus. Helden waren schon zu den besten Zeiten im Slum selten anzutreffen, und in einer solchen
lebte man aktuell ganz gewiss nicht.
Stuart schüttelte dicke Blutstropfen vom Schwert
und grinste Douglas an. »Ein gutes Gefühl, was? Das
zu tun, wozu wir geschaffen sind.«
Douglas lachte kurz, und es klang rau und resigniert. »In Ordnung, verkneif es dir! Ich bin wieder
da. Zeit aufzuwachen und mich wieder einzumischen. Ob zum Besseren oder Schlechteren, aber die
Rebellion startet hier.«
Nina quiekste vor Freude und führte direkt auf der
Straße einen Freudentanz auf. »Ja! Ja! Ein Exklusivbericht für die nächste Aktualisierung der Website!«
    Als sie wieder in ihrem Zimmer am Tisch saßen und
die Masken abgelegt hatten, schmiedeten Douglas,
Stuart und Nina Revolutionspläne. Sie redeten laut
und unterbrachen sich gegenseitig ständig. Ihre Gesichter waren gerötet von Aufregung und Vorfreude.
Alle fühlten sich lebendiger als seit Monaten.
    »Also«, sagte Stuart. »Wie genau startet die Rebellion hier?« »Ich dachte mir, ich trommle alle Leute im Slum zusammen und forme daraus eine Armee,
die ich Finn auf den Hals hetzen kann«, sagte Douglas. »Nicht das beste Material, wie ich zugeben muss,
aber man arbeitet halt mit dem, was man hat. Also
wende ich mich an die Leute, inspiriere sie, entzünde
in ihnen ein Gefühl für Groll und Ungerechtigkeit,
peitsche sie dann zu richtiger Wut auf und ...«
    »Das klappt nie«, erklärte Nina kategorisch. »In
der ganzen Geschichte des Slums hat es noch niemand geschafft, alle Bewohner in auch nur einem
Punkt zu einigen. Deshalb kamen die meisten ursprünglich überhaupt her: weil sie mit der ganzen übrigen Welt nicht mehr klarkamen.«
    »Sie ist vielleicht laut und provokant«, bemerkte
Stuart, »aber was sie sagt hat etwas für sich. Nichts
weniger als eine umfassende Invasion des Slums durch
Finns Armee würde die Leute hier jemals auf ein gemeinsames Anliegen verpflichten, und Finn ist viel zu
clever, um das zu tun. Er weiß, dass er einfach nur
warten muss, und die Leute stürzen sich aufeinander.«
    »Eine Invasion ...«, überlegte Douglas. »Okay, genau das brauchen wir. Und Finn tut es vielleicht
doch, falls wir ihm genug Angst einjagen. Aber zunächst müssen wir die hiesigen Bewohner auf unsere
Seite ziehen und bewegen, auf unser Kommando zu
hören. Ich denke ... ich fange mit Ohnesorgs Bastarden an. Sie sind die Berühmtheiten dieser abscheulichen Siedlung. Sie bestimmen die Mode, die Trends;
wohin sie gehen, folgen ihnen die anderen.«
    »Ja, sie sind berühmt«, sagte Stuart. »Und genau
deshalb werden sie niemals zwei maskierten Desperados unbekannter Herkunft folgen. Wir sind gute
Kämpfer und vielleicht inzwischen sogar örtliche
Helden, aber das sind die meisten Bastarde auch. Ihnen geht es nur um Ruhm und Geld, und wir können
ihnen weder das eine noch das andere bieten.«
    »Ihnen geht es um sich selbst«, überlegte Douglas
bedächtig. »Vor allem geht es ihnen darum, von wem
sie abstammen. Gib ihnen eine Chance, Helden und
Legendengestalten wie der berühmte Jakob Ohnesorg zu werden; gib ihnen die Chance, einem zum
Gesetzlosen erklärten König in den Kampf gegen
einen korrupten Imperator zu folgen ... genau das
Leben zu führen, von dem sie bislang nur träumten
...«
    »Douglas, das kannst du nicht machen!«, hielt ihm
Nina entgegen. »Glaub mir, Schatz, das ist eine echt
schlechte Idee.

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