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Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Titel: Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
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die Luft und versuchte, den Füßen derjenigen auszuweichen, die ihm ein Bein stellen wollten. Niemand wußte so recht, wie das Spiel entstanden war oder nach welchen Regeln es gespielt wurde. Aber die Knaben tobten mit derselben Intensität, mit der auch ihre Väter schon gespielt hatten.
    Pug lief aufs Feld und stellte einem anderen Jungen ein Bein, gerade als dieser Tomas von hinten treffen wollte. Der Junge ging in einem Knäuel von Körpern zu Boden, und Tomas riß sich los. Er rannte auf das Ziel zu, ließ den Ball vor sich fallen und schoß ihn in ein umgestürztes Faß. Es gab einen Punkt für seine Mannschaft. Als wäre dies das Zeichen gewesen, brach ein allgemeiner Tumult und Kampf los. Der Junge, dem Pug ein Bein gestellt hatte, riß ihn um, und sie landeten beide in einem Haufen sich balgender Leiber. Ein Sturm von Fäusten, Ellbogen, Knien und Füßen brach um Pug herum los. Er schlug zu, ohne sich darum zu kümmern, wo seine Hiebe landeten.
    Schon bald wurde sein erster Gegner von einem der großen Stallburschen ersetzt. Dieser hockte sich auf Pugs Brust und ließ Schläge auf ihn niederhageln. Pug versuchte, sich unter dem großeren Jungen herauszuwinden; dadurch gingen viele der Schläge daneben und streuten bloß Schmutz in Pugs Gesicht Aber noch immer trafen genügend Hiebe, und bald hatte Pug das seltsame Gefühl, sich von allem loszulösen, was ihn umgab. Er fand es merkwürdig, daß sich alles so fern anhörte, daß die Schläge nicht zu schmerzen schienen. Rote und gelbe Kringel tanzten vor seinen Augen, als sich das Gewicht schließlich von seiner Brust löste,
    Nach einem kurzen Moment wurden die Dinge wieder klarer, und Pug sah Prinz Arutha vor sich stehen. Er hielt den anderen Jungen am Kragen gepackt.
    Obwohl er nicht so kräftig war wie sein Bruder, war der Prinz doch immer noch in der Lage, den Stallburschen so hoch zu halten, daß dieser mit den Zehen kaum den Boden berührte. Der Prinz lächelte, aber ohne Humor. »Ich denke, der Junge hat genug«, erklärte er leise, mit funkelnden Augen. »Meinst du nicht auch?« Sein kalter Ton machte klar, daß er keine Antwort erwartete.
    Der Junge gab einen Ton von sich, den der Prinz als Zustimmung nahm.
    Arutha ließ den Kragen los, und der Stallbursche fiel unter dem Gelächter der Zuschauer rücklings hin. Der Prinz bückte sich und half Pug auf die Füße.

    Arutha hielt den Knaben aufrecht und erklärte: »Ich bewundere deinen Mut, Bürschchen, aber wir können doch nicht zulassen, daß man dem besten jungen Magier des Herzogtums den Verstand aus dem Leibe prügelt, was?« Sein Ton war nur leicht ironisch, aber Pug war zu benommen, als daß er mehr hätte tun können, als einfach dort zu stehen und den jüngeren Sohn des Herzogs anzustarren. Der Prinz schenkte ihm ein leichtes Lächeln. Dann gab er ihn an Tomas weiter, der mit einem feuchten Tuch in der Hand neben Pug aufgetaucht war.
    Der Nebel um Pug hob sich wieder, als Tomas sein Gesicht mit dem Tuch abwischte. Aber er fühlte sich nur noch schlechter, als er die Prinzessin und Roland nur wenige Schritte entfernt stehen sah, nachdem Prinz Arutha an ihre Seite zurückgekehrt war. Vor den Mädchen der Burg Schläge einzustecken war schon schlimm genug, aber vor der Prinzessin bestraft zu werden, war eine Katastrophe.
    Pug stieß ein Stöhnen aus das nur wenig mit seiner körperlichen Verfassung zu tun hatte. Er versuchte so gut er konnte so auszusehen wie alle anderen.
    Tomas packte ihn grob. »Versuch dich nicht so zu winden. So schlecht geht es dir nun auch wieder nicht. Das meiste von dem Blut ist sowieso das von anderen«
    »Meine Nase wird bis morgen wie ein wütender Rotkohl aussehen.«
    »Mein Kopf auch.«
    »Nicht so schlimm. Du hast ein blaues Auge, vielleicht auch zwei, dazu noch eine dicke Backe. Im großen und ganzen hast du dich wacker geschlagen. Aber warte, wenn du dich das nächste Mal mit jemandem anlegen willst, bis du ein bißchen größer geworden bist, ja?« Pug beobachtete, wie der Prinz seine Schwester vom Schlachtfeld führte. Roland grinste ihn breit an, und Pug wünschte, er wäre tot.
    Pug und Tomas kamen mit Eßtellern in den Händen aus der Küche. Es war ein warmer Abend, und sie zogen die kühle Meeresbrise der Hitze in der Spülküche vor. Sie setzten sich auf die Veranda, und Pug bewegte seinen Kiefer von einer Seite zur anderen. Er versuchte es mit einem Stückchen Lamm und schob dann seinen Teller beiseite.
    Tomas beobachtete ihn. »Kannst du nicht

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