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Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Titel: Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
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sagte: »Das muß schön sein.«
    Dabei strich sie eine Haarsträhne aus dem Gesicht, die unter ihrem breitkrempigen Hut hervorgeschlüpft war.

    Abrupt wechselte dann wieder ihre Laune. Ihr Ton war nicht mehr nachdenklich, sondern befehlend. »Wir werden jetzt essen.«
    Pug band schnell die Pferde fest und löste den Korb vom Sattel. Er stellte ihn auf den Boden und öffnete ihn.
    Carline trat neben ihn und erklärte: »Ich werde das Mahl zubereiten, Bursche.
    Ich werde nicht zulassen, daß tolpatschige Hände Teller und Speisen umstoßen und Wein vergießen.« Pug trat einen Schritt zurück, als sie niederkniete und anfing, das mitgebrachte Essen auszupacken. Der Duft von Käse und Brot stieg ihm in die Nase, und das Wasser lief ihm im Mund zusammen.
    Die Prinzessin blickte zu ihm auf. »Treibe die Pferde zum Strom jenseits des Hügels und tränke sie. Du kannst essen, wenn wir zurückreiten. Ich rufe dich, wenn ich gegessen habe.«
    Pug unterdrückte ein Stöhnen, nahm die Zügel und machte sich auf den Weg.
    Wütend trat er nach ein paar losen Steinen, während er die Pferde davonführte.
    Er wußte, daß er das Mädchen nicht allein lassen sollte, aber andererseits konnte er ihren Anweisungen nicht gut widersprechen. Niemand war zu sehen, und so weit vom Wald entfernt war es unwahrscheinlich, daß es Ärger geben würde.
    Er erreichte den Fluß und sattelte die Tiere ab. Sie knabberten am Gras, während er sich ein gemütliches Fleckchen aussuchte, wo er sich hinsetzte. Er dachte über die Situation nach und stellte fest, daß er verwirrt und erstaunt war.
    Carline war noch immer das hübscheste Mädchen, das er je gesehen hatte, aber ihre Art sorgte schnell dafür, daß der Glanz verschwand. Im Augenblick jedenfalls bereitete ihm sein Magen mehr Sorge als das Mädchen seiner Träume. Vielleicht war an diesem ganzen Gerede von Liebe doch mehr dran, als er gedacht hatte?
    Er unterhielt sich eine Weile damit, über all das nachzudenken. Als es ihm langweilig wurde, suchte er im Wasser nach Steinen. Er hatte in letzter Zeit nicht viel Gelegenheit gehabt, mit der Schleuder zu üben, und jetzt war ein guter Moment dafür. Zwischen den kleinen Bäumen in der Ferne suchte er sich ein paar Ziele heraus und übte. Er traf mehrere bittere Beeren und verfehlte bei sechs Schüssen nur einmal sein Ziel. Zufrieden, daß sein Können noch so groß war wie eh und je, steckte er die Schleuder zurück in den Gürtel.
    Er fand noch ein paar weitere Steine, die außerordentlich günstig aussahen, und stopfte sie in seinen Beutel. Er war der Meinung, daß das Mädchen inzwischen fast fertig sein müßte, und ging gerade auf die Pferde zu, um sie zu satteln, als ihn ein Schrei von der anderen Seite des Hügels erreichte. Er raste zur Kuppe hinauf und blieb oben entsetzt stehen. Es standen ihm die Haare in seinem Nacken und auf seinen Armen zu Berge.

    Die Prinzessin rannte, dicht gefolgt von einem Paar Trollen. Für gewöhnlich wagten sich Trolle nicht so weit vom Wald fort, und Pug war nicht auf ihren Anblick vorbereitet. Sie sahen menschenähnlich aus, aber kurz und breit, mit langen, dicken Armen, die fast bis auf den Boden hingen. Sie rannten ebensooft auf allen vieren wie auf zwei Beinen, und sie sahen dann aus wie die komische Parodie von einem Affen. Ihre Körper waren von dichtem, grauem Fell bedeckt, und die zurückgeworfenen Lippen enthüllten lange Fänge. Die häßlichen Kreaturen wagten sich nur selten an eine Gruppe von Menschen heran, griffen aber von Zeit zu Zeit allein reisende Personen an.
    Pug zögerte einen Augenblick, zog seine Schleuder aus dem Gürtel und legte einen Stein ein. Dann stürmte er den Hügel hinunter, wobei er die Schleuder über seinem Kopf wirbeln ließ. Die Kreaturen hatten die Prinzessin fast eingeholt, als er einen Stein losschoß. Er traf den ersten Troll seitlich am Kopf, und dieser vollführte daraufhin einen schönen Purzelbaum. Der zweite stolperte über ihn, und beide gingen erneut zu Boden. Pug blieb stehen, als sie wieder auf die Füße kamen. Ihre Aufmerksamkeit wanderte von Carline zu ihrem Angreifer. Sie brüllten Pug an. Dann stürmten sie los.
    Pug rannte wieder den Hügel hinauf. Er wußte, wenn er die Pferde erreichen konnte, wäre er schneller als die Trolle. Dann könnte er einen Bogen um sie machen, das Mädchen holen und sich mit der Prinzessin in Sicherheit bringen.
    Er warf einen Blick über die Schulter und sah sie kommen. Sie hatten die riesigen Hauer gebleckt und die

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