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Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Titel: Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
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ich einen Vorschlag machen?«
    Arutha nickte. Martin deutete auf Fannon. »Sollte Fannon irgend etwas zustoßen, ernennt schnell einen neuen Schwertmeister. Wartet nicht auf die Einwilligung durch Euren Vater. Denn solltet Ihr warten, wird Algon das Kommando übernehmen, und er ist ein Narr.«
    Arutha erstarrte über die Vermessenheit des Jagdmeisters, während Roland versuchte, ihn mit einem Blick zum Schweigen zu bringen. Kalt erklärte der Prinz: »Ich hielt dich für einen Freund des Pferdemeisters.«
    Martin lächelte. Aus seinen Augen sprach ein merkwürdiger Humor. »Ja, das bin ich auch, so wie alle im Schloß. Aber jeder, den Ihr fragt, wird Euch dasselbe sagen: Nehmt ihm seine Pferde fön, und Algon ist ein schlechter Denker.«

    Angestachelt von Martins Gehabe fuhr Arutha auf: »Und wer soll seinen Platz einnehmen? Der Jagdmeister?«
    Martin lachte. Er war sichtlich belustigt über diesen Gedanken, so daß Arutha ihm schon weniger böse war.
    »Ich? Der Himmel möge das verhüten, Hoheit. Ich bin ein einfacher Jäger, nicht mehr. Nein, sollte es nötig werden, so ernennt Gardan. Er ist bei weitem der fähigste Soldat in Crydee.«
    Arutha wußte, daß Martin recht hatte, meinte aber dennoch ungeduldig: »Genug. Fannon ist gesund, und ich hoffe, daß er es auch bleiben wird.«
    Martin nickte. »Mögen die Götter ihn beschützen… wie auch uns alle. Bitte verzeiht, es war eine vorübergehende Sorge. Mit Eurer Erlaubnis, Hoheit, möchte ich mich jetzt zurückziehen. Ich hatte eine ganze Woche lang kein warmes Mahl.«
    Arutha bedeutete ihm, er könnte gehen, und Martin lief auf die Küche zu.
    Roland sagte: »In einem Punkt irrt er sich, Arutha.«
    Mit vor der Brust verschränkten Armen blickte Arutha Langbogen nach.
    »Und der wäre, Roland?«
    »Dieser Mann ist weit mehr als der einfache Jäger, der er zu sein vorgibt.«
    Arutha schwieg eine Weile. »Das ist er. Irgend etwas an Martin Langbogen hat immer ein ungutes Gefühl in mir erweckt, obwohl ich nie einen Fehler an ihm entdecken konnte.«
    Roland lachte. »Was findest du jetzt so komisch, Roland?«
    Roland zuckte die Schultern. »Nur, daß viele finden, er und Ihr wäret euch sehr ähnlich.«
    Arutha dankte Roland mit einem düsteren Blick. Dieser schüttelte den Kopf.
    »Es ist wahr, Arutha. Ihr habt beide ein wenig Schärfe in Eurem Humor, und keiner von Euch läßt sich gern zum Narren halten.« Rolands Ton wurde ernst.
    »Aber das ist kein Wunder, denke ich. Du bist deinem Vater sehr ähnlich, und da Martin keine Familie hat, richtet er sich nach dem Herzog.«
    Arutha wurde nachdenklich. »Vielleicht hast du recht. Aber mir macht etwas anderes an dem Mann Sorgen.« Er ließ den Gedanken unvollendet und wandte sich der Burg zu. Roland ging neben dem Prinzen her und fragte sich, ob er selbst vielleicht zu weit gegangen war.
    Es donnerte durch die Nacht. Zackige Blitze zischten durch die Dunkelheit, und dicke Wolken rollten von Westen herbei. Roland stand auf dem südlichen Turm und beobachtete das Schauspiel. Seit dem Abendessen war seine Laune ebenso düster wie der westliche Himmel. Der Tag war nicht gut gewesen.
    Zuerst hatte er sich wegen seiner Unterhaltung mit Arutha Sorgen gemacht.
    Dann hatte Carline ihn am Tisch mit Schweigen begrüßt. Sie begegnete ihm seit ihrem Treffen auf dem Turm vor zwei Wochen immer auf diese Weise.
    Carline wirkte noch bedrückter als gewöhnlich, aber Roland fühlte nichts als Wut auf sich selbst, sobald er einen Blick in ihre Richtung warf. Noch immer konnte er den Schmerz in den Augen der Prinzessin sehen. »Was für ein Narr ich doch bin«, sagte er laut.
    »Kein Narr, Roland.«
    Carline stand wenige Schritte entfernt von ihm und schaute dem heranziehenden Sturm entgegen. Sie hatte ein Tuch um die Schultern gelegt, obwohl die Luft nicht kühl war. Der Donner hatte ihre Schritte übertönt. Jetzt sagte Roland: »Es ist keine schöne Nacht, um auf dem Turm zu stehen, Mylady.«
    Sie trat neben ihn. »Wird es regnen?« fragte sie. »Diese heißen Nächte bringen immer Donner und Blitz, aber gewöhnlich wenig Regen.«
    »Es wird regnen. Wo sind deine Damen?«
    Sie wies auf die Turmtür. »Auf der Treppe. Sie haben Angst vor dem Blitz, und außerdem wollte ich allein mit dir sprechen.«
    Roland sagte nichts, und auch Carline schwieg für eine Weile. »Als ich noch jung war«, sagte sie schließlich, »hat Vater immer gesagt, in Nächten wie dieser vergnügen sich die Götter im Himmel.«
    Roland schaute in ihr

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