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Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Titel: Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
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hinüberzog. Ohne auf seine Einwände zu achten, hievte er seinen Meister in den Sattel. Pug zögerte einen Augenblick, als er sah, wie müde sein Tier war. Dann kam er zu einem Entschluß. »Mit uns beiden würde das Tier es nie schaffen, Kulgan«, rief er und hieb dem Pferd auf die Flanke. »Ich finde schon ein anderes.«
    Pug suchte die Gegend ab, als das Pferd mit Kulgan auf dem Rücken davonstürmte. Ein reiterloses Pferd wanderte umher, keine sechs Meter von ihm entfernt. Aber als er sich näherte, bäumte sich das Tier auf. Fluchend wandte sich Pug um und sah sich dem schwarzgekleideten Tsurani gegenüber, der gerade wieder auf die Füße kam. Der Mann schien verwirrt und geschwächt, und Pug griff ihn an. Nur ein Gedanke hielt ihn gefangen: Er wollte einen Gefangenen machen. Dieser Tsurani war seinem Aussehen nach außerdem sogar noch ein Magier. Pug überraschte ihn und schlug ihn nieder.
    Der Mann taumelte verängstigt rückwärts, als Pug drohend sein Schwert erhob, und streckte die Hand aus. Pug glaubte dies sei eine Geste der Unterwerfung. Er zögerte. Plötzlich durchfuhr ihn ein scharfer Schmerz. Er mußte sich anstrengen, sich auf den Füßen zu halten. Er taumelte umher. Durch einen Nebel von Schmerzen sah er eine vertraute Gestalt auf sich zureiten, die seinen Namen rief.
    Pug schüttelte den Kopf. Plötzlich verging der Schmerz. Meecham raste auf ihn zu. Pug wußte, der Freisasse würde den Tsurani ins Lager des Herzogs bringen können, wenn Pug ihn an der Flucht hindern könnte. So wirbelte er herum, hatte allen Schmerz vergessen und stürzte sich auf den Tsurani. Ein entsetzter Ausdruck flog über dessen Gesicht, als er sah, wie sich der Junge ihm erneut näherte. Pug hörte Meecham seinen Namen rufen. Er wandte aber keinen Blick von dem Tsurani.
    Mehrere Tsurani-Soldaten rannten über die Wiese und wollten ihrem gefallenen Magier helfen. Aber Pug stand nur wenige Schritte entfernt, und Meecham würde sie auch gleich erreichen.
    Der Magier sprang auf die Füße und griff in seine Robe. Er zog ein kleines Gerät hervor und setzte es in Betrieb. Ein lautes Summen ertönte aus dem Gegenstand. Pug stürzte sich auf den Mann, entschlossen, ihm das Gerät aus der Hand zu schlagen, was immer es sein mochte. Der Gegenstand summte lauter. Pug konnte Meecham wieder seinen Namen rufen hören, als er den Magier traf. Seine Schulter bohrte sich in den Magen des Mannes.
    Dann explodierte plötzlich die Welt in weißen und blauen Lichtern und Pug fühlte, wie er durch einen bunten Regenbogen in einen endlosen schwarzen Schacht stürzte.

Konflikte

    Der Regen ließ nicht nach.
    In der Nähe des Höhleneingangs drängte sich eine Gruppe von Zwergen um ein kleines Feuer. Die Finsternis dieses Tages spiegelte sich in ihren Gesichtern wider. Dolgan paffte an seiner Pfeife. Die anderen waren mit ihren Rüstungen beschäftigt, flickten Schnitte und Risse im Leder, reinigten und ölten Metall.
    Ein kleiner Topf mit Suppe köchelte über dem Feuer.
    Tomas saß im hinteren Teil der Höhle, sein Schwert über den Knien. Er schaute an den anderen vorbei, ohne etwas zu sehen und hielt die Augen auf einen Punkt in weiter Ferne gerichtet.
    Siebenmal waren die Zwerge aus den Grauen Türmen gegen die Eindringlinge in den Kampf gezogen, und siebenmal hatten sie ihnen schwere Verluste beigebracht. Aber immer war es ihnen klar gewesen, daß die Zahlen der Tsuranis nicht verringert worden waren. Viele Zwerge fehlten jetzt. Der Feind hatte teuer für ihr Leben zahlen müssen, aber noch schwerer traf es die Familien in den Grauen Türmen. Die langlebigen Zwerge hatten weniger Kinder als die Menschen, und sie waren im Alter weiter auseinander. Jeder Verlust dezimierte die Zwergenrasse mehr, als es sich Menschenwesen vorstellen konnten.
    Immer, wenn sich die Zwerge versammelt und durch die Minen das Tal angegriffen hatten, war Tomas bei ihnen gewesen. Sein goldener Helm gab den Zwergen das Signal. Sein kostbares Schwert erhob sich in hohem Bogen über ihre Köpfe, ehe es auf den Feind herabsauste und seinen Tribut forderte. Im Kampf verwandelte sich der Burgjunge zu einer Gestalt der Macht, zu einem Helden, dessen Anwesenheit auf dem Schlachtfeld den Tsuranis Ehrfurcht und Angst einflößte. Hätte er jetzt noch Zweifel an der magischen Kraft seiner Waffe und Rüstung gehabt, sie wären beim ersten Kampf zerstört worden.
    Dreißig Kampfzwerge aus Caldara hatten sich versammelt und waren durch die Minen zu einem Eingang im südlichen

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