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Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Titel: Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
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Stimme verlor jetzt die irrsinnige Schärfe.
    »O Gott, diese Schmerzen! Ich habe das Gefühl, mein Kopf muß bersten.« Er schloß kurz die Augen. »Borric, überlasse Crydee deinen Söhnen und reite unter dem Banner der Armeen des Westens gen Yabon. Brucal wird hart bedrängt, denn der größte Teil der fremden Armee richtet seine Angriffe auf LaMut und Zun. Wenn du dort bist, fordere an, was immer du benötigst. Diese Eindringlinge müssen aus unseren Landen vertrieben werden.«
    Das Gesicht des Königs war bleich geworden. Schweiß glänzte auf seiner Stirn. »Es ist eine armselige Stunde zum Aufbruch, aber ich habe im Hafen Weisung erteilt, ein Schiff vorzubereiten. Ihr müßt unverzüglich aufbrechen. Geht jetzt.«
    Der Herzog verbeugte sich und wandte sich um. Caldric sagte: »Ich werde Seine Majestät zu seinen Gemächern geleiten. Ich werde euch zum Hafen begleiten, sobald ihr fertig seid.«
    Der alte Kanzler half dem König vom Thron, und die Gesellschaft des Herzogs verließ den Saal. Sie eilten in ihre Gemächer zurück, wo Lakaien bereits damit beschäftigt waren, ihre Habe zusammenzupacken. Pug stand aufgeregt herum. Endlich sollte er heimkehren,
    Sie standen am Kai und verabschiedeten sich von Caldric. Pug und Meecham warteten. Der große Freisasse sagte: »Nun, Knabe, es wird noch einige Zeit vergehen, ehe wir die Heimat wiedersehen, jetzt, wo wir uns im Krieg befinden.«
    Pug blickte in das narbige Gesicht des Mannes empor, der ihn vor so langer Zeit im Sturm gefunden hatte. »Aber wieso? Fahren wir denn nicht heim?«
    Meecham schüttelte den Kopf. »Der Prinz wird von Krondor aus ein Schiff nehmen, das ihn zu seinem Bruder bringt. Aber der Herzog schifft sich nach Ylith ein und reist von dort aus zu Brucals Lager, das sich irgendwo in der Nähe von LaMut befindet. Wohin Lord Borric geht, dahin geht auch Kulgan. Und wohin mein Meister zieht, dahin ziehe auch ich. Und wie ist es mit dir?«
    Pug spürte einen Druck im Magen. Was der Freisasse da sagte, war richtig. Er gehörte zu Kulgan, nicht zum Volk von Crydee. Obwohl er wußte, wenn er darum bitten würde, würde man ihm erlauben, mit dem Prinzen zu ziehen.
    Wieder resignierte er vor einem anderen Anzeichen, das besagte, daß seine Kindheit zu Ende war. »Wohin Kulgan geht, dahin gehe auch ich.«
    Meecham schlug ihm auf die Schulter. »Nun, wenigstens kann ich dir zeigen, wie man das verdammte Schwert benutzt, das du schwingst wie ein Fischweib ihren Besen.«
    Pug, dem bei dieser Aussicht nicht sehr fröhlich zumute war, lächelte schwach. Bald darauf gingen sie an Bord und machten sich auf den Weg nach Salador, der ersten Station auf ihrer langen Reise in den Westen.

Einmarsch

    Die Frühlingsregen in jenem Jahr waren heftig.
    Durch den ständigen Schlamm wurde der Krieg behindert. Es würde noch fast einen ganzen Monat kalt und feucht bleiben, ehe endlich der kurze, heiße Sommer anbrechen würde.
    Herzog Brucal aus Yabon und Lord Borric betrachteten einen Tisch, der von Karten überladen war. Der Regen klopfte aufs Zeltdach. Sie befanden sich im Mittelteil des Pavillons des Kommandeurs. Auf jeder Seite des Zeltes gab es zwei weitere, in denen sich die Schlafgemächer der beiden Adligen befanden.
    Das Zelt war von Rauch erfüllt, der aus den Laternen und aus Kulgans Pfeife aufstieg. Der Magier hatte sich als fähiger Ratgeber für die beiden Adligen erwiesen, und seine magische Hilfe war sehr nützlich. Er konnte Änderungen im Wetter vorhersagen, und sein hellseherisches Auge entdeckte manchmal, aber nicht oft, auch Bewegungen der Tsurani-Truppen. Im Laufe der Jahre war er durch sein vieles Lesen außerdem ein Kenner der Taktik und Strategie geworden.
    Brucal deutete auf die neueste Karte auf dem Tisch. »Sie haben diesen Punkt hier eingenommen, und einen weiteren dort. Sie halten diese Stelle« - er wies auf einen weiteren Punkt auf der Karte - »trotz unserer Bemühungen, sie von dort zu vertreiben. Außerdem scheinen sie sich in einer Linie von hier nach dort fortzubewegen.« Sein Finger fuhr an einer Linie auf der östlichen Seite der Grauen Türme entlang. »Da muß es ein Muster geben, aber ich will verdammt sein, wenn ich es erkenne.« Der alte Herzog wirkte müde. Die Kämpfe hielten jetzt seit über zwei Monaten an, und auf keiner Seite zeichnete sich ein Vorteil ab.
    Borric musterte die Karte. Rote Flecken kennzeichneten die bekannten Festen der Tsurani. Dabei handelte es sich um von Hand gegrabene Brustwehre, die von einem Minimum

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