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Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Titel: Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
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fort: »Über die Bergkuppe gibt es einen Weg. Eigentlich ist es nur ein Pfad, der zwischen zwei kleineren Hügeln hindurchführt. Es ist kaum mehr als ein Trampelpfad, aber wenn wir die Pferde die ganze Nacht über führen, könnten wir bei Sonnenaufgang im Tal sein. Auf dieser Seite ist der Weg schwer zu finden, wenn man nicht weiß, wo man ihn suchen muß.
    Von der Talseite aus sieht man ihn praktisch gar nicht. Ich möchte wetten, die Tsuranis wissen nichts von ihm.«
    Fragend schaute der Leutnant Kulgan an. Dieser blickte zu Meecham auf. »Es könnte einen Versuch wert sein. Wir können unsere Spur für Vandros markieren. Wenn wir langsam ziehen, holt er uns vielleicht ein, ehe wir das Tal erreichen.«
    »In Ordnung«, sagte der Leutnant. »Unser größter Vorteil ist unsere Mobilität.
    Also laßt uns weiterziehen. Meecham, wo werden wir herauskommen?«
    Der große Mann beugte sich über die Schulter des Leutnants, um ihm eine Stelle nahe dem südlichen Talende auf der Karte zu zeigen. »Hier. Wenn wir uns dann erst nach Westen halten und schließlich nach Norden abbiegen, sollten wir die Fremden umgehen können, ehe sie imstande sind, uns aufzuhalten.«
    »Einverstanden?« fragte der Leutnant. Als niemand widersprach, gab er den Männern den Befehl, ihre Pferde zu führen. Meecham ging voraus.
    Sie erreichten den Eingang zum Paß eine Stunde vor Sonnenuntergang. Pug fand, daß Meecham ihn zu Recht als Trampelpfad bezeichnet hatte. Der Leutnant stellte Wachen auf und befahl, die Pferde abzusatteln. Mit Gras rieb Pug sein Reittier trocken, ehe er es anpflockte. Die dreißig Soldaten waren damit beschäftigt, ihre Pferde und Rüstungen zu versorgen. Pug fühlte die Spannung in der Luft. Die Soldaten sehnten sich nach einem Kampf, jetzt, nachdem sie das Lager der Tsuranis umgangen hatten.
    Meecham zeigte Pug, wie er Schild und Schwert mit Lumpen aus der Satteldecke seines Pferdes dämpfen konnte. »Nichts klingt besser durch die Hügel als das Geräusch von Metall an Metall, Junge, abgesehen von dem Klappern von Pferdehufen auf Fels vielleicht.« Pug sah zu, wie er Lederstrümpfe über die Pferdehufe streifte. Sie waren extra für diesen Zweck angefertigt und in den Satteltaschen mitgeführt worden. Als die Sonne langsam unterging, ruhte Pug sich aus. Während der kurzen Dämmerung wartete er, bis er den Befehl hörte, wieder zu satteln. Als er damit fertig war, stellten die Soldaten ihre Tiere bereits hintereinander auf.
    Meecham und der Leutnant schritten an der ganzen Reihe entlang und wiederholten ihre Anweisungen. Sie wollten einer hinter dem anderen gehen, mit Meecham an der Spitze, gefolgt von dem Leutnant und so weiter, bis hinunter zum kleinsten Soldaten. Jeder Mann sollte die Steigbügel des Pferdes vor sich halten und sein eigenes Tier führen. Als alle ihre Plätze eingenommen hatten, setzte sich Meecham in Bewegung.
    Der Pfad stieg steil an, und die Pferde hatten Mühe, ihn zu erklimmen. In der Dunkelheit bewegten sie sich langsam vorwärts und achteten sorgfältig darauf, nicht vom Weg abzukommen. Von Zeit zu Zeit ließ Meecham die Reihe halten und erkundete den Weg vor ihnen. Nach mehreren solcher Pausen führte der Pfad über einen steilen, schmalen Paß und dann abwärts. Eine Stunde später wurde er breiter, und sie hielten, um zu rasten. Zwei Soldaten wurden mit Meecham vorgeschickt, um den Weg zu erkunden, während die anderen sich zu Boden fallen ließen, um ihre verkrampften Beine zu entspannen. Pug erkannte, daß die Müdigkeit ebenso von der Anspannung herrührte, die durch ihren schweigenden Aufstieg erzeugt wurde, wie durch den Aufstieg selbst.
    Aber diese Erkenntnis half seinen Beinen auch nicht.
    Nach einer viel zu kurzen Pause zogen sie auch schon weiter. Pug stolperte vorwärts. Sein Geist war vor Müdigkeit wie betäubt. Die Welt bestand für ihn nur noch aus einer endlosen Reihe von Fuß hoch, Fuß runter. Mehrmals schleifte das Pferd vor ihm ihn praktisch mit, weil er sich am Steigbügel festhielt.
    Plötzlich wurde sich Pug bewußt, daß die Reihe gehalten hatte. Sie standen in einem schmalen Spalt zwischen zwei kleinen Hügeln und blickten ins Tal hinab. Von hier aus würden sie nur wenige Minuten benötigen, um den Hang hinunterzureiten.
    Kulgan trat zu dem Jungen, der neben seinem Pferd hockte. Dem kräftigen Magier schien der Anstieg wenig ausgemacht zu haben. Pug staunte über die Muskeln, die unter den Fettschichten verborgen liegen mußten. »Wie fühlst du dich,

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