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Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Titel: Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
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Nähe. Es waren die ersten Tsurani ohne Rüstung, die Pug je gesehen hatte. Diese Männer trugen lange, schwarze Roben und waren vollkommen unbewaffnet. Ein schimmernder, grauer Nebel wie der, den er in Kulgans Raum gesehen hatte, erfüllte die Luft zwischen den Pfosten und versperrte die Sicht auf das Gebiet direkt dahinter. Von zwei grauen, geduckten, sechsbeinigen Biestern wurde ein Waggon aus dem Dunst herausgezogen. Sie wurden von zwei Soldaten in roter Rüstung angetrieben.
    Weitere Wagen standen hinter den Maschinen, und ein paar von diesen merkwürdigen Biestern konnte man dahinter grasen sehen.
    Immer mehr Reiter brachen jetzt auf die Lichtung heraus. Pug trieb sein Pferd vorwärts, fort von der seltsamen Maschinerie. Die sechsbeinigen Biester hoben die Köpfe und flohen vor den sich nähernden Pferden. Sie schienen sich mit dem geringstmöglichen Kraftaufwand zu bewegen, gerade genug, um sich aus dem Weg der Reiter zu bringen.
    Einer der schwarzgewandeten Männer lief auf die Reiter zu. Er blieb stehen und trat zur Seite, als sie vorbeirasten. Pug erhaschte einen Blick auf sein Gesicht. Es war glattrasiert, seine Lippen bewegten sich, und seine Augen waren starr auf etwas hinter dem Jungen gerichtet. Pug hörte einen Aufschrei.
    Als er sich umschaute, erblickte er einen Reiter am Boden. Sein Pferd stand wie eine Statue angewurzelt da. Mehrere Soldaten eilten herbei, um den Mann zu überwältigen, als sich der Junge abwandte. Als er erst einmal an der fremdartigen Einrichtung vorüber war, konnte er eine Reihe großer, leuchtendbunter Zelte zu seiner Linken erkennen. Der Weg vor ihm war frei.
    Pug sah Kulgan und zügelte sein Pferd, um näher zu dem Magier zu gelangen.
    In einiger Entfernung zu seiner Rechten konnte Pug andere Reiter erkennen.
    Als sie davoneilten, rief Kulgan dem Jungen etwas zu, was dieser aber nicht verstehen konnte. Der Magier deutete auf die Seite seines Gesichtes, dann auf Pug, der nun begriff, daß der Zauberer wissen wollte, ob mit ihm alles in Ordnung sei. Pug schwenkte sein Schwert und lächelte, und der Magier machte es ebenso.
    Plötzlich erfüllte, ungefähr hundert Meter weiter vorn, ein lauter Knall die Luft. Ein schwarzgewandeter Mann erschien wie aus dem Nichts. Kulgans Pferd hielt direkt auf ihn zu, aber der Mann hielt ein merkwürdiges Ding in der Hand, mit dem er auf den Magier zeigte.
    Die Luft sang vor Energie. Kulgans Pferd schrie auf und stürzte, wie von einer Axt getroffen. Der fette Magier wurde über den Pferdekopf geschleudert.
    Mit überraschender Gelenkigkeit rollte er über die Schulter auf die Füße ab und warf dabei den Schwarzgewandeten um.
    Entgegen ihrem Befehl hielt Pug an, lenkte sein Pferd herum und ritt zurück.
    Er fand den Magier rittlings auf der Brust des kleinen Mannes sitzen. Jeder umspannte mit seiner rechten Hand das linke Handgelenk des anderen. Pug bemerkte, daß sie Auge in Auge saßen, in einem Wettstreit ihrer Willen.
    Kulgan hatte Pug schon früher diese seltsame geistige Macht erklärt. Es war eine Möglichkeit, mit der ein Magier den Willen eines anderen seinem eigenen beugen konnte. Es verlangte äußerste Konzentration und war sehr gefährlich.
    Pug sprang vom Pferd und eilte zu der Stelle, wo die beiden Männer miteinander rangen. Mit der flachen Seite seines Schwertes versetzte er dem schwarzgekleideten Mann einen Hieb gegen die Schläfe. Er verlor das Bewußtsein.
    Kulgan taumelte auf die Füße. »Danke, Pug. Ich glaube nicht, daß ich ihn hätte besiegen können. Noch nie ist mir so große geistige Kraft begegnet.«
    Kulgan schaute zu seinem Pferd hinüber, das zitternd am Boden lag. »Es ist sinnlos.« Er wandte sich an Pug. »Hör gut zu, denn du wirst Lord Borric die Kunde überbringen müssen. Der Geschwindigkeit nach zu urteilen, mit der dieser Wagen aus der Spalte schoß, schätze ich, daß sie ein paar hundert Männer pro Tag einschleusen können, vielleicht auch sehr viel mehr. Sag dem Herzog, es wäre Selbstmord zu versuchen, die Maschine einzunehmen. Ihre Magier sind zu mächtig. Ich glaube nicht, daß wir die Maschine zerstören können, mit der sie den Spalt offen halten. Wenn ich Zeit hätte, sie zu studieren… Er muß Verstärkung aus Krondor anfordern, vielleicht auch aus dem Osten.«
    Pug packte Kulgan am Arm. »Ich kann mir das nicht alles merken. Wir werden hintereinander reiten.«
    Kulgan wollte protestieren. Er war aber zu schwach, um dem Jungen Widerstand zu leisten, als dieser ihn zu seinem Pferd

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