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Microsoft Word - Pelzer, Dave - Der verlorene Sohn.doc

Microsoft Word - Pelzer, Dave - Der verlorene Sohn.doc

Titel: Microsoft Word - Pelzer, Dave - Der verlorene Sohn.doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jojox
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Been Flying Since the World's Been Square« (Die Fudpucker - Wir sind schon geflogen, als die Welt noch Ecken hatte) und eine Baseballkappe mit einem Abzeichen in der Mitte: geflügelten silbernen Federn.
    Seine Zigarette schien von der Oberlippe herunterzuhängen. Auch diesmal hatte er in der einen Hand eine Bierdose, in der anderen den Kinderwagen.
    Er hielt vor mir an und zwinkerte mir zu. »Zu den Fallschirmjägern wird's nicht reichen, aber mach dir keine Sorgen, Bohnenstange; jeder Hund hat seinen Tag.« Dann zog er mit seinem Kinderwagen weiter.
    Stets aufs Neue wiederholte ich mir seine Botschaft -
    immer bemüht, die Bedeutung von »Jeder Hund hat seinen Tag« zu ergründen. Pünktlich auf die Minute kam der Mann nach 30 Minuten zurück. In Erwartung weiterer weiser Worte sprang ich auf. »Wisse«, sagte der Mann mit einer Verbeugung, »in der Konfusion der Masse liegt immer auch Gewinn.«

    252

    »Hey, Mister ... «, rief ich, ohne nachzudenken.
    Blitzschnell drehte der Mann seinen Kopf herum.
    »Du beliebtest zu fragen?«
    Ich bekam den Mund nicht wieder zu und wusste nicht, wie ich reagieren sollte. Ich spürte, wie ich einen dicken Hals bekam. Er verneigte sich kurz. »Wenn du deine Hände zu waschen und deine Garderobe zu wechseln vermagst, kannst du mir in meiner ärmlichen Hütte Gesellschaft leisten. «
    Blitzschnell raste ich durch das Haus der Walshs, schrubbte mir Arme und Hände - eine Prozedur, nach der das Badezimmerwaschbecken recht chaotisch aussah - und wechselte das Hemd. Dann stürmte ich durch die Eingangstür des Nachbarhauses. Doch noch bevor ich meine Anwesenheit durch lautes Rufen kundtun konnte, boxte mich eine riesige Hand mitten auf den Brustkorb. Ich bekam keine Luft mehr und dachte, jetzt wäre mein Brustkorb eingedrückt. Der seltsame Mann sah zu mir herunter und lächelte: »Na, wollen wir's gleich noch mal versuchen?« Mit diesen Worten führte er mich vor die Haustür und schlug mir diese vor der Nase zu.
    Ich runzelte die Stirn. »Wie unhöflich!«, sagte ich laut.
    Einen Augenblick lang dachte ich, dass man mich hier wohl genauso demütigen wolle, wie es die Mutter des Mädchens getan hatte. Ich wollte gerade wieder gehen, als ich hinter der Tür eine gedämpfte Stimme vernahm:
    »Bitte anklopfen! «
    Ich rollte mit den Augen, als ich an die Haustür klopfte.
    Einen Augenblick später wurde die Tür aufgerissen, der Mann verbeugte sich tief und machte mit dem Arm eine einladende Bewegung. Jetzt durfte ich eintreten. Als er sich vorstellte, lächelte er: »Michael Marsh: Hüter des 253

    Glaubens, Ritter des Glücks und der Doc Savage von Duinsmoore Drive.«
    So begann also der erste meiner zahllosen Besuche in »Marsh Manor«. Einige Tage später traf ich auch Mr.
    Marshs Frau, Sandra, die im Vergleich zu ihrem seltsamen Ehemann eher ruhig und schüchtern wirkte.
    Ihre beiden Söhne William und Eric schloss ich sofort ins Herz. Als ich Eric, den Jüngsten, sah, wie er sabbernd durchs Haus krabbelte, musste ich an meinen Bruder Kevin denken, als der in diesem Alter war.
    Die Marshs behandelten mich wirklich wie einen normalen Menschen. Während es bei den Walshs immer mehr Streit gab, wurde das Haus der Marshs mein Hort der Geborgenheit. Immer wenn ich nicht dabei war, mit Paul und Dave das Chaos zu forcieren, verbrachte ich Stunden damit, in einer Ecke von Michaels berühmter
    »Halle des Wissens« zu sitzen und Bücher über Filme, Rennautos und Flugzeuge zu lesen. Schon seit ich Gefangener in Mutters Haus gewesen war, hatten mich Flugzeuge fasziniert.

    * Anmerkung des Übersetzers: Doc Savage ist der Held einer Serie von Abenteuerheftchen aus den dreißiger und vierziger Jahren des 20. Jahrhunderts, Doc Savage Magazine. Als starker Held im Kampf gegen das organisierte Verbrechen war Doc Savage ein Vorläufer der Superman Figur. Eine Neuauflage der Erzählungen machte ihn in den sechziger und siebziger Jahren erneut zum populären Helden.
    Oft, wenn ich auf meinen Händen am Fuße der Treppe in der kalten Garage sitzen musste, suchte ich Zuflucht bei meinen Superman-Fantasien. Immer schon wollte ich fliegen können.

    254

    Obwohl ich nie eines von Mr. Marshs Büchern mit zu den Walshs nehmen durfte, entführte ich manchmal doch heimlich eins, um dann die ganze Nacht aufzubleiben und über die wahren Abenteuer der Kampfpiloten im Zweiten Weltkrieg oder über die Entwicklung von Spezialflugzeugen wie der Lockheed SR-7I
    (»Blackbird«) zu lesen. Michaels Bibliothek

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