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Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Titel: Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
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ließen.
    »Vielleicht finden wir dann heraus, warum sie nach Midkemia gekommen sind«, rätselte Pug.
    Kulgan schien nachdenklich. »Es gibt nur wenig, was wir von diesen Tsurani wissen. Woher kommen sie? Wie gelangen sie von ihrer Welt in unsere? Und vor allem: Warum kommen sie? Warum marschieren sie in unseren Landen ein?«
    »Metall.«
    Kulgan und Pug schauten zu Meecham hinüber, der ihren Eintopf auf die Teller füllte. Er hatte immer ein Auge auf Fantus gerichtet. »Sie haben überhaupt kein Metall, und sie wollen unseres.« Als Kulgan und Pug ihn verständnislos ansahen, schüttelte er den Kopf. »Ich dachte, das wäre Euch inzwischen klargeworden, deshalb habe ich es nicht erwähnt.« Er stellte die Teller mit dem Eintopf beiseite und griff hinter sich. Unter seinem Bettzeug zog er einen leuchtendroten Pfeil hervor. »Erinnerungsstück«, erklärte er und hielt es ihnen zur Untersuchung hin. »Seht Euch den Kopf an. Der ist aus demselben Zeug, aus dem auch ihre Schwerter sind. Eine Art Holz, so hart wie Stahl. Ich habe mir eine Menge Sachen angesehen, die die Soldaten mitgebracht haben. Aber nicht ein einziges Ding von den Tsurani hat Metall an sich.«
    Kulgan schien verblüfft. »Natürlich! Das ist alles so einfach. Sie haben eine Möglichkeit gefunden, zwischen ihrer und unserer Welt hin- und herzuziehen.
    Sie haben Pfadfinder ausgeschickt und ein Land gefunden, das reich an Metallen ist, die sie nicht haben. Also schicken sie eine Armee. Das erklärt auch, warum sie sich in einem Hochtal sammeln, statt in den tiefergelegenen Wäldern. Von dort haben sie freien Zugang zu… den Zwergenminen!« Er sprang auf. »Ich benachrichtige die Herzöge besser sofort. Wir müssen Nachricht an die Zwerge senden, um sie zu warnen.«
    Pug saß nachdenklich da, als Kulgan durch den Zelteingang verschwand.
    Nach einem Augenblick fragte er: »Meecham, warum haben sie nicht versucht zu verhandeln?«
    Meecham schüttelte den Kopf. »Die Tsurani? Nach allem, was wir gesehen haben, Bursche, möchte ich wetten, daß ihnen dieser Gedanke nie auch nur gekommen ist. Scheint ein kampflustiges Völkchen zu sein. Diese Bastarde kämpfen wie die Dämonen. Wenn sie Kavallerie besäßen, hätten sie uns längst alle hier bis nach LaMut zurückgetrieben. Anschließend hätten sie dann wahrscheinlich die Stadt um sich her niedergebrannt. Aber wenn wir sie ermüden können und einfach stur bleiben, dann können wir die ganze Angelegenheit vielleicht nach einiger Zeit regeln. Schau dir nur an, was mit Kesh geschehen ist. Es hat das halbe Bosania ans Königreich verloren, weil die Konföderierten das Kaiserreich einfach ermüdet haben.«
    Nach einer Weile gab Pug die Hoffnung auf, daß Kulgan bald zurückkehren würde. Er aß allein und legte sich dann wieder zu Bett. Meecham gab es auf, das Mahl des Magiers vor dem Drachen zu retten, und begab sich ebenfalls zu seiner Schlafstelle.
    Im Dunkeln starrte Pug an das Zeltdach hinauf, lauschte auf den Regen und das freudige Schmatzen des Drachen. Schon bald schlief er ein und träumte von einem dunklen Tunnel und einem flackernden Licht, das darin verschwand.
    Die Bäume waren dick, die Luft von dichtem Nebel erfüllt, als die Kolonne sich langsam durch den Wald bewegte. Vorreiter kamen und gingen alle paar Minuten. Sie suchten nach Anzeichen dafür, daß die Tsurani einen Hinterhalt planten. Die Sonne war in den Bäumen oberhalb verloren, und die ganze Szene lag in gespenstischem Grau. Es war schwer, mehr als nur ein paar Meter weit zu schauen.
    An der Spitze der Gruppe ritt ein junger Hauptmann aus der Armee von LaMut, Vandros, der Sohn des alten Grafen von LaMut. Er war einer der fähigsten jungen Offiziere in Brucals Armee.
    Sie ritten paarweise. Pug befand sich neben einem Soldaten und hinter Kulgan und Meecham. Der Befehl zum Halt wurde gegeben, und Pug zügelte sein Pferd und stieg ab. Er trug ein gut geöltes Kettenhemd, darüber den Heroldsrock der Streitkräfte aus LaMut, mit dem grauen Wolfskopf auf einem blauen Kreis in der Mitte. Dicke Wollhosen waren in hohe Stiefel gestopft. Er hielt einen Schild an seinem linken Arm, sein Schwert hing an seinem Gürtel.
    Er fühlte sich ganz als großer Soldat. Das einzig Unschöne war sein Helm, der ein bißchen zu groß war und ihm ein leicht komisches Aussehen verlieh.
    Hauptmann Vandros kam zu Kulgan und stieg ab. »Die Pfadfinder haben ein Lager entdeckt. Es liegt ungefähr eine halbe Meile voraus. Sie glauben, daß die Wachen sie nicht

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