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Microsoft Word - Pelzer, Dave - Der verlorene Sohn.doc

Microsoft Word - Pelzer, Dave - Der verlorene Sohn.doc

Titel: Microsoft Word - Pelzer, Dave - Der verlorene Sohn.doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jojox
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ihnen doch die Wahrheit gesagt?«, fragte ich, erleichtert, dass die ganze Sache nun wohl vorüber sei und ich wieder zu den Catanzes gehen könnte.
    Doch John ließ die Schultern hängen und starrte zu Boden. Noch bevor er ein Wort gesagt hatte, wusste ich, dass ich jetzt endgültig in der Patsche saß. »Mann, du hast es mir doch versprochen!«, jammerte ich.

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    »Also ... der Direktor hat mich aus der Klasse geholt«, sagte er mit leiser Stimme, weiterhin auf den Boden starrend. Dann hielt er einen Augenblick inne. Ich dachte, John wollte nun eine weitere Entschuldigung vortragen, warum er es nicht habe tun können. Doch John sah einfach auf, blickte mir in die Augen und lächelte. »Ich hab' ihm gesagt ... dass du es getan hast und dass das Ganze deine Idee war.«
    Meine Hände begannen zu zittern. »Du hast was?
    Was hast du getan?«
    John grinste. »Was ich getan habe? Ich hab'
    überhaupt nichts getan. Mann, du musst jetzt gehen.
    Du kannst hier nicht bleiben«, sagte er trocken.
    Ich war wie vom Blitz getroffen. »Wo soll ich denn jetzt hin? Was soll ich machen?«
    »Mann, das hättest du dir besser überlegen sollen, bevor du den Klassenraum angezündet hast.«
    Ich war total durcheinander. »Ich dachte, du wärest mein Freund«, plädierte ich, als sich John von mir abwandte.
    Ein Paar Augenblicke später schloss ich leise die Tür zu Johns Haus und machte mich auf den Weg zum Einkaufszentrum im Ort - in der Hoffnung, dort etwas zu essen stehlen zu können. Wann immer ich ein Auto kommen hörte, sprang ich in ein Gebüsch. »Das ist doch total verrückt«, schrie ich mich innerlich an. »So kann ich doch nicht weiterleben!« Ich machte kehrt und ging zu Lilians und Rudys Haus. Ich holte tief Luft, öffnete die Haustür und kroch die Treppe hinauf. Ich hörte, wie über mir laut der Fernseher lief. Als ich ins Wohnzimmer schlurfte, begrüßte mich Larry junior mit seinem hinterhältigen Lächeln. »Er ist ... da!«

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    Lilian ließ die Decke fallen, an der sie gerade häkelte.
    »Mein Gott, David, wo bist du gewesen? Wie geht es dir?«
    Noch ehe ich antworten konnte, hörte ich Rudy den Flur entlang stürmen. Der Fußboden vibrierte. »Wo ist er?«, bellte er.
    Ich schluckte mächtig, ehe ich mein vorbereitetes Sprüchlein aufsagte, dass alles ein simples Missverständnis sei. Dass ich in Wirklichkeit derjenige gewesen sei, der das Feuer erstickt, und nicht derjenige, der es gelegt hätte. Ich wusste, dass Rudy mich ein paar Minuten lang anschreien würde und dass er mir wahrscheinlich noch mal ein Woche Hausarrest verpassen würde, weil ich nicht heimgekommen war.
    Aber ich wusste, dass, wenn sie die wahren Abläufe erst einmal verstanden hätten, die Normalität schnell wieder Einzug halten würde. Ich lächelte Rudy an, der über mir wie ein Drachen schnaufte. »Du wirst es nicht glauben, aber ... «
    »Da hast du verdammt Recht, das werd' ich nicht!«, brüllte Rudy. »Ich glaube überhaupt nichts mehr. In den letzten beiden Tagen habe ich Anrufe von der Schule bekommen, von der Polizei, von der Bewährungshilfe des Jugendgerichts, von deinem Vater und von der Frau, die sich deine Mutter nennt. Seit er zum ersten Mal seinen Fuß in dieses Haus gesetzt hat ... «, sagte Rudy, zu Lilian gewandt, ehe er sich wieder auf mich konzentrierte. »Ich hab' dir gesagt, du sollst deine Nase aus unrechten Dingen raushalten, und jetzt gehst du hin und machst so was! Was zum Teufel hast du dir dabei gedacht? Ich kann's überhaupt nicht glauben! Stehlen ist dir wohl nicht mehr gut genug? Nein, du musst dich beweisen - steckt das dahinter? Du sagst, dass du dir verloren vorkommst und dass du nicht dazugehörst -

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    also, ich weiß jetzt, was du bist. Du bist ein Brandstifter!
    Das bist du! Warst du etwa auch
    derjenige, der hier in der ganzen Gegend die Grasfeuer gelegt hat ... ? «
    »Mein Gott, Rudy, beruhige dich«, unterbrach ihn Lilian. »Damals war er doch noch nicht mal hier bei uns.«
    »Also, ich hab' genug gesehen und genug gehört!
    Das reicht - er fliegt hier raus!«, schrie Rudy. Dann schüttelte er den Kopf und stieß einen tiefen Seufzer aus. Das war das Zeichen, dass er fertig war.
    Es folgte eine lange Stille. Über mir atmete Rudy schwer, während Lilian nicht von seiner Seite wich.
    Noch vor wenigen Augenblicken hatte ich das Gefühl gehabt, die Verwirrung mit wenigen Worten aufklären zu können, aber plötzlich wurde mir klar, dass mein ganzes bisheriges Verhalten Rudy zu dieser

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