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Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Titel: Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
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abgeworfen, als die Klinge das rechte Bein unter dem Tier fortschnitt. Pug verlor den Kampf aus den Augen, als er schnell vorbeiritt.
    Ein Pfeil zischte über Pugs Schulter hinweg. Er summte wie eine wütende Biene. Pug duckte sich über den Hals seines Pferdes. Er versuchte, den Bogenschützen hinter sich ein so kleines Ziel wie möglich zu bieten. Vor ihm fiel ein Soldat rücklings aus dem Sattel. Ein roter Pfeil stak in seinem Nacken.

    Bald waren sie außer Schußweite und ritten auf eine Brustwehr zu, hinter der Hunderte von leuchtendbunten Gestalten hin und her eilten. Der Leutnant machte den Reitern ein Zeichen, an der Wehr vorbei in Richtung Westen zu galoppieren.
    Kaum war es augenscheinlich, daß sie an der Brustwehr vorbeireiten und nicht angreifen würden, da stolperten auch schon die ersten Tsurani-Bogenschützen über den Wall und eilten herbei, um die Reiter aufzuhalten.
    Sobald sie in Schußweite kamen, erfüllte sich die Luft mit roten und blauen Pfeilen. Pug hörte ein Pferd schreien, aber er konnte weder das arme Tier noch seinen Reiter erblicken.
    Schnell ritten sie an den Bogenschützen vorüber und kamen wieder zu einer Baumgruppe. Einen Moment verhielt der Leutnant sein Pferd und rief: »Von hier aus reitet geradewegs weiter gen Norden. Unsere Streitkräfte sollten inzwischen dort eingetroffen sein. Wenn wir hinter diesen Wald gelangen können, müßte alles in Ordnung sein.« Der Wald, auf den der Leutnant sich bezog, war ihnen von Meecham als zwei Meilen breit beschrieben worden.
    Von dort aus waren es noch drei Meilen über offenen Grund, bis sie den Paß des Nordens zwischen den Hügeln erreichen würden.
    Sie verlangsamten zum Schritt und versuchten, ihre Pferde soweit wie möglich zu schonen. Sie konnten die winzigen Gestalten der Tsurani von hinten kommen sehen, aber sie würden sie niemals einholen, wenn die Pferde wieder rannten. Vor sich konnte Pug die Bäume des Forstes ausmachen. Von Minute zu Minute türmten sie sich höher auf. Er konnte die Augen spüren, die dort sein mußten, wartend, sie beobachtend.
    »Sobald wir im Bereich der Bogenschützen sind, reitet vorwärts, so schnell ihr könnt«, rief der Leutnant. Pug sah, wie die Soldaten ihre Schwerter und Bogen bereit machten. Er selbst zog ebenfalls sein Schwert. Er fühlte sich nicht wohl mit der Waffe in der Hand, als er auf die Bäume zutrabte.
    Plötzlich war die Luft von schwirrenden Pfeilen erfüllt. Pug fühlte, wie einer an seinem Helm abprallte. Dennoch war er kräftig genug, um seinen Kopf zurückzureißen und ihm Tränen in die Augen zu treiben. Blindlings trieb er sein Pferd vorwärts und versuchte durch Zwinkern, die Augen von den Tränen zu befreien. Er hielt seinen Schild in der linken Hand und ein Schwert in der rechten. Als er die Tränen endlich fortgezwinkert hatte, war er schon wieder im Wald. Sein Kriegspferd reagierte auf den Druck seiner Knie, als er es tiefer in den Wald hineintrieb.
    Ein gelbgewandeter Soldat brach hinter einem Baum hervor und holte nach dem Knaben aus. Er fing den Schwertschlag mit seinem Schild ab. Ein betäubender Schmerz durchfuhr seinen linken Arm. Er schlug nach dem Soldaten, der zurücksprang.
    Der Schlag verfehlte sein Ziel. Pug trieb sein Pferd vorwärts, ehe der Soldat wieder zuschlagen konnte. Um ihn her hallte der Forst von Kampfeslärm wider. Er konnte die anderen Reiter zwischen den Bäumen kaum ausmachen.
    Mehrmals ritt er Tsurani-Soldaten über den Haufen, als sie versuchten, ihm den Weg zu versperren. Einmal probierte einer, die Zügel des Pferdes zu packen, aber Pug schleuderte ihn mit einem Hieb auf den topfähnlichen Helm zu Boden. Es kam ihm so vor, als spielten sie alle ein irrsinniges Versteckspiel mit einem Fußvolk, mit Männern, die hinter jedem zweiten Baum hervorsprangen.
    Ein scharfer Schmerz durchfuhr Pug an der rechten Wange. Er tastete mit dem Rücken seiner Schwerthand danach und fühlte etwas Feuchtes. Als er die Hand zurückzog, konnte er Blut auf seinen Knöcheln sehen. Er war überrascht, denn er hatte den Pfeil nicht einmal gehört, der ihn getroffen hatte.
    Noch zweimal ritt er Soldaten nieder. Dann brach er plötzlich aus dem Wald hervor. Ein Kaleidoskop von Bildern empfing ihn. Er verhielt sein Pferd einen Augenblick lang und ließ die Szene auf sich wirken. In der Ferne erhob sich eine langgestreckte Vorrichtung, die ein paar hundert Meter lang war und mit sechs Meter hohen Pfosten an jedem Ende versehen war. Männer standen in Gruppen in der

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