Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende
kein rechtes Zutrauen
zu Finns Temperament.)
Und der Imperator hatte noch mehr Probleme. Er
suchte Elijah du Katt in dessen neuem Labor im Palast auf. (Finn hatte beschlossen, seine restlichen
Bundesgenossen, wo immer möglich, in seiner Nähe
zu behalten.) Heutzutage traf man nur noch einen du
Katt an. Die Elijahs hatten versucht, eine eigene
Machtbasis und einen neuen Klonuntergrund zu organisieren, und das konnte Finn nicht dulden, sodass
er mit einer Ausnahme alle Elijah du Katts erschoss.
Weder wusste er noch scherte es ihn, ob der verbliebene du Katt das Original war. Darauf kam es im
Grunde nicht an.
Angeblich suchte Finn du Katt auf, um die mit dem
Klonen von Esperhirngewebe verbundenen Probleme
zu diskutieren, aber wie immer hatte Finn dabei Hintergedanken. Die kürzlichen Aufstände hatten ihm
überdeutlich die mangelnde Personalstärke seiner
Truppen demonstriert, besonders jetzt, wo ihm die
Gedankensklaven nicht mehr zur Verfügung standen.
Er brauchte Soldaten - Bewaffnete, die taten, was man
ihnen befahl, und die keine Fragen stellten. Er hatte
nicht genug Zeit, um solche Soldaten zu finden, auszubilden und zu indoktrinieren. Also bestand die nahe
liegende Lösung in einer Klonarmee. Eine solche Armee herzustellen, das setzte eine riesige Proteinbasis
voraus, aber zum Glück bestand kein Mangel an herumliegenden Leichen, die nur darauf warteten, sinnvoll verwertet zu werden. Und diese neue Armee sollte so programmiert sein, dass sie weder Angst noch
eine Spur von Eigenständigkeit kannte. Sie würden
sich nicht abwenden und flüchten wie diese so genannten Fanatiker, die Finn in den Slum geschickt
hatte. Finns Blut kochte immer noch beim Gedanken
an seine Männer, die vor einem Haufen aus Ausgestoßenen und billigen Betrügern davongerannt waren.
Am liebsten hätte er die Raumflotte herbeigerufen,
damit sie die ganze Gegend aus dem Orbit sengte,
aber das konnte man nicht tun, ohne gleich ganz Parade der Endlosen zu vernichten. Allerdings überlegte
Finn sich das nach wie vor.
Finn erläuterte seine Pläne für die neue Klonarmee
recht umfangreich für den einzigen verbliebenen und
etwas niedergedrückten du Katt. Finn marschierte
zwischen den glänzenden, brandneuen Geräten hin
und her, und seine Ideen wurden von einem Augenblick zum nächsten extravaganter. Du Katt saß nur
da und schüttelte langsam den Kopf, bis Finn ihm
befahl, damit aufzuhören. Du Katt rang die Hände,
damit sie nicht zitterten.
»Die Anzahl Klone zu produzieren, die Ihr benötigt, und das in dem Zeitrahmen, den Ihr Vorschlag,
das stellt uns vor ... gewisse Schwierigkeiten, die mit
keinem Ausmaß an technischen oder finanziellen
Mitteln zu überwinden sind. Eure Majestät, das Endprodukt wird fast mit Sicherheit aus ... schadhaften
Produkten bestehen.«
»Werdet deutlicher«, verlangte Finn und fummelte
an einem in der Nähe stehenden empfindlichen und
teuren Gerät herum, nur um sich daran ergötzen zu
können, wie du Katt zusammenzuckte.
»Nun, Eure Majestät, das Endprodukt wird fast
mit Sicherheit physische Defekte aufweisen, darunter
auch ein gewisses Maß an Hirnschäden.«
»Klingt für mich nach einem guten Plan«, sagte
Finn. »Soldaten, die zu dumm sind, um sich aufzulehnen, und zu stumpfsinnig, um etwas anderes zu
tun, als ihre Befehle auszuführen. Damit kann ich
leben. Ich nehme für den Anfang zwei Millionen.
Und benutzt die Zellproben, die ich mitgebracht habe, als Basis für die genetische Struktur.«
»Wessen Zellen sind das?«, fragte du Katt.
»Meine natürlich«, antwortete Finn. »Ich habe beschlossen, dass ich Kinder haben möchte. Jede Menge Kinder!« Er lachte und gab dem zitternden du
Katt einen Klaps auf die Schulter. »Beglückwünscht
mich! Ich werde Vater!«
Sein nächster Besuch galt einem weiteren Labor, das
er aus Sicherheitsgründen in den Palast verlegt hatte.
Der Inhaber hatte gar nicht umziehen wollen, aber es
ist nun mal erstaunlich, wie überzeugend eine auf die
Leistengegend gerichtete Pistole sein kann. Und so
arbeitete jener berühmte Drogendealer, Alchemist
und Irre namens Dr. Glücklich jetzt exklusiv für
Finn, und er tat dies in einem brandneuen Labor,
ausgestattet mit allem, was man für Geld erhielt.
Sehr zum Kummer seiner übrigen Kunden. Man
musste feststellen, dass der heutige Dr. Glücklich
nicht mehr ganz der Mann von einst war, vor seiner
langen Reise nach Haden und in die Nähe des Labyrinths des Wahnsinns. Niemand konnte
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