Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Titel: Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
essen?«
    Pug nickte. »Der Kiefer tut zu weh.« Er beugte sich vor, Stützte die Ellbogen auf die Knie und das Kinn in die Fäuste. »Ich hätte mich besser beherrschen sollen.«
    Tomas sprach mit vollem Mund. »Meister Fannon sagt, ein Soldat muß zu allen Zeiten einen kühlen Kopf behalten, sonst verliert er ihn.«
    Pug seufzte. »So etwas hat Kulgan auch gesagt. Ich habe paar Übungen, die mir helfen, mich zu entspannen. Die hätte ich anwenden sollen.«
    Tomas würgte eine riesige Portion seines Mahles hinab. »In deinem Zimmer üben ist eine Sache. Dasselbe zu tun wenn dich jemand verprügelt, eine andere.
    Ich glaube, ich hätte dasselbe getan.«
    »Aber du hättest gewonnen.«
    »Wahrscheinlich.« Tomas beäugte Pugs unangerührtes Abendessen. »Ißt du das?«
    Pug betrachtete seinen Teller. Er war voll beladen mit Lamm Gemüse und Kartoffeln. Trotz des verlockenden Duftes verspürte Pug keinen Appetit darauf. »Nein, du kannst es haben.«
    Tomas nahm den Teller hoch und fing an, sich das Essen in den Mund zu schaufeln. Pug lächelte. Man hatte nie davon gehört, daß Tomas ein Essen abgelehnt hätte.
    Pug schaute zur Schloßmauer hinüber. »Ich kam mir so dumm vor.«
    Tomas unterbrach sein Essen. Er führte eine Handvoll Fleisch auf halbem Weg zum Mund. Er beäugte Pug überrascht. »Du auch?«
    »Ich auch was?«
    Tomas lachte. »Du bist verlegen, weil die Prinzessin gesehen hat, wie du Prügel einstecken mußtest.«
    Pug war beleidigt. »Ich habe sie nicht nur eingesteckt. Ich habe genauso auch Schläge verteilt.«
    Tomas heulte auf. »Ha, wußte ich’s doch! Die Prinzessin.« Pug lehnte sich resigniert zurück. »Ich fürchte, du hast recht.«
    Tomas sagte nichts, und Pug schaute zu ihm hinüber. Er war damit beschäftigt, Pugs Abendessen fertig zu verzehren. Schließlich meinte Pug:
    »Und du magst sie wohl nicht?«
    Tomas zuckte mit den Schultern. Zwischen zwei Bissen meinte er: »Unsere Lady Carline ist schon recht hübsch, aber ich kenne meinen Platz. Außerdem habe ich mein Auge auf eine andere geworfen.«
    Pug setzte sich auf. »Auf wen denn?« erkundigte er sich neugierig.
    »Das verrate ich nicht.«
    Pug lachte. »Neala, hab” ich recht?«
    Tomas blieb der Mund offen stehen. »Woher weißt du das?.
    Pug versuchte, geheimnisvoll auszusehen. »Wir Magier haben unsere Mittel und Wege.«
    Tomas schnaubte. »Pah, Magier. Du bist genausowenig ein Magier wie ich ein Hauptmann-Ritter der königlichen Armee. Also erzähl, woher hast du das gewußt?«
    Pug lachte. »Das ist kein Geheimnis. Jedesmal, wenn du sie siehst, blähst du dich in deinem Soldatenüberwurf auf und stolzierst herum wie ein Pfau.«
    Tomas schien besorgt. »Du glaubst doch nicht, daß sie etwas gemerkt hat, oder?«
    Pug lächelte wie eine wohlgenährte Katze. »Ganz bestimmt nicht.« Nach einer kurzen Pause setzte er hinzu: »Wenn sie blind ist, und die anderen Mädchen in der Burg es ihr nicht mindestens einhundertmal gesagt haben.«
    Ein betrübter Ausdruck zog über das Gesicht von Tomas. »Was muß das Mädchen denken?«
    »Wer weiß schon, was Mädchen denken. Nach allem, was ich weiß, gefällt es ihr wahrscheinlich.«
    Tomas wechselte plötzlich das Thema. »Wir sind doch Freunde, oder?«
    Pug war überrascht. »Natürlich sind wir Freunde. Du bist wie ein Bruder für mich. Deine Eltern haben mich wie ihren eigenen Sohn behandelt. Warum fragst du so etwas?«
    Beunruhigt stellte Tomas seinen Teller wieder hin. »Ich weiß nicht. Bloß - manchmal glaube ich, daß sich das alles hier irgendwie ändern wird. Du wirst ein Magier, bereist vielleicht die ganze Welt und besuchst Magier in fernen Landen. Ich dagegen werde Soldat und werde gezwungen sein, den Befehlen meines Herrn zu folgen. Wahrscheinlich werde ich niemals mehr von der Welt sehen als einen kleinen Teil des Königreiches.«
    Pug bekam es mit der Angst zu tun. Nie zuvor hatte er Tomas so ernst erlebt.
    Der ältere Junge war immer der erste, der lachte, und niemals schien er sich Sorgen über etwas zu machen. »Mir ist es gleich, was du denkst, Tomas«, sagte Pug. »Gar nichts wird sich ändern. Wir werden immer Freunde bleiben, ganz gleich, was geschieht.«
    Tomas lächelte darüber. »Ich hoffe, du hast recht.« Er lehnte sich zurück, und die beiden Jungen betrachteten die Sterne über dem Meer und die Lichter aus der Stadt, beides eingerahmt von den Toren des Schlosses.
    Am nächsten Morgen versuchte Pug, sein verschwollenes Gesicht zu waschen. Er fand diese Aufgabe

Weitere Kostenlose Bücher